2004 | OriginalPaper | Chapter
Traditionelle Lösung: Fremdorganisation — Schaffung einer zentralen Instanz
Author : Antoinette Weibel
Published in: Kooperation in strategischen Wissensnetzwerken
Publisher: Deutscher Universitätsverlag
Included in: Professional Book Archive
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Die Idee, soziale Dilemmata mit Hilfe einer übergeordneten Macht zu lösen kann auf den Philosophen Thomas Hobbes zurückgeführt werden. Hobbes begründet in seinem Werk „Leviathan“ die Existenz des Staates, als übergeordnete Macht. Er charakterisiert die Natur des Menschen als „all men desire certain things“ (Hobbes 1909, S. 31) und darüber hinaus als „men whose Joy consisteth in comparing himself with other man, can relish nothing but what is eminent“ (Hobbes 1909, S.130). In der Abwesenheit von verbindlichen Regeln und Zwängen bzw. in seinem „Naturzustand“ handelt der Mensch als egoistischer Nutzenmaximierer, der danach trachtet, seinen Mitmenschen zu schaden. Das Dilemma präsentiert sich nun folgendermassen: Alle Menschen ziehen Frieden und damit den Respekt vor Eigentum dem Krieg vor. Trotzdem ist die Idee reizvoll, dem Nachbar Hab und Gut abzunehmen. In dieser Situation wird Krieg zur dominanten Strategie. Der einzige Ausweg aus dieser Lage ist — nach Hobbes — die Errichtung einer übergeordneten Macht. In einem ersten Schritt sollen die einzelnen Menschen in einem Vertrag gewisse Rechte abgeben. Sie erwarten dafür gewisse Gegenleistungen der übergeordneten Macht (Taylor 1987). Diese vertragstheoretische Lösung muss in einem zweiten Schritt durch den übergeordneten „Leviathan110“ abgesichert bzw. umgesetzt werden. Die Aufgabe der übergeordneten Macht ist es, Frieden mit allen Mitteln zu gewährleisten bzw. den Frieden durch Regeln, Kontrolle und Sanktionen zu garantieren (Hobbes 1909, S. 110): The Sovereign will maintain Peace by compelling men equally to the performance of their Convenants, by the terrour of some punishment, greater than the benefit they expect by the breach of their Covenant.