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2021 | OriginalPaper | Chapter

Science-Fiction

Author : Simon Spiegel

Published in: Handbuch Filmsoziologie

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

War die Science-Fiction (SF) bis 1950 in Hollywood kaum präsent und in den folgenden zwei Jahrzehnten primär ein Billig-Genre, bildet sie heute in der Form crossmedialer Franchises eine der tragenden Säulen der großen Hollywood-Studios. Zugleich ist SF durch ihre Verfremdungsleistung aber ein potenziell kritisches und subversives Genre; auch die SF-Fans verstehen sich traditionell als aufgeklärte, progressive Subkultur. Durch die extreme Kommerzialisierung des Genres rücken diese Tendenzen zwar in den Hintergrund, sie sind in einzelnen Filmen aber nach wie vor präsent.

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Footnotes
1
Nachdem sich die Forschung lange Zeit fast ausschließlich auf das US-amerikanische und europäische SF-Kino konzentrierte, sind mittlerweile mehrere Publikationen zum weltweiten SF-Film erschienen; s. Fritzsche 2014; Feeley und Wells 2015.
 
2
In den meisten Fällen lassen sich SF und Fantasy klar voneinander unterscheiden, Mischformen sind aber dennoch möglich. Die Star-Wars-Reihe ist hierfür ein prominentes Beispiel. Während Raumschiffe, Roboter und Lasergefechte auf ein SF-Universum verweisen, sind die in mönchskuttenartige Gewänder gekleideten Jedi, die an eine alles durchdringende Force glauben, typische Fantasy-Ingredienzien. Diese Mischform wird mancherorts auch als Science Fantasy bezeichnet (Attebery 1981).
 
3
Der Russische Formalist Viktor Šklovskij erwähnt u. a. ungewohnte Sprachbilder und erzählerische Perspektiven (Šklovskij 1969), Brecht eine distanzierte Spielweise und den Einsatz von Transparenten (Brecht 1967).
 
4
Die SF kennt auch formale Verfremdung, hierbei handelt es sich aber um eine Verfremdung zweiter Ordnung, die erst nach der Naturalisierung erfolgen kann (Spiegel 2007, S. 209–229).
 
5
Suvin folgt Brecht insofern, als er Verfremdung ebenfalls als Darstellungsweise versteht. Zugleich bezeichnet er damit aber auch die Beschaffenheit der SF-Welt, beschreibt also ein Phänomen auf der Ebene der fiktionalen Welt. Diese Gleichsetzung führt zu zahlreichen Widersprüchen.
 
6
Suvin geht erklärtermaßen von einer marxistischen Position aus und verbannt alle politisch nicht opportunen Beispiele aus dem Genre. Dass dieser streng normative Ansatz äußerst problematisch ist, dürfte offensichtlich sein. Nicht zuletzt stellt sich, wie es bei derartigen wertenden Definitionen oft der Fall ist, die ganz banale Frage, was mit all den Romanen und Filmen geschieht, die aus dem Genre fallen, die aber, wie Suvin selbst bemerkt, quantitativ klar die Mehrheit bilden. Ein Großteil der SF – so Suvins paradoxer Befund – ist im Grunde gar nicht SF.
 
7
In der SF-Literatur beginnt sich dies mit den sogenannten kritischen Utopien der 1970er-Jahre zu ändern. Hierbei handelt es sich um SF-Romane, die sich mehr oder weniger explizit mit der klassischen Utopie auseinandersetzen (Moylan 2014). Vergleichbare Filme gibt es aber kaum.
 
8
Es spricht einiges dafür, dass der nichtfiktionale Film, insbesondere Propagandafilme und verwandte Spielformen, für utopische Entwürfe geeigneter ist als der Spielfilm; vgl. Spiegel (2014, 2017, 2019).
 
9
Die Herkunft dieses Zitats, das je nach Quelle Fredric Jameson oder Slavoj Žižek zugeschrieben wird, ist unklar. Jameson benutzt in The Seeds of Time eine ähnliche Formulierung: „It seems to be easier for us today to imagine the thoroughgoing deterioration of the earth and of nature than the breakdown of late capitalism“ (Jameson 1994, S. xii). In einem Text von 2003 führt er das Zitat dann wieder an, belässt es aber bei der Angabe „Someone once said that“ (Jameson 2003, S. 76); wer dieser „someone“ ist, bleibt offen.
 
10
Gregory Claeys (2017) ist allerdings der Ansicht, dass Nineteen Eighty-Four keineswegs so aussichtslos ist, wie es oft dargestellt wird. Der Roman endet mit einem Anhang über die vom Regime erfundene Sprache Newspeak. Dieses letzte Kapitel ist in der Vergangenheit geschrieben, was nahelegt, dass es nach der Herrschaft von Big Brother verfasst wurde (S. 433).
 
11
Eine prominente Ausnahme stellt Avatar dar, der sich inhaltlich zwar kräftig bei der SF-Literatur bedient, aber dennoch einer der wenigen originären SF-Blockbuster der jüngeren Zeit darstellt. Dass Cameron mittlerweile drei weitere Fortsetzungen angekündigt hat, überrascht nicht. Viel eher ist es erstaunlich, dass diese nicht von Anfang an geplant waren.
 
12
Tatsächlich hat der Film mit der ebenfalls von Miller verantworteten Mad-Max-Trilogie kaum mehr als den Titel gemein. Ein Clou des Films ist, dass der Titelheld Max im Grunde zur Nebenfigur degradiert wird und stattdessen die von Charlize Theron gespielte Imperator Furiosa den Ton angibt.
 
Literature
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Metadata
Title
Science-Fiction
Author
Simon Spiegel
Copyright Year
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10729-1_49