2008 | OriginalPaper | Chapter
Probleme der Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsordnung
Published in: Grundlagen der Wirtschaftspolitik
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
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Die Probleme der praktischen Wirtschaftspolitik sind sehr vielfältig: hohe Arbeitslosigkeit, Inflation, Zahlungsbilanzkrisen, internationale Subventionswettläufe, Protektionismus, öffentliche Verschwendung und Bürokratisierung, soziale Ungerechtigkeit, Umweltverschmutzung, Wohnungsleerstand bei gleichzeitigem Nachfrageüberhang auf dem Wohnungsmarkt und anderes mehr. Die Wirtschaftswissenschaften bieten zur Analyse der genannten Fragen eine Reihe von theoretischen Konzepten an. Methodisch kann man mikroökonomische Erklärungsansätze, die Einzelunternehmen oder repräsentative Haushalte betrachten, sowie makroökonomische Ansätze mit einer gesamtwirtschaftlichen Perspektive unterscheiden. Dem methodologischen Individualismus zufolge ist jede Entscheidung in Institutionen auf der Basis individuellen Verhaltens zu erklären. Dabei kann durchaus berücksichtigt werden, dass durch Traditionen, Konventionen oder Institutionen einerseits und andererseits durch materielle Beschränkungen (Budgetbeschränkung; begrenzter Zugriff auf Naturressourcen, Zeitlimit) individuelle Optimierungskalküle unter sehr einschränkenden Nebenbedingungen stattfinden. Wenn man in der Regel in der Ökonomie annimmt, dass Wirtschaftssubjekte nach dem höchstmöglichen Nutzen streben, so versucht zwar jeder durch eigene Aktion das Beste für sich zu erreichen. Doch jede Eigenentscheidung wird durch Entscheidungen anderer beeinflusst, wo sich Wirtschaftssubjekte auch an Erwartungen und Verhaltensweisen anderer orientieren. Parallel zu beobachtbarer Gleichförmigkeit von Verhaltensmustern von Gruppen gibt es aber auch ein breites Differenzierungsbedürfnis und ein hohes Maß an Individualität in modernen Industriegesellschaften.