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2003 | Book

Planung von Logistiknetzen

Modellierung und Optimierung verteilter Produktionssysteme

Author: Karsten Junge

Publisher: Deutscher Universitätsverlag

Book Series : Forum produktionswirtschaftliche Forschung

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Table of Contents

Frontmatter
1. Neue Planungsanforderungen durch verteilte Produktion
Zusammenfassung
Seit geraumer Zeit ist in vielen Branchen eine Desintegration der Produktion festzustellen. Diese häufig dem Paradigma der „Konzentration auf die Kernkompetenzen“1folgende Auslagerung von Wertschöpfungsstufen an andere Unternehmen erfordert eine stärkere Zuwendung zur Gestaltung der inter- bzw. transorganisationalen Beziehungen, mithin der durch die Desintegration entstehenden „Unternehmensnetzwerke“.2 Natürlich existieren Unternehmensnetzwerke, seit es Unternehmen gibt, da deren Aktivität darin besteht, Vorleistungen, die sehr häufig von anderen Unternehmen stammen, unter Nutzung eigener Ressourcen in einer Kombination von „Elementarfaktoren“zu Produkten oder Dienstleistungen umzuformen,3 welche wiederum an Konsumenten oder sehr häufig an andere Unternehmen abgegeben werden. Demzufolge sind auch die Beziehungen zwischen Unternehmen in Unternehmensnetzwerken so alt wie die Unternehmen selbst, lediglich deren wirtschaftswissenschaftliche Untersuchung scheint - vielleicht inspiriert durch die Netzwerkforschung in anderen Fachgebieten4 - seit ca. drei Dekaden verstärktes Interesse zu erfahren.5
Karsten Junge
2. Aspekte mehrstufiger Planung
Zusammenfassung
Logistiknetze liegen naturgemäß in der gesamten Industrie vor, welche Sachgüter erzeugt. Die mit der vorliegenden Arbeit behandelte Problematik ist daher so alt wie die Industrie selbst, gewinnt jedoch gegenwärtig an Bedeutung. Aufgrund der Eigenschaften der Produkte, welche in regelmäßig neuen Varianten unter Einbindung vieler Lieferanten mehrstufig in Serien und Großserien hergestellt werden, sind die mit Logistiknetzen verbundenen Herausforderungen traditionell in der Automobil-Industrie besonders ausgeprägt.1 Während der letzten zwei Dekaden sind ähnliche Herausforderungen ferner in der Branche der Informations- und Kommunikationstechnologie zu beobachten.2 Die Situation ist hier durch eine sehr hohe Innovationsrate der Produkte verschärft, welche zu einer dauernden Neubewertung der bestehenden Netzstruktur, der Lieferanten und der Distributionskanäle zwingt. Wie sich zeigt, sind durch eine systematische Logistiknetzoptimierung erhebliche Effizienzsteigerungen ferner in der Prozessindustrie und insbesondere der chemischen Industrie realisierbar.3
Karsten Junge
3. Gestaltung von Optimierungsmodellen für Logistiknetze
Zusammenfassung
Am Ende des vorausgehenden Kapitels wurde auf der Grundlage der Kritik an herkömmlichen Optimierungsmodellen die Notwendigkeit zur Entwicklung eines Modellierungsinstrumentariums herausgestellt. Allerdings wird schnell deutlich, dass dieses Instrumentarium nicht nur die drei genannten Kritikpunkte heilen, sondern einen konsistenten Ansatz bilden muss, da bei isolierter Lösung der einzelnen Kritikpunkte eine Reihe von Implikationen entstehen können. Dies zeigt sich etwa beim Übergang vom Optimierungsziel der Kostenminimierung z. B. zur Gewinnmaximierung, bei der sich die Notwendigkeit des Wandels der unbedingten in eine aufwärtslimitierte Bedarfserfüllung ergibt, oder bei der Kombination der Kritikpunkte (2) und (3). Denn sofern in den Rüstkosten der herkömmlichen Modelle hauptsächlich Opportunitätskosten enthalten sind, wird bei Vernachlässigung dieser Kostenkomponente auch die Schaltvariable in der Zielfunktion überflüssig und damit die herkömmliche Schaltsteuerung der Ressourcen funktionsunfähig. Da eine Abbildung der Schaltsteuerung aber z. B. zur Erfassung zeitabhängiger Kosten erforderlich ist, ergibt sich hieraus die Notwendigkeit zur Entwicklung einer „zielfunktionsunabhängigen Schaltsteuerung“.
Karsten Junge
4. Forschungsfortschritt und Forschungspotenzial
Zusammenfassung
Ausgehend von der vom Autor identifizierten Aufgabe, ein Konzept zur Optimierung mehrstufiger Produktionssysteme - anders formuliert: von Logistiknetzen - zu gestalten, analysiert die vorliegende Arbeit zunächst mit Hilfe des eigens hierzu entwickelten Beschreibungsrahmens für Vorgangsnetze jüngere Optimierungsmodelle der mehrstufigen Produktionsplanung sowie einige Optimierungsmodelle der Projektplanung. Auf der Grundlage dieser Analyse wird dann ein Instrumentarium entwickelt, um Optimierungsmodelle für Logistiknetze entwerfen zu können, wobei als wesentliche Fortentwicklung bestehender Modelle, neben anderen Gesichtspunkten, den drei Aspekten der Gestaltung unterschiedlicher Optimierungsziele, der Gestaltung der Schaltsteuerung von Ressourcen sowie der Gestaltung von Konstellationen paralleler Ressourcen besonderes Augenmerk zukommt. Da die vorliegende Arbeit natürlich nicht alle mit Logistiknetzen verbundenen Probleme abdecken kann, werden nachfolgend mögliche Untersuchungsgegenstände aufgeführt, die weiteres Forschungspotenzial beinhalten.
Karsten Junge
Backmatter
Metadata
Title
Planung von Logistiknetzen
Author
Karsten Junge
Copyright Year
2003
Publisher
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-81648-1
Print ISBN
978-3-8244-7978-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-81648-1