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2020 | Book

Sprache in den Medien

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About this book

​Seit es Massenmedien gibt, machen Kulturkritiker sie verantwortlich für einen vermeintlichen Verfall der Sprache. Doch eine solche Anschuldigung ist unhaltbar. Sprache verändert sich ständig, weil sich die Gesellschaft wandelt. Massenmedien greifen diese Veränderungen in Wortschatz und Syntax auf und spiegeln sie in die Gesellschaft zurück. Motor und Ursprung von „Sprachverderb“ aber sind sie keineswegs. Vielmehr erschließen sie der Gesellschaft Vielfalt und Reichtum von Ausdrucksmöglichkeiten. Sie machen Sprache als Kulturleistung zugänglich und die Welt mit Sprache verständlich.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einstieg: Sprachverfall oder Sprachwandel?
Zusammenfassung
»Emojis* grinsen uns die Sprache weg«, war 2017 auf der Kulturseite der Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft SRF zu lesen. Dahinter stand kein Fragezeichen. Dahinter stand mit Entschiedenheit ein Punkt.
Gunter Reus
Kapitel 2. Aufbau des Bandes
Zusammenfassung
In diesem Buch geht es um kommunikative Funktionen und Leistungen, die Sprache in den Medien für die Gesellschaft erbringt. Und es geht um Sprachentwicklungen, die – aus der Gesellschaft kommend – in den Medien ablesbar und unter Umständen prozessual verstärkt werden. Grundsätzliches wird dabei im Vordergrund stehen, und Erkenntnisse der Sprachwissenschaft sind vielfach einzubeziehen.
Gunter Reus
Kapitel 3. Warum und wie verändert sich Sprache?
Zusammenfassung
Menschen sind in vielfacher Hinsicht konservativ. Was wir einmal erworben haben an Gütern, Lebensstandard, Genuss- oder Umgangsformen, möchten wir am liebsten für immer behalten. Was wir einmal verstanden und gelernt haben an Wissen oder Kulturtechniken, das unterwerfen wir ungern einer Revision.
Gunter Reus
Kapitel 4. Verständlichkeit und Demokratisierung: Sprachleistungen des Journalismus
Zusammenfassung
Gesellschaften sind komplexe Gebilde. So wie Sprache aus diversen Subsystemen besteht, die sich räumlich oder sozial voneinander abheben, so kann man sich »Gesellschaft« als ein Miteinander (und Gegeneinander) von Subsystemen vorstellen, die sich in ihren Interessen, Zielen und Leistungen unterscheiden. Dazu gehören zum Beispiel die Wissenschaft, Wirtschaft und Handel, die Kunst, die Rechtsprechung, das Schul- und Bildungswesen oder die Medien.
Gunter Reus
Kapitel 5. Exklusiv und emotional: Sprache im Internet
Zusammenfassung
Kurz nach der Jahrtausendwende sprach der britische Linguist und Kommunikationsforscher David Crystal von einer »Language Revolution«. Er meinte damit die Rolle des Englischen in einer globalisierten Welt, das weltweite Aussterben kleiner Sprachen, vor allem aber das, was er »Netspeak« nannte. Netspeak sei nicht wie gesprochene Sprache.
Gunter Reus
Kapitel 6. Kreativ und manipulativ: Sprache in Werbung und Propaganda
Zusammenfassung
Unübersehbar hat es das Internet allen Menschen erleichtert, sich selbst gut zu präsentieren und öffentlich anzupreisen. Blogger gerieren sich als kleine Nachrichtenagenturen und werben für ihre Weltsicht. Influencerinnen bauen sich in den sozialen Netzwerken zu Vorbildern eines Lebens- und Konsumstiles auf, um ihn dann gut zu vermarkten.
Gunter Reus
Kapitel 7. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Unser Rundgang hat gezeigt, dass Sprache in den Medien viele Formen annehmen und manches bewirken kann; eines aber können Medien gewiss nicht: »die« Sprache insgesamt hinabziehen in die Untiefen der Kulturlosigkeit und des Verfalls. Selbst bei jungen Internetnutzern herrscht ein überraschendes Bewusstsein für die Notwendigkeit, Formenbestände und Regeln zu respektieren. Sprachliche Veränderungsprozesse sind allerdings ebenso natürlich wie unübersehbar.
Gunter Reus
Backmatter
Metadata
Title
Sprache in den Medien
Author
Prof. Dr. Gunter Reus
Copyright Year
2020
Electronic ISBN
978-3-658-00861-1
Print ISBN
978-3-658-00860-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-00861-1