2017 | OriginalPaper | Chapter
Synthese: Menschenrechtskonform im fairen Wettbewerb
Author : Corinna von Reutern-Kulenkamp
Published in: Menschenrechte im Spannungsfeld marktwirtschaftlicher Interessen
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Angesichts der großen Machtfülle transnationaler Unternehmen, ihrem teilweise sogar Staaten übertreffenden Einflusspotenzial und des vor diesem Hintergrund überhaupt erst immer relevanter werdenden Konzepts von transnationalen Unternehmen als Corporate Global Citizens stellt sich abschließend nun die Frage, ob und inwiefern in Bezug auf die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht transnationaler Unternehmen tatsächlich eine Synthese der moralischen, rechtlichen und auch der marktwirtschaftlich motivierten Ansprüche als Basis ihrer Geschäftstätigkeit etabliert werden kann. Denn „aus der Perspektive von Unternehmen hätte eine Konvergenz gesellschaftlicher und privatwirtschaftlicher Ziele den Vorteil, dass die Beantwortung etwaiger gesellschaftlicher Verantwortungszuschreibungen sich nicht nur als Kosten-, sondern als Erfolgsfaktor verstehen ließe, CSR also als Marktchance wahrgenommen werden kann“, so argumentiert auch Philipp Schreck im Sinne der Relevanz tatsächlicher Geschäftsvorteile für die Umsetzung von Corporate Social Responsibility und damit auch implizit für die Umsetzung der Menschenrechte als gesellschaftlicher Verantwortung der Unternehmen. Denn solange der tatsächliche Handlungsrahmen, der sich für Unternehmen nicht nur aus rechtlichen Ansprüchen, sondern eben auch aus der tatsächlichen Geschäftspraxis ihrer gesamten Branche und damit auch den Geschäftspraktiken der Wettbewerber aus aller Welt speist, nicht in den rechtlichen Vorgaben reflektiert wird, ist die Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten, geschweige denn ein effektiver Einsatz darüber hinaus im Sinne des Corporate Global Citizenship eine Herausforderung, manchmal sogar eine richtiggehende Bürde für Unternehmen.