2023 | OriginalPaper | Chapter
Standortmanagement
Author : Rainer Lasch
Published in: Strategisches und operatives Logistikmanagement: Distribution
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Standorte stellen die Orte der gewerblichen Niederlassung einer Unternehmung dar. Das Standortmanagement ist von nachhaltiger Wirkung, denn es beeinflusst das Unternehmen und seine zukünftige Entwicklung langfristig. Da die Standortplanung die räumliche Struktur des Logistiksystems festlegt und sich Standortentscheidungen auf alle Güterflüsse im Logistiknetzwerk auswirken, gehört sie zur strategischen Planungsebene. Die Standortplanung ist Teilgebiet der Standorttheorie und befasst sich mit der optimalen räumlichen Lokalisation von Unternehmungen und dem Einfluss von Absatz und Gewinn auf die Standortentscheidung. Unterteilt werden kann die Standortplanung in volkswirtschaftliche, betriebliche und innerbetriebliche Ansätze. Die volkswirtschaftliche Standortplanung beschäftigt sich mit der Frage nach den wirtschaftspolitischen Gestaltungsmöglichkeiten der räumlichen Verteilung von Standorten. Ein erster Ansatz geht auf VON THÜNEN (1826) zurück, der in seiner landwirtschaftlichen Standorttheorie ein Modell eines isolierten Staates zugrunde legt. VON THÜNEN unterstellt in seinem Modell eine isolierte Ebene gleichmäßiger Fruchtbarkeit, eine Stadt als einzigen Absatzmarkt, eine überall gleichmäßig gute Verkehrsinfrastruktur und ein proportionales Ansteigen der Transportkosten zum Gewicht und zur Entfernung der Produktionsorte vom Absatzzentrum. Aufgrund seiner Wirtschaftlichkeitsüberlegungen, dass die Erträge (Marktpreis – Produktionskosten – Transportkosten) die Art der landwirtschaftlichen Produktion bestimmen und die Transportkosten der bestimmende Standortfaktor sind, erscheint eine Produktion von Gütern mit hohem Gewicht und niedrigem Wert in größerer Entfernung vom Absatzmarkt ökonomisch nicht sinnvoll. Als Ergebnis seiner Überlegungen entwickelt VON THÜNEN sieben konzentrische Kreise um den Absatzmarkt, wobei mit zunehmender Entfernung vom Mittelpunkt die Verderblichkeit, das Verhältnis von Gewicht zu Wert und der Bewirtschaftungsaufwand abnehmen. Somit sind Standorte in größerer Entfernung zum Absatzmarkt, bei denen Produkte mit hohem Gewicht und niedrigem Wert hergestellt werden, aus ökonomischen Gründen nicht sinnvoll.