Skip to main content
Top

1996 | Book

Telekommunikationstechnik

Eine praxisbezogene Einführung

Author: Professor Dr.-Ing. Otfried Georg

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

insite
SEARCH

Table of Contents

Frontmatter
1. Bestandsaufnahme
Zusammenfassung
Die Telekommunikationstechnik hat ihre historisch bedeutsamen Anfänge in der Entdeckung der Möglichkeit der Übertragung elektrischer Signale über Distanzen mittels einer Doppeldrahtleitung durch Carl-Friedrich Gauß und Wilhelm Weber in Göttingen. Sie übertrugen 1833 zwischen der Sternwarte und dem Physikalischen Institut in Göttingen die ersten digitalen — genauer: binären — Telegraphiesignale, indem sie die Polarität der Leiter mittels Schaltens einer Gleichspannungsquelle abwechselnd änderten. Am anderen Ende wurde der Strom über eine Spule geleitet, deren sich damit änderndes Magnetfeld eine Kompaßnadel bewegte, und so die Polaritätsänderung (mit einer Lupe) sichtbar gemacht wurde.
Otfried Georg
2. Das Referenzmodell für Offene Systeme (Open Systems Interconnection; OSI)
Zusammenfassung
Jeder Kommunikationsvorgang läßt sich hierarchisch zerlegen. Oben in dieser Hierarchie ist die Anwendung (Application) zu sehen, ohne die der Kommunikationsvorgang seinen Sinn verliert. Typische Beispiele für eine solche Anwendung sind die erbrachten Dienste, wie der Fernsprechdienst, Fernkopieren (Telefax-Dienst) oder Bildschirmtext (Btx-Dienst; seit 1990 durch Datex-J ersetzt, neuerdings T-Online). Unten ist die Physik anzusiedeln, die durch die Naturgesetze vorgegeben ist und die man dem Anwendungsvorgang dienlich machen muß [BA, EL, GÖ, HE, MO, PO, ST, WA, WE].
Otfried Georg
3. Die ITU-T-Spezifikationssprache SDL (Specification and Description Language)
Zusammenfassung
Die abstrakt definierten Primitiveprozeduren und Protokollabläufe des vorangegangenen Kapitels über das OSI-Modell müssen für konkrete Realisierungen mit Leben erfüllt werden. Dazu dient SDL. Sein Zweck ist es, eine eindeutige Spezifikation und Beschreibung des Verhaltens von Telekommunikationssystemen zu erlauben [BE1, BE2, BR1, BR3, GE, HO1, IT, YE].
Otfried Georg
4. Das Diensteintegrierende Digitale Netz (Integrated Services Digital Network; ISDN)
Zusammenfassung
In diesem Kap. wird primär das Schmalband-(S)-ISDNbeschrieben — im folgenden einfach mit ISDN bezeichnet — im Gegensatz zum in Kap. 9 über Asynchronous Transfer Mode = ATM-Technik abgehande1ten Breitband-(B)-ISDN. Sofern es sich jedoch um Sachverhalte handelt, die in S- und B-ISDN einem gemeinsamen Kontext entstammen, finden wir diese auch hier [BO, GI, KA1, KA2, KE, MO, PR, RO, Schu, Ro, AL.7, HO.6].
Otfried Georg
5. Hardware-Controller (Telecom-ICs) für die unteren OSI-Schichtenanteile
Zusammenfassung
Die Realisierung des ISDN und anderer Kommunikationssysteme steht und fallt mit der Verfügbarkeit hochintegrierter VLSI-Controllerbausteine für Funktionen, die arbeitsintensiv sind und schnell abgewickelt werden müssen. Dabei kann man davon ausgehen, daß praktisch alle Abläufe μP-gesteuert sind. Ein μP ist jedoch ein Bauelement, das sich für das Abwickeln der niederen Protokollfunktionen wenig eignet. Die stürmische Entwicklung vor allem der CMOS-Technologie in den achtziger Jahren hat die Voraussetzungen zur Realisierung solcher Controller geschaffen, mit [KÜ, MÖ, SE, WE]:
  • Ruheaufnahmeleistungen im nW-Bereich — wichtig für Power-Down-Modes von Telefonen, die ja nach wie vor über die Anschlußleitung phantomferngespeist werden.
  • TTL-kompatiblen Versorgungsspannungen (5V) und darunter, die gegenüber den 4000er Serien der siebziger Jahre auch die Betriebsleistung deutlich reduzieren, da die Verlustleistung proportional dem Versorgungsspannungsquadrat wächst. Hieraus resultierte u.a. die HC (High Speed CMOS), HCT (HC TTL kompatible), AC(T)-74er Serie mit gleichen Funktionen wie TTL-Gatter gleicher Typennummer.
  • Taktfrequenzen in der Größenordnung von über 100 MHz, erreicht durch viele Einzelmaßnahmen im Bereich der Herstellungstechnologie — von der Verwendung
    • selbstjustierender Silicon-Gates mit Hilfe der Ionenimplantation statt der Diffusionstechnik und daraus resultierenden kleineren Geometrieabmessungen — über
    • unsymmetrische Verteilung von n-MOS und p-MOS-FETS (z.B. 80:20) vereinigt die Vorteile der schnelleren n-MOS-Technologie (Elektronenbeweglichkeit dreimal größer als Löcherbeweglichkeit) und ihre einfachere Herstellbarkeit mit den Vorteilen von CMOS — z.B. dem größeren statischen und dynamischen Störabstand — zu
    • verbesserten Isolationsverfahren (z.B. Planox, LOCOS, Isoplanar- und Polyplanarverfahren) mit geringerem Flächenbedarf und daraus resultierenden geringeren Streukapazitäten, die wegen der Frequenzproportionalität des Leitwerts zu Verlusten führen.
Otfried Georg
6. Nutzkanal-Dienste und -Protokolle
Zusammenfassung
In dem vorangegangenen Kap. 4 über das ISDN wurden primär die D-Kanal-Protokolle vorgestellt, die zum Steuern der Nutzinformationsflüsse in den B-Kanälen benötigt werden. Kap. 5 behandelte die dazugehörigen Controller-Bausteine, für die die Nutzinformation transparent ist. Bevor im folgenden Kap. 7 das ZGS#7 zum Fortsetzen der D-Kanal-Signalisierung in das Netz behandelt wird, sollen hier wichtige Vertreter der Nutz-(ISDN: B-, aber auch H)-Kanalprotokolle ab Schicht 3 vorgestellt werden.
Otfried Georg
7. Das Zentralkanal-Zeichengabesystem #7
Zusammenfassung
Das in den ITU-T-Q.7xy-Empfehlungen spezifizierte Zentralkanal-Zeichengabesystem #7 (ZGS#7; Signalling System #7 = SS#7) stellt im Gegensatz zu den I-Empfehlungen, die sich primär auf die Zeichengabe (= Signalisierung) an Teilnehmerschnittstellen konzentrieren, ein Zeichengabesystem zur Verfügung, das für das Durchschleusen von Zeichengabe und der zugehörigen Nutzinformation durch hierarchisch aufgebaute Netze optimiert ist. Gedacht ist dabei natürlich primär an das ISDN [BO.4, GE.1, KA1.4, KE.4, Gö1, Gö2, Gö3, Hl].
Otfried Georg
8. Lokale Netze (Local Area Networks; LANs)
Zusammenfassung
Der Begriff des Lokalen Netzes wird von IEEE und ECMA definiert als
Datenkommunikationssystem, welches die Kommunikation zwischen mehreren unabhängigen Geräten ermöglicht. Ein LAN unterscheidet sich von anderen Arten von Datennetzen dadurch, daß die Kommunikation üblicherweise auf ein in der Ausdehnung begrenztes geographisches Gebiet, wie ein Bürogebäude, ein Lagerhaus oder ein Campus-Gelände beschränkt ist. Das Netz stützt sich auf einen Kommunikationskanal mittlerer oder hoher Datenrate, welcher eine durchweg niedrige Fehlerrate besitzt. Das Netz befindet sich im Besitz und Gebrauch einer einzelnen Organisation. Dies steht im Gegensatz zu Fernnetzen (Wide Area Networks = WAN oder Metropolitan Area Networks = MAN), die Einrichtungen in verschiedenen Teilen eines Landes miteinander verbinden oder die als öffentliche Kommunikationsmittel benutzt werden.
Otfried Georg
9. Asynchronous Transfer Mode (ATM) und andere Breitbandtechniken
Zusammenfassung
ATM ist dasjenige Verfahren, von dem zu erwarten ist, daß es auf allen Gebieten die Breitband-Übermittlungstechnik der Zukunft darstellt. ATM stellt das Pflaster der vielzitierten Datenautobahn dar. Das ITU-T hat dazu mit der neuen Normenreihe Q.2xyz (s. Abschn. 9.10) die Grundlage geschaffen und man unterscheidet aus dieser Sicht Breitband-ISDN (B-ISDN) vom Schmalband-ISDN (S-ISDN oder ISDN-64), wie es in Kap. 4 vorgestellt wurde. Auf die in Abschn. 4.1 markierten weiteren B-ISDN- Empfehlungen der I-Serie sei hier ebenfalls hingewiesen. Das im vorangegangenen Kap. über LANs ausführlich vorgestellte lokale und weltweite Vernetzungsbedürfnis hat diese Technik auch auf dem LAN-Sektor eingeführt, so daß man heute sagen kann, daß die treibende Kraft durchaus von dort (ATM-Forum [AT]) kommt, da Lokalsysteme schneller auf den Markt gebracht werden können [AC, CL1, CL2, HÄ, HI, KI, KY, MI, ON, PR, SI, Ba, Ge, Ko].
Otfried Georg
Backmatter
Metadata
Title
Telekommunikationstechnik
Author
Professor Dr.-Ing. Otfried Georg
Copyright Year
1996
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-97946-0
Print ISBN
978-3-540-61381-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-97946-0