Bereits 1960, d. h. vor 48 Jahren, hat der Architekt R. Probst einen Artikel verfasst mit dem Thema „Sichtbeton – eine Modetorheit“. Er wollte mit diesem Beitrag bewusst provozieren und die Diskussion anregen, damit Architekten sich mehr mit dem Baustoff Sichtbeton auseinandersetzen, ihn kritischer bewerten, ihn bewusster und überlegter einsetzen. Trotz dieser schon damals vorhandenen Kritik an diesem Baustoff und dessen Verwendung, kam es in den 1960er und 1970er Jahren vermehrt zu „Bausünden“ mit Sichtbeton. Die Welle der „Sichtbetonitis“ kam über das Land und riss viele Planer mit sich. Das Lehrgeld wurde bezahlt. Seit den 1990er Jahren wird Sichtbeton wieder vermehrt von vielen Architekten und Bauherren als gestalterisches Mittel eingesetzt.
Um den Erwartungen des Bauherren und Architekten gerecht zu werden, was die Oberfläche und das Aussehen von Sichtbetonflächen betrifft, bedarf es eines Zusammenwirkens aller, an Sichtbetonflächen beteiligten Bestandteile und Personen.
Eine genaue Maßhaltigkeit beim Einbau der Bewehrung, beim Einbringen des Frischbetons und beim Verdichten, bei der Aufnahme des Frischbetondrucks und der Ausbildung der Oberfläche sind die Hauptaufgaben einer Schalung oder eines Schalungssystems. Um Verformungen zu verhindern bzw. auszuschließen, müssen die Schalungskonstruktionen standfest und ausreichend steif ausgebildet werden. Die Oberflächenausbildung sowie die Strukturierung der Sichtfläche durch die Anordnung der Plattenstöße und Schalungsanker sind weitere Anforderungen an die Schalung.
Vor dem ersten „richtigen“ Planungsansatz muss als erstes ein Anforderungsprofil für den zu erstellenden Sichtbeton erarbeitet werden. Hierbei ist besonders zu beachten, dass sämtliche Angaben, genau wie in der Leistungsbeschreibung, enthalten sind. Es werden nach dem DBV Sichtbeton Merkblatt 2004 vier Klassen (1–4) unterschieden. Je nach Anforderung an den Sichtbeton sollten keine pauschalisierten Angaben, wie SB-3 gemacht werden, da z. B. mit der Aussage SB-3 viele Eigenschaften hinsichtlich der Textur, Porigkeit etc. ohne weitere Angaben mit vereinbart werden. Grundsätzlich ist zu empfehlen, alle Eigenschaften einzeln zu vereinbaren. Kombinationen (z. B. SB3, T2, SHK2) sind möglich, sogar zu empfehlen.
Die Patisserie wurde 1998 im Raum Miltenberg in einer ehemaligen Bäckerei gegründet und konnte sich in kurzer Zeit als einer der bundesweiten Marktführer im Convenience/Süßspeisenbereich etablieren. Um den modernen Marktanforderungen an Hygiene und optimierten Arbeitsabläufen gerecht zu werden, wurde ein Neubau notwendig.