Rendez-vous auf dem Acker: Vernetzte Landmaschinen stimmen sich bei der Erntearbeit ab.
CLAAS KGaA mbH
Ob bei der Bodenbearbeitung, Pflege und Ernte von Obst und Feldfrüchten oder in der Nutzviehhaltung – der Einsatz von Robotik und Automatisierungslösungen in der Landwirtschaft ist ein Zukunftsthema mit enormem Potenzial – weltweit.
„Maschinen, die sich miteinander abstimmen, erzielen gemeinsam eine höhere Produktivität, als wenn jede Maschine für sich allein handelt“, sagt Hermann Garbers, Geschäftsführer Technologie und Qualität von CLAAS. Auf einem Testgelände in der Nähe des CLAAS Stammwerks Harsewinkel funktioniert dies bereits. Ein von Forschern in Osnabrück und Bremen entwickeltes Planungssystem berechnet aufeinander abgestimmte Fahrrouten für Mähdrescher und Überladefahrzeug.
Was im Forschungsprojekt bereits funktioniert, ist noch kein ausgereiftes Produkt. Das ist der nächste Schritt. „Die Ergebnisse aus dem marion-Projekt sind weiter in bestehende Technik zu integrieren“, sagt Joachim Hertzberg, wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Osnabrück. Es gehe nicht darum, vollkommen neue Landmaschinen zu entwickeln. Vielmehr gelte es, bereits auf dem Markt befindliche Maschinen intelligenter und selbstständiger zu machen.
Ein Viertel der Serviceroboter sind Feldroboter
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Das Wachstum der Weltbevölkerung, steigender Kostendruck im globalen Markt und begrenzte, vom Klimawandel bedrohte Flächenressourcen verlangen nach neuen Lösungen. Das Technologieseminar „Robotik in der Landwirtschaft“ des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, das erstmals am 26. November 2014 in Stuttgart stattfand, gab angesichts der steigenden Nachfrage nach solchen Lösungen einen Überblick über den aktuellen Stand von Forschung und Technik.
Die Statistik bestätigt den Trend zur zunehmenden Automatisierung in Landwirtschaft und Viehzucht. Nach den Zahlen der International Federation of Robotics (IFR) waren 2013 weltweit bereits 40 000 Melkroboter im Einsatz; für den Zeitraum 2014 und 2017 rechnet die IFR mit 34 000 verkauften Robotern für die Landwirtschaft, davon 28 200 Melkroboter. Allein 2013 wurden fast 5100 Melkroboter verkauft, sechs Prozent mehr als im Vorjahr (4750 Stück). Dazu wurden 760 Roboter anderer Bauart, beispielsweise mobile Scheunenreiniger oder neuartige mobile Weidezäune, verkauft; dies entspricht einem Anstieg von 46 Prozent. Nach Stückzahl und Umsatz machten Feldroboter im vergangenen Jahr gut ein Viertel des Gesamtabsatzes von Servicerobotern für professionelle Anwendungen aus.