Ressourceneinsatzplanung bei Werkstattproduktion

Die Ressourceneinsatzplanung stellt in der Abfolge der drei zentralen Aufgaben von Produktionsplanungs- und -steuerungs- (PPS-) -Systemen nach der kurLfiistigen Produktionsprogrammplanung und der Losgrößenbestinnmung die letzte Planungsstufe vor der realen Durchführung von Produktionsaufträgen dar. Aufgabe der Ressourceneinsatzplanung ist die Festlegung der Produktionszeitpunkte für alle Arbeitsgänge des einzuplanenden Produktionsprogramms und die Zuordnung der Arbeitsgänge zu Ressourcen, so daß das begrenzte Kapazitätsangebot der Ressourcen nicht überschritten wird und die zu produzierenden Erzeugnisse zu ihrem geplanten Liefertermin fertiggestellt sind.

Eine allgemeine Definition des Begriffs Produktionsplanung beschreibt diese als die „Entwicklung einer gedanklichen Ordnung (eines Plans) für effizientes Zusammenwirken von Produktionsfaktoren zur Hervorbringung von Produkten unter Berücksichtigung arbeitswissenschaftlicher und technologischer Erkenntnisse sowie wirtschaftlicher Ziele“¹.

Produktionssysteme können nach unterschiedlichen Organisationsprinzipen aufgebaut sein. Jede Kombination von Ausprägungen der Typisierungsmerkmale der Organisationsprinzipien erfordert dabei ein spezifisches Planungs- und Steuerungskonzept⁷⁷. Aus diesem Grund ist es erforderlich, den Produktionstyp abzugrenzen, für den ein Planungssystem konzipiert werden soll.

In den vorangegangenen Abschnitten ist die Einordnung der Ressourceneinsatz- bzw. der Terminplanung bei Werkstattproduktion in das Umfeld der Produktionsplanung in einem hierarchischen Planungssystem und die Erarbeitung von für diese Planungssituation relevanten Zielen erfolgt. In den folgenden Abschnitten wird die Problemstellung detailliert aufgezeigt, ein Modell zur formalen Beschreibung des Problems aufgestellt und es werden Ansätze zur Lösung des Problems entwickelt.

PPS-Systeme werden in zunehmendem Maß für die operative Produktionsplanung eingesetzt. Die kritische Beurteilung der Einsatzfähigkeit heutiger Systeme für die planerische Nutzung auf allen Stufen der operativen Produktionsplanung liegt in der mangelnden Erfassung von Kapazitätsbeschränkungen auf den einzelnen Planungsstufen begründet²⁷⁰. Die Vernachlässigung der Kapazitätsrestriktionen mündet in einer progressiven Entwicklung ungeplanter Lieferterminüberschreitungen in Verbindung mit zu hohen Umlaufbeständen. Erst eine PPS-systemweite Berücksichtigung von Kapazitätsbeschränkungen führt im Gesamtergebnis der operativen Produktionsplanung zu zulässigen und damit durchführbaren Plänen. Die vorliegende Arbeit greift die Planungsproblematik der Ressourceneinsatzplanung (Terminplanung) auf.