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2008 | Book

Planung und Steuerung von Innovationsprojekten

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Table of Contents

Frontmatter

Theoretischer Teil

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung in die Problemstellung
Auszug
Die historische Entwicklung hin zur gegenwärtigen Industrielandschaft ist stark durch technologische Revolutionen und die Fokussierung auf Innovationen als Quelle von Wettbewerbsvorteilen determiniert1. Empirische Studien belegen, dass der Aufbau von Wettbewerbsvorteilen durch innovative Neuprodukte wesentlich zu Wachstum und Profitabilität von Firmen beiträgt2. Schätzungsweise 25 Prozent der Unternehmensumsätze werden heute von Produkten generiert, die innerhalb der letzten drei Jahre in den Markt eingeführt wurden3. Daneben deuten Untersuchungen auf einen positiven Zusammenhang zwischen der Einführung neuer Produkte und dem Marktwert von Unternehmen hin4.
Kapitel 2. Begriffliche Grundlagen: Innovation und Innovationsgrad
Auszug
Jedes Unternehmen unterliegt, ebenso wie sein Umfeld, einem ständigen technischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandel. Um erfolgreich sein zu können, müssen Firmen den Anforderungen dieses Wandels durch Innovationen entsprechen, die damit als „richtige Antworten der Unternehmen auf Veränderungen in ihrer Aufgabenumwelt“ angesehen werden können1. Der durch die Veränderungen hervorgerufene Grad an Neuigkeit ist folglich auch das konstitutive Merkmal von Innovationen, wie eine etymologische Analyse zeigt (lat.: innovatio-Neuerung).
Kapitel 3. Theoretische Bezugspunkte der Arbeit
Auszug
Im vorliegenden Kapitel erfolgt die theoretische Einordnung der Arbeit. Verschiedene Ansätze aus der Organisationstheorie sowie der Theorie zum Strategischen Management werden herangezogen, um die theoretischen Bezugspunkte der Untersuchung zu verdeutlichen, ein Grundmodell zur Planung und Steuerung von Innovationsprojekten aufzustellen sowie vorläufige Kontingenz- und Effizienzaussagen abzuleiten. Bei diesen Aussagen handelt es sich allerdings noch nicht um die eigentlichen Hypothesen für den empirischen Teil der Arbeit. Vor deren Aufstellung werden zunächst in Kapitel 4 die relevanten Elemente von Planungs- und Steuerungssystemen anhand der Literatur zur Neuproduktentwicklung und zum Projektmanagement aufgearbeitet sowie in Kapitel 5 die bisherigen empirischen Befunde zum Untersuchungsgegenstand zusammengefasst. Erst im Anschluss daran erfolgt in Kapitel 6 die Darstellung des empirischen Bezugsrahmens sowie die Zusammenfassung der zu untersuchenden Hypothesen.
Kapitel 4. Planung, Steuerung und Erfolg von Innovationsprojekten
Auszug
Nachdem im letzten Kapitel Elemente betriebswirtschaftlicher Theoriebildung herangezogen wurden, um ein theoretisches Grundmodell für die vorliegende Arbeit zu konstruieren, sollen in den folgenden Abschnitten verschiedene Aspekte der Vorhabensplanung und- steuerung stärker konkretisiert werden, um so den Brückenschlag zur betriebswirtschaftlichen Unternehmenspraxis und damit auch zur empirischen Untersuchung im zweiten Teil der Arbeit vorzunehmen. Auf der einen Seite wird dabei auf die häufig normative Projektmanagementliteratur zurückgegriffen, auf der anderen Seite werden deren Aussagen an der meist fallstudienbasierten Literatur zum Innovationsmanagement gespiegelt, um so die Übertragbarkeit der Aussagen auf Innovationsprojekte abschätzen zu können. Auf eine Präsentation der Befunde großzahliger empirischer Untersuchungen wird jedoch zunächst verzichtet, da diese im folgenden Kapitel 5 systematisch zusammengefasst werden.
Kapitel 5. Metaanalyse der empirischen Forschung zur Planung und Steuerung
Auszug
In diesem Kapitel sollen die Ergebnisse bisheriger empirischer Forschung in Bezug auf die Planung und Steuerung von Innovations- und NPE-Projekten aufgearbeitet werden. Hierfür werden 39 empirische Untersuchungen, die in 45 Aufsätzen veröffentlicht wurden, einer detaillierten Analyse unterzogen. Die Metaanalyse dieser Studien verfolgt im wesentlichen drei Ziele:
1.
Anhand einer umfassenden Sichtung der Literatur zur Planung und Steuerung von Innovationsprojekten soll eine möglichst vollständige Zusammenstellung und Systematisierung des relevanten empirischen Forschungsfeldes erreicht werden. Neben der Erfassung der jeweils gewählten Operationalisierungen zentraler Variablen betrifft dies vor allem die Befunde hinsichtlich der Erfolgswirkung verschiedener Planungs- und Steuerungsaspekte.
 
2.
Um eine zuverlässige Synthese der Forschungsergebnisse zu erzielen, wird eine quantitative Aggregation der Befunde angestrebt, soweit es die Datenqualität der zugrundliegenden Studien zulässt. Hedges und Olkin (1980) haben gezeigt, dass sich dies nur sehr begrenzt durch Abzählmethoden (Vote Counting) erreichen lässt, da diese mit einem hohen Fehler 2. Art verbunden sind. Stattdessen werden hier aggregierte Effektstärken nach der Methode von Hunter und Schmidt (1990) ermittelt (vgl. Abschnitt 5.5.1).
 
3.
Die Rolle des Innovationsgrads als zentraler Kontingenzfaktor im Rahmen von Produktentwicklungsprojekten soll herausgearbeitet werden. Hierfür wird zunächst systematisch untersucht, ob jeweils die Befunde innerhalb einer Studie Rückschlüsse auf Unterschiede in den Wirkungsbeziehungen für Projekte mit hohem bzw. niedrigem Neuheitsgrad zulassen. Im Rahmen der quantitativen Metaanalyse wird dann überprüft, ob sich widersprüchliche Befunde eventuell auf Unterschiede in den mittleren realisierten Innovationsgraden zwischen den Stutien zurückführen lassen.
 
Kapitel 6. Hypothesen der empirischen Untersuchung
Auszug
In diesem Kapitel werden die Hypothesen für die empirische Untersuchung im zweiten Teil der Arbeit abgeleitet. Die Darstellung kann vergleichsweise knapp gehalten werden, da sich diese Hypothesen als direkte Folgerung aus dem theoretischen Grundmodell der Arbeit (vgl. Abschnitt 3.4 und 3.5), aus den in Kapitel 4 abgeleiteten Aussagen zur Planung und Steuerung von Innovationsvorhaben sowie aus den Befunden der empirischen Metaanalyse (vgl. Abschnitt 5.6) ergeben. Die Tabellen 6.1 bis 6.3 auf den Seiten 155ff. fassen noch einmal die zentralen Aussagen und Befunde zusammen und stellen ihnen die daraus abgeleiteten Hypothesen gegenüber. Die logische Struktur der Hypothesen wird darüber hinaus in Abbildung 6.1 auf S. 159 veranschaulicht.

Empirischer Teil

Frontmatter
Kapitel 7. Untersuchungsdesign
Auszug
Die Auswahl der Datenerhebungsmethode sollte von der Zielsetzung der Untersuchung abhängig gemacht werden. Da die Art der im theoretischen Teil aufgestellten Hypothesen die Anwendung multivariater statistischer Verfahren erfordert, zielte die Datenerfassung auf eine großzahlige Erhebung standardisierter Indikatoren von Produktinnovationsprojekten ab. Unter Ressourcengesichtspunkten wurde hierfür eine schriftliche Befragung mit einem voll standardisierten Fragebogen als geeignetes Erhebungsinstrument gewählt. Neben pragmatischen sprachen aber auch methodische Aspekte für die Wahl dieser Erhebungsform. So wird bei schriftlichen Befragungen die Gefahr einer Antwortverzerrung aufgrund sozialer Erwünschtheitseffekte als geringer eingestuft1 und vermutet, dass die zeitliche Flexibilität zu konzentrierterem und überlegterem Antwortverhalten der Respondenten führt2
Kapitel 8. Methodik der Datenauswertung
Auszug
Das zentrale Ziel der Datenauswertung ist die empirische Überprüfung der im letzten Abschnitt zusammengefassten Hypothesen. Hierzu sind zwei Schritte notwendig: Zunächst müssen die theoretischen Konstrukte des Bezugsrahmens, bei denen es sich um latente (nicht direkt beobachtbare) Variablen handelt, empirisch greifbar, d.h. messbar gemacht werden. Erst im Anschluss daran können die Wirkungszusammenhänge zwischen den latenten Variablen untersucht werden. In beiden Schritten wird bei der statistischen Analyse auf Strukturgleichungsmodelle mit latenten Variablen zurückgegriffen, deren Erläuterung im Mittelpunkt dieses Kapitels steht. Der folgende Abschnitt enthält dementsprechend zunächst eine kurze Einführung zu latenten Variablen und Strukturgleichungsmodellen, bevor in Abschnitt 8.2 auf die Anwendung exploratorischer Faktorenanalysen in der ersten Stufe der Messung latenter Variablen eingegangen wird. In den Abschnitten 8.3 und 8.4 werden die Grundlagen und Anpassungsmaße des weit verbreiteten Strukturgleichungsmodells LISREL erläutert. Abschnitt 8.5 behandelt die Konstruktmessung im Rahmen von Strukturgleichungsmodellen, wobei zunächst die Unterscheidung zwischen reflexiven und formativen Konstrukten erläutert wird, bevor näher auf die Abbildung von reflexiven, formativen und multidimensionalen Messmodellen eingegangen wird. Die eigentliche Überprüfung der Wirkungszusammenhänge im Pfadmodell wird schließlich in Abschnitt 8.6 behandelt, wobei nach einem kurzen Überblick insbesondere auf die Analyse von Alternativmodellen mittels des Veripath-Algorithmus und die Abbildung von Moderatormodellen eingegangen wird.
Kapitel 9. Operationalisierung und Validierung der Konstrukte
Auszug
Im vorliegenden Kapitel werden zunächst alle Konstrukte separat operationalisiert und validiert. Bevor die latenten Variablen gemäß der in Abschnitt 8.5 dargestellten Methodik gebildet werden, wird jeweils die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Itempools erläutert. Die Itemwahl lehnt sich dabei stark an die inhaltlichen Ausführungen in den Kapiteln 2.2 und 4 an und greift häufig auf existente Skalen zurück1. In Abschnitt 9.6 wird zusammenfassend die Anpassungsgüte und Diskriminanzvalidität des gesamten Messmodells beurteilt.
Kapitel 10. Wirkungszusammenhänge: Überprüfung der Hypothesen
Auszug
Die Überprüfung der in Kapitel 6 aufgestellten Hypothesen erfolgt in drei Schritten:
1.
Im ersten Schritt werden die direkten Wirkungsbeziehungen zwischen Businessplanung, operativer Planung und Projektsteuerung sowie dem Vorhabenserfolg untersucht. Hierfür wird in Abschnitt 10.1 zunächst ein Basismodell überprüft, bei dem alle Konstrukte durch reflexive Messmodelle erfasst und Businessplanung und Erfolg als Faktoren zweiter Ordnung abgebildet werden. Anschließend wird in Abschnitt 10.2 ein exploratives Alternativmodell betrachtet, das auf eine Verwendung von Faktoren zweiter Ordnung verzichtet und stattdessen die Wirkungsbeziehungen der Einzeldimensionen von Businessplanung und Vorhabenserfolg untersucht. Im darauf folgenden Abschnitt 10.3 wird untersucht, inwiefern sich Änderungen in den Kausalzusammenhängen ergeben, wenn Projektplanung und Risikomanagement als formative Konstrukte erfasst werden, bevor schließlich in Abschnitt 10.4 mittels des Veripath-Algorithmus’ auf seine Wahrheitsähnlichkeit des Basismodells überprüft wird.
 
2.
Im zweiten Schritt wird das Basismodell auf durch den Innovationsgrad hervorgerufene Interaktionseffekte untersucht (vgl. Abschnitt 10.5).
 
3.
Im abschließenden dritten Schritt werden ergänzende Analysen zur Erfolgswirkung der Zieldefinition in der Frühphase des Projektes durchgeführt (vgl. Abschnitt 10.6).
 
Kapitel 11. Zusammenfassung und Ausblick
Auszug
In diesem Kapitel sollen zunächst die zentralen Ergebnisse der theoretischen Analyse im ersten Teil dieser Arbeit sowie die Befunde der empirischen Untersuchung im zweiten Teil der Arbeit zusammenfassend diskutiert werden. Im Anschluss werden Konsequenzen für die tatsächliche Planung und Steuerung von Innovationsvorhaben in der Unternehmenspraxis abgeleitet, bevor abschließend Ansatzpunkte für die weitere wissenschaftliche Vertiefung des in dieser Arbeit betrachteten Untersuchungsgegenstands aufgezeigt werden.
Backmatter
Metadata
Title
Planung und Steuerung von Innovationsprojekten
Author
Joachim Weise
Copyright Year
2008
Publisher
DUV
Electronic ISBN
978-3-8350-5474-5
Print ISBN
978-3-8350-0736-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5474-5