Teamfähige Personalstrukturen

Seit der Veröffentlichung der MIT-Studie “The machine that changed the world” bestimmen neue Themen die Managenentdiskussion. Begriffe wie Kundenorientierung, kontinuierlicher Verbesserungsprozeß, flache Hierarchien, schlanke Strukturen sowie Lean-Production und Lean-Management sind die Schlagworte in den aktuellen Seminarankündigungen und Zeitschriftenveröffentlichungen. Was steckt dahinter? Das Ziel ist, in der zunehmend schärfer gewordenen internationalen Wettbewerbssituation den Unternehmenserfolg auch in der Zukunft zu gewährleisten. Die entscheidenden Parameter dabei sind Qualität, Kosten, Flexibilität und Geschwindigkeit. In den Unternehmen werden zahlreiche Projekte aufgesetzt, die alle zum Ziel haben, die internen Strukturen und Prozesse “schlanker” zu gestalten. Dabei wird versucht, alle genannten Parameter gleichzeitig positiv zu beeinflussen. Die Erzeugnisqualität soll erhöht werden, wobei dies nicht nur für die Erzeugnisse gilt, die zum Kunden gelangen, sondern auch für die “internen Erzeugnisse”, die im Unternehmen weiterverarbeitet werden.

Die wirtschaftliche Schwäche und ein konjunktureller Abschwung macht sich nicht nur in der deutschen Wirtschaft seit etwas mehr als einem Jahr bemerkbar. Die Auftragspolster in der Industrie werden dünner — und mittlerweile verschärft sich die Situation dramatisch: war zunächst nur der Anlagen- und Maschinenbau betroffen, wird zunehmend auch in der Automobilindustrie und der Zulieferbranche Krisenstimmung spürbar. Kurzarbeit macht sich breit und in manchem Betrieb werden die Lohn- und Gehaltslisten kürzer. Die Gewinnspannen sind längst nicht mehr so üppig wie noch vor Jahresfrist und die Umsätze insgesamt stagnieren.

Im folgenden wird einerseits über unsere Erfahrungen mit der Einführung von Fertigungsgruppen in der Produktion berichtet und andererseits werden einige MGT-Aspekte des Prozesses dargelegt.

Spätestens seit der Studie von Womack et.al: “The Machine that changed the World” aus dem Jahre 1990, sind die Lean Production und zunehmend auch das Lean Personalmanagement in der Diskussion.

Wenn sich in einem Unternehmen etwas Grundsätzliches ändern soll, so ist es die Pflicht eines jeden im Betrieb tätigen, sich zunächst mit dem Thema “Unternehmenshkultur” intensiv zu beschäftigen.

Durch das Arbeitssicherheitsgesetz werden in der Bundesrepublik dem praktischen Arbeitsmediziner ganz bestimmte Aufgaben im Betrieb zur Pflicht gemacht. Dazu gehört u. a. auch die Beratung des Unternehmers bei der Einführung neuer Techniken und Arbeitsweisen. Dies wird heute auch in jedem arbeitsmedizinisch gut versorgten Unternehmen — mehr oder weniger — praktiziert. Eine vieljährige Erfahrung und ein mittlerweile beachtlicher akkumulierter theoretischer Wissensstand der Arbeitsmediziner erlauben es, bis zu einem gewissen Grade auch bei dem hier zur Beratung anstehenden Themenkreis mitzuwirken.