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2002 | OriginalPaper | Chapter

PDS

Author : Kai Arzheimer

Published in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Die PDS ist die Nachfolgerin der 1946 durch die Zwangsvereinigung von → SPD und KPD entstandenen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Schon vor der Gründung der → DDR im Oktober 1949 hatte die von Moskau protegierte SED für sich die politische Führungsrolle in der damaligen sowjetischen Besatzungszone beansprucht. Obwohl in der DDR nominell ein Mehrparteiensystem existierte, avancierte die SED nach dem Vorbild der KPdSU rasch zur Staatspartei, deren Führungsanspruch in der Verfassung festgeschrieben war. Parallel zur staatlichen Verwaltung entstand ein umfangreicher Parteiapparat, mit dessen Hilfe es der SED gelang, alle staatlichen und die meisten gesellschaftlichen Institutionen zu kontrollieren. Damit entschied das Wohlwollen der Partei über die Zuteilung von Lebenschancen. Legitimiert wurde diese Praxis durch das von Lenin formulierte Avantgarde-Prinzip, nach dem die kommunistischen Parteien den „am weitesten fortgeschrittenen“Teil der Arbeiterklasse repräsentieren und deshalb an deren Stelle die „Diktatur des Proletariats“ausüben sollen. Innerhalb der SED erfolgte die Willensbildung nach dem ebenfalls von Lenin propagierten Muster des „Demokratischen Zentralismus“von oben nach unten.

Metadata
Title
PDS
Author
Kai Arzheimer
Copyright Year
2002
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_60