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2019 | OriginalPaper | Chapter

4. Techniken des strategischen Medien-Framings

Author : Michael Oswald

Published in: Strategisches Framing

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Häufig werden in den Medien unreflektiert und ohne Intentionen Frames gesetzt, weil sich Journalisten gar nicht über die jeweilige Kontextsetzung bewusst sind. Sie framen allerdings auch sie. Dies ist bis zu einem gewissen Grad durchaus legitim. Wenn Journalisten beispielsweise darin geschult werden, keine Framings zu verwenden, die gesellschaftlichen Konflikte anheizen, kann dies beispielsweise einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur zuträglich sein. Dient das Framing jedoch dazu, Wahrheiten zu verschleiern oder ideologische Interessen zu fördern, dann wird es problematisch. Es gibt nämlich auch Reporter, die ganz bewusst verzerrt framen, um eine gewisse Stimmung zu verbreiten.

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Footnotes
1
Mit diesem Nachrichtenfaktor wird angenommen, dass im Journalismus auch aufgegriffen wird, was die Aufmerksamkeit der Gesellschaft in Social Media etc. erhascht. Die implizite Kritik daran ist, dass zunehmend das mediale Agenda-Setting nur mehr davon bestimmt wird, was am meisten Aufmerksamkeit erzeugen kann (Fürst 2013; Fürst und Oehmer 2018).
 
2
Bei einigen der etablierten Medien ist eine Tendenz zu einer sozialliberalen Position erkennbar. Dies ist für eine etwas konservativere Klientel nicht die Realität, in der sie leben. Sie wenden sich von diesen Medien ab und suchen nach Alternativen. Hier beginnt häufig ein Problem, das als Ideologisierungs-Spirale bezeichnet werden kann, da sich im Laufe der Zeit diese Haltungen oft verhärten und verstärken. Im Zuge dessen kreiert das konstante Framing von ideologisierten Medien eine Parallelwelt. Damit entfernen sich die Einstellungen des politischen ‚Mainstream‘ und der Abspaltungen so weit, dass schlussendlich kein Dialog zwischen verschiedenen Teilen der Gesellschaft mehr möglich ist. Eine balancierende Medienberichterstattung bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass jede Meinung gleichwertig repräsentiert werden muss – auch dies würde zu Informationsverzerrungen führen (Brüggemann 2014). Eine Unausgewogenheit hat auch zur Folge, dass das Framing mitunter von einem Extrem in das andere wechselt, was einen Vertrauensverlust für die Medien nach sich ziehen kann.
 
3
Diese Feststellung soll nicht zur Aussage haben, Bündnis 90/Die Grünen hätten allein aufgrund dieser Berichterstattung in der Wahl schlecht abgeschnitten. Hierzu trug noch mindestens ein weiteres kontroverses Thema sowie eine schlechte Konterreaktion der Hauptkommunikatoren bei (im Wahlkampf wurde eine Pädophilen-Debatte in und um die Partei losgetreten, was sie schon in eine große öffentliche Ungunst fallen ließ).
 
4
Während geframte Nachrichten in der Regel noch im Kern bei der Wahrheit bleiben, ist der Term Fake-News eine Irreführung. Er impliziert dabei einen Nachrichtenwert, obwohl er faktisch keinen besitzt. Fake-News funktionieren nur, wenn ihre Frames den Schemata der Zuschauer entsprechen (Oswald 2018b; Entman und Usher 2018).
 
5
Im Zweistufenmodell wird die Annahme aufgestellt, dass Medien häufig indirekt auf die Masse der Rezipienten wirken. Stattdessen suggerieren die Erkenntnisse in Lazarsfelds Studie, dass die Information von den Medien zu Meinungsführern hin zu den weniger aktiven Menschen in sozialen Gruppen verläuft. Zudem ist der Einfluss der Meinungsführer aufgrund der Nähe und der direkten Wirkung größer (Lazarsfeld et al. 1944).
 
Metadata
Title
Techniken des strategischen Medien-Framings
Author
Michael Oswald
Copyright Year
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-24284-8_4