2002 | OriginalPaper | Chapter
Soziale Sicherheit
Author : Sylvia Greiffenhagen
Published in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Included in: Professional Book Archive
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Soziale Sicherheit (sS) bezeichnet den Schutz von Individuen und Gruppen durch Sozialpolitik vor wirtschaftlichem und sozialem Statusverlust in der Folge von Krankheit, Behinderung, Alter, 2192 Arbeitslosigkeit und anderen persönlichen oder kollektiven Risiken. Der Begriff ist stark normativ, weil jede konkrete Definition von Sicherheit oder Statusverlust von den jeweils zugrundeliegenden politischen Ordnungsvorstellungen, Ideologien und der pK der Verwender geprägt ist. Nur wenige andere Politikfelder werden gegenwärtig in den westlichen Demokratien so kontrovers diskutiert wie die Sozialpolitik. Vor allem die Frage, ob sS und Sozialpolitik notwendig kompensatorisch und emanzipatorisch angelegt seien (also neben dem Schutz vor Risiken immer auch die Verbesserung der Lebenssituationen von schwachen Gesellschaftsmitgliedern und/oder eine Demokratisierung der ganzen Gesellschaft anstreben müßten), ist umstritten. Ein Grund für die hohe Interpre-tierbarkeit des Begriffs besonders in Deutschland liegt in der sog. Offenen Sozialstaatsbestimmung des 2192 GG, d.h. in der Tatsache, daß das GG auf eine konkrete Auslegung des Sozialstaatsgebotes in Art. 20 und 28 verzichtet.