Skip to main content
Top

1998 | OriginalPaper | Chapter

Strahlenexposition, Strahlenwirkung und Strahlenrisiko

Author : Dr. rer. nat. Hanno Krieger

Published in: Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

Publisher: Vieweg+Teubner Verlag

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
loading …

Die schädigenden Wirkungen ionisierender Strahlung auf den lebenden Organismus bei hohen Dosen, die sogenannten nichtstochastischen oder deterministischen Schäden, sind schon lange bekannt. So trug H. Becquerel 1901 ein Radiumpräparat in der Westentasche mit sich herum. Nach zwei Wochen zeigte die Bauchhaut Verbrennungserscheinungen mit einer schwer abheilenden geschwürartigen Wunde. Im gleichen Jahr machte Pierre Curie einen Selbstversuch mit einem Radiumpräparat an seinem linken Unteram, der ebenfalls zu einem dauerhaften Geschwür führte. Im Jahr 1902 wurde bereits der erste Strahlenkrebs, also ein stochastischer Strahlenschaden, beobachtet. 1903 und 1904 entdeckte man bei Tierversuchen die sterilisierende Wirkung der Röntgenstrahlung auf die Keimdrüsen sowie die Schädigung der blutbildenden Organe. Bei Ärzten und anderen Personen, die sich berufsmäßig mit Röntgenstrahlen beschäftigten, traten in der Folgezeit strahlenbedingte chronische Entzündungen, schmerzhafte Geschwüre und Dauerveränderungen der Haut auf, die zu einer schweren Plage für die Betroffenen wurden. Auf dem Gelände des Krankenhauses St. Georg in Hamburg wurde 1936 durch die Deutsche Röntgengesellschaft ein Denkmal für die Opfer der Radiologie errichtet, auf dem 169 Namen bei seiner Errichtung, bis 1959 schon 360 Namen derer eingemeißelt wurden, die ihre berufsmäßige Beschäftigung mit ionisierender Strahlung mit dem Leben bezahlten.

Metadata
Title
Strahlenexposition, Strahlenwirkung und Strahlenrisiko
Author
Dr. rer. nat. Hanno Krieger
Copyright Year
1998
Publisher
Vieweg+Teubner Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-11534-2_11