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2014 | Book

Risikomanagementsysteme in Versicherungsunternehmen

Von regulatorischen Vorgaben zum nachhaltigen Risikomanagement

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About this book

Dieses Buch zeigt die Zusammenhänge auf, die für eine erfolgreiche Umsetzung des Risikomanagements in Versicherungsunternehmen relevant sind. Von den rechtlichen und regulatorischen Grundlagen über moderne Strategien und Ansätze des Risikomanagements und der Systemintegration bis hin zur Bilanzierung gelangen Sie zu einem erfolgreichen Risikomanagementsystem.

Table of Contents

Frontmatter

Grundlagen des Risikomanagements

Frontmatter
1. Gegenstand des Risikomanagements
Zusammenfassung
Risikokultur stärken Stark schwankende Börsenkurse, schwere Terroranschläge und extreme Naturkatastrophen haben gezeigt, dass einzelne Ereignisse viele Geschäftsbereiche eines Versicherungsunternehmens gleichzeitig und in einem kaum abschätzbaren Ausmaß betreffen können. Bei den Versicherungsunternehmen führte dies zu einer deutlichen Stärkung des quantitativen Risikomanagements, d. h. einer finanziellen Bewertung von Risiken. Außerdem wurden enorme Anstrengungen unternommen, um das Risikomanagement vor allem in technischer Hinsicht zu verbessern. Durch die Finanzkrise 2008 wurde allerdings deutlich, dass die Anwendung von Risikomodellen Schwächen hat, die weniger technischer, sondern eher kultureller Natur sind. Als Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmensführung sind deshalb das qualitative Riskomanagement und organisatorische Maßnahmen genauso wichtig wie das quantitative Risikomanagement.
Björn Wolle
2. Merkmale und Klassifikation von Software
Zusammenfassung
Software und Risikomanagement Nach der Definition des IEEE-Standards 610 besteht Software aus Computer-Programmen, Prozeduren und Daten sowie der zugehörigen Dokumentation, die zum Betrieb eines Computer-Systems nötig sind. Die Entwicklung von Software für den Einsatz in Industrie und Wirtschaft ist ein kreativer und anspruchsvoller Prozess. Der Einsatz von Software liefert einen Beitrag zur Wertschöpfung bzw. hilft Wettbewerbsvorteile zu generieren. Insofern ist Software ein wissensintensives Wirtschaftsgut der Informationsgesellschaft. Im Rahmen des Risikomanagements haben Unternehmen die Kontinuität und Ordnungsmäßig der wichtigsten Unternehmensprozesse und -systeme zu gewährleisten, was Software- und Hardware-Komponenten einbezieht. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Sicherheit und dem Schutz der Daten. Ein grundlegendes Verständnis hinsichtlich der im Folgenden umrissenen Themenfelder Klassifikation, betrieblicher Einsatz, Entwicklung, Test und Qualität von Software erleichtert die angemessene Umsetzung diverser Anforderungen des Risikomanagements. Dies betrifft beispielsweise Compliance-Anforderungen im Rahmen des internen Kontrollsystems, das Risikomanagement operationeller Risiken, die Aufgaben der internen Revision sowie die Konzeption, Umsetzung und den Test interner Modelle.
Björn Wolle
3. Entwicklung von Risikomanagementsystemen
Zusammenfassung
Betroffene Ebenen und Bereiche Die Entwicklung und die Einführung von Risikomanagementsystemen gestalten sich aufgrund der Vielschichtigkeit sowie der mit dem Risikomanagement verbundenen Integration in Organisationsstrukturen und Unternehmensabläufe in der Praxis als sehr anspruchsvoll. Alle technischen und organisatorischen Ebenen und Bereiche können vom Risikomanagement betroffen sein: Hardware (z. B. Server, Netzwerk); System-Software (z. B. Datenbanken, Scheduler, Compiler); Anwendungssysteme (z. B. Versionsverwaltungssysteme, Finanzbuchhaltungssysteme, BI-Lösungen); Benutzersoftware (z.B. Daten, aktuarielle Werkzeuge, Kapitalmarktgeneratoren); Software-Anwendung (z.B. interne Modelle, Tabellenkalkulationsprogramme); Aufbauorganisation (z. B. Aktuare, Compliance-Funktion, interne Revision, Risikomanagementfunktion); Ablauforganisation (z. B. Risikokontrollprozess, Reporting); Management (z. B. strategische Planung, Leitlinien, Produktinnovationen, Kapitalanlagen); Unternehmenskultur (z.B. Risikokultur, Leitbild).
Björn Wolle
4. Einsatz von Software im Risikomanagement
Zusammenfassung
Automation und Unterstützung der Abläufe Für das Risikomanagement sind Zusammenarbeit, Kommunikation und eine sachgerechte Erstellung, Aufbereitung und Übergabe der Informationen und Ergebnisse im Unternehmen von zentraler Bedeutung. In den Unternehmen kommen verschiedene softwaregestützte Einzelverfahren sowie speziell auf das Risikomanagement zugeschnittene Software-Anwendungen und IT-Lösungen zum Einsatz. In der betrieblichen Praxis ist für eine erfolgreiche und effiziente Bewältigung der Aufgaben des Risikomanagements das Zusammenwirken der verschiedenen Anwendungen und Software-Systeme entscheidend.
Björn Wolle

Strukturen und Konzepte des Risikomanagements

Frontmatter
5. Organisation und Prozesse
Zusammenfassung
Gelebte Strukturen und neue Anforderungen In der Versicherungsbranche kommen – ebenso wie in anderen Wirtschaftszweigen – unterschiedliche Management- und Organisationsansätze zum Einsatz. Zudem existiert auch hier eine Vielzahl unterschiedlicher Typologien hinsichtlich der Führungs- und Organisationskultur. Aus den aktuellen Entwicklungen im Rahmen von Solvency II resultieren zusätzliche Anforderungen an Versicherungsunternehmen, welche bei der unternehmensindividuellen Gestaltung organisatorischer, betriebswirtschaftlicher aber auch aufsichtsrechtlicher Sachverhalte und Vorgaben zu berücksichtigen sind. Wesentliche Aspekte, Ansätze, Vorgaben und Frameworks zur Organisation und Koordination des Aufgabenspektrums des Risikomanagements werden im Folgenden vorgestellt.
Björn Wolle
6. Strategische Planung
Zusammenfassung
Chancen analysieren und nutzen Für grundlegende strategische Entscheidungen sollte das eigene Unternehmen und sein Umfeld einer kritischen Analyse unterzogen werden. Dabei interessiert vor allem, welche Position das Unternehmen derzeit am Markt einnimmt, welche Entwicklungsmöglichkeiten sich bieten und welche Risiken sich für das Unternehmen ergeben könnten. Allerdings führt der Druck des laufenden Tagesgeschäfts häufig dazu, dass eigene Schwächen und Risiken, aber auch eigene Stärken und Chancen zu wenig wahrgenommen und hinterfragt werden. Im Folgenden wird gezeigt, dass systematische Analysen sowie die Aufbereitung und Verdichtung von Informationen helfen, Entscheidungsprobleme des Risikomanagements transparent zu machen und zu optimieren.
Björn Wolle
7. Governance des Risikomanagements
Zusammenfassung
Komplexität des zwingenden und nicht zwingenden Rechts Für die Versicherungswirtschaft entstehen durch Solvency II und die damit einhergehende Reform des Aufsichtsrechts sowie durch Initiativen in Verbindung mit der Finanzmarktstabilisierung zahlreiche zusätzliche gesetzliche Anforderungen. Ebenfalls von Relevanz ist der Bereich des nicht zwingenden Rechts. Zum Bereich des nicht zwingenden Rechts gehören Empfehlungen und Corporate-Governance-Kodizes. Diese werden zwar auf nationaler Ebene erlassen, dennoch empfiehlt die sog. Abschlussprüferrichtlinie die Anwendung von Corporate-Governance-Kodizes, indem börsennotierten Unternehmen vorgeschrieben wird, dass sie sich in ihrer Corporate-Governance-Erklärung auf einen Kodex beziehen und über ihre Einhaltung dieses Kodexes nach dem Grundsatz „Mittragen oder begründen!“ berichten.
Björn Wolle
8. Risikoorientierte Unternehmensarchitekturen
Zusammenfassung
Anforderungen an die Gestaltung von Architekturen Die wachsende Verzahnung von Geschäftsorganisation, Risikomanagement und IT führt dazu, dass eine gute Architektur nicht nur die IT prägt, sondern die Gestaltung des Unternehmens sowie seiner Organisation mit einschließt. Die Entwicklung und das Management von Unternehmensarchitekturen erfordern somit eine organisatorische Verankerung und die Festlegung von Governance-Strukturen unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Aspekten und gesetzlichen Anforderungen. Im Folgenden werden Strukturen und Zusammenhänge von Unternehmensarchitekturen im Kontext des Risikomanagements vorgestellt.
Björn Wolle
9. Praktische Umsetzung zentraler Anforderungen
Zusammenfassung
Praktische Umsetzung erfordert Transparenz Bei der Umsetzung der Anforderungen zum Risikomanagement kommt einer transparenten Aufbau- und Ablauforganisation, klaren Zielvorgaben, einer gelebten Risikokultur sowie einer geregelten Information und offener Kommunikation eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen der Unternehmenssteuerung soll so ein pro-aktiver Umgang mit operationellen, strategischen und finanziellen Risiken gewährleistet werden. Zentrale Aspekte der praktischen Umsetzung werden nachfolgend vorgestellt.
Björn Wolle

Risikomanagement und Rechtsrahmen

Frontmatter
10. Rechtsgrundlagen
Zusammenfassung
Spannungsfeld Bürger und Jurist Die Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland geht zwar von einem mündigen Bürger aus, dennoch sind die Gesetzestexte für juristische Laien oft nur sehr schwer verständlich. Der Satzbau ist kompliziert, viele Begriffe sind abstrakt und die Begriffsdefinitionen sind nicht immer eindeutig oder intuitiv. Des Weiteren sind Gesetze unterschiedlich ausgestaltet. Sie können vorgabenorientiert oder prinzipienorientiert verfasst sein. Bei komplexeren Themen kommt erschwerend hinzu, dass die einschlägigen Rechtsnormen vor allem auf verschiedene Gesetze verteilt und deshalb nicht in einfacher Weise aufzufinden sind. Gesetze sind also von Juristen für Juristen gemacht. Das systematische juristische Arbeiten erfordert in hohem Maß Fachkenntnisse sowie den Einsatz geeigneter Arbeitsmethoden. Hierdurch entsteht bei der praktischen Umsetzung ein erhebliches Spannungspotenzial. Missverständnisse sind quasi vorprogrammiert.
Björn Wolle
11. Grundlagen des Privatversicherungsrechts
Zusammenfassung
Gegenstand der Versicherungswirtschaft Die Versicherungswirtschaft hat den Betrieb von Versicherungsgeschäften zum Risikoschutz und Vorsorge für die privaten Haushalte, Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen zum Gegenstand. Sie umfasst somit Versicherungsunternehmen als Produzenten von Schutz gegen private und gewerbliche Risiken sowie Versicherungsnehmer als Verwender des Versicherungsschutzes. Die Versicherungsverhältnisse entstehen dabei durch vertragliche Vereinbarung und Kalkulation der Versicherungsprämien nach Leistung und Gegenleistung.
Neben dem eigentlichen Versicherungsgeschäft spielt der Finanzbereich für die Versicherungsunternehmen eine zentrale Rolle. Die Kapitalanlagen sollen die jederzeitige Erfüllbarkeit der Versicherungsleistungen sicherstellen. Die zulässigen Anlagearten sind durch Gesetze und Verordnungen geregelt und haben nach den Grundsätzen der Sicherheit, Rentabilität, Liquidität, Mischung und Streuung zu erfolgen.
Björn Wolle
12. Solvency-II-Richtlinie und deutsches Recht
Zusammenfassung
Europäische Zielsetzung Die am 25.11.2009 verabschiedete Solvency-II-Richtlinie stellt eine grundlegende Reform des Versicherungsaufsichtsrechts auf europäischer Ebene mit dem Ziel dar, ein modernes, risikobasiertes System für die Regulierung und Beaufsichtigung europäischer Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen zu schaffen. Die neuen Vorschriften sollen das Fundament für eine sichere und solide Versicherungsbranche legen, die dadurch auch weiterhin nachhaltige Produkte bieten und die Realwirtschaft durch langfristige Investitionen und Finanzstabilität stützen kann.
Die mit dieser Richtlinie in Zusammenhang stehenden Änderungen und neuen Anforderungen betreffen vor allem die Finanzausstattung, die Unternehmensorganisation und das aufsichtsrechtliche Berichtswesen. Die Anforderungen, die Solvency II gesetzlich und regulatorisch stellt, können dem Proportionalitätsprinzip entsprechend nach Umfang und Art der Risiken des jeweiligen Versicherungsunternehmens ausgestaltet werden.
Björn Wolle
13. Checklisten Risikomanagement und Organisation
Zusammenfassung
Checklisten Risikomanagement und Organisation
Björn Wolle
Backmatter
Metadata
Title
Risikomanagementsysteme in Versicherungsunternehmen
Author
Björn Wolle
Copyright Year
2014
Electronic ISBN
978-3-8348-2309-0
Print ISBN
978-3-8348-1910-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8348-2309-0

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