2019 | OriginalPaper | Chapter
Russland: Das Trauma der Trump- Administration
Author : Hans-Joachim Spanger
Published in: Angriff auf die liberale Weltordnung
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Nirgends liegen Trumps Anspruch und die Washingtoner Wirklichkeit weiter auseinander als in der Russland-Politik. Im Wahlkampf hatte Donald Trump verkündet, die Beziehungen mit Russland grundlegend verbessern und einen „great deal“ mit Moskau anstreben zu wollen. Heraus kam das Gegenteil: So schlecht wie unter Trump waren die Beziehungen zwischen den USA und Russland zuletzt unter Ronald Reagan, und die aktuelle Russophobie in Washington erinnert in vielerlei Hinsicht an die Ära des US-Senators Joseph McCarthy am Beginn der 1950er Jahre. Die Stationen des Niedergangs reichen von den lähmenden Sonderermittlungen zu Russlands Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf über drastisch verschärfte Sanktionen des US-Kongresses sowie präzedenzlose wechselseitige Beschränkungen der diplomatischen Arbeit bis zur Entscheidung der Administration, der Ukraine „tödliche“ Waffen zur Verfügung zu stellen. Die Chancen, dass sich daran etwas ändert, sind gering – auch und gerade nach dem desaströsen Gipfeltreffen in Helsinki im Juli 2018. Zu fest gefügt ist die Allianz aus Demokraten, die auf Russland zielen, aber Trump treffen wollen, Republikanern, die mit Trump Rechnungen offen haben und Washingtoner Kalten Kriegern, die die Gunst der Stunde für ihre Aufrüstungspläne nutzen.