2009 | OriginalPaper | Chapter
Symbole als Führungsmittel
Published in: Sozio-kultureller Code, Rituale und Management
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Ordnungen, seien das politische Systeme oder wirtschaftliche Organisationen, sind immer Symbolsysteme. Im Gegensatz zur Vorstellung vieler Ökonomen, dass der Mensch ein rational handelnder homo oeconomicus sei, unterstreicht Kertzer (1998:367) die Bedeutung von Symbolen im Alltag. Symbole haben ordnende Funktion: „Durch Symbole treten wir dem Chaos, das wir erfahren und das uns umgibt, entgegen und schaffen Ordnung. Indem wir unsere symbolischen Kategorien“ (Kertzer 1998:367). Anstatt Symbole als menschliche SchÖpfungen zu erkennen, erscheinen sie uns sozusagen als naturgegebene, einfach vorhandene Bilder und Bedeutungen. Symbole sind Bilder, die im Laufe der Zeit entstanden sind, wobei es unwesentlich ist, ob die Bilder historisch wahr sind oder nicht. Wichtig ist, dass sich die Menschen damit identifizieren. So war zum Beispiel der Gesslermord von Wilhelm Tell nicht eine historisch belegbare Begebenheit der schweizerischen Geschichte, sondern ein nachträglich konstruierter symbolischer Mythos, mit dem sich das Bürgertum des 19. Jahrhunderts identifizieren konnte. Eine ähnliche Symbolkraft erhielt für die Serben das Amselfeld im heutigen Kosova.