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20-08-2015 | Umwelt | Schwerpunkt | Article

Überlebenskünstler in Gefahr

Author: Julia Ehl

1:30 min reading time

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Trockenheit, Hitze, Platzregen – alles kein Problem für die Gelbbauchunke. Aber der Verlust an dynamischen Offenlandschaften mit hoher Strukturvielfalt macht sie zu einer der am stärksten gefährdeten Amphibienarten.

Die zu den Froschlurchen gehörende Gelbbauchunke liebt abwechslungsreiches Wetter. Auch große Hitze, Trockenheit und starke Niederschläge sind für die Überlebenskünsterlin unproblematisch. Sie benötigt allerdings einen sehr dynamischen Lebensraum, den es heute kaum noch gibt. Unverbaute Bach- und Flussauen waren die ursprüngliche Heimat der Unke. Dort wurden ihre Kaulquappen von Fischen, Libellen- und Käferlarven fast komplett gefressen. So wurden Kleinstgewässer, die meist nicht viel tiefer als wenige Zentimeter und nur wenige Quadratmeter groß sind, zum bevorzugten Lebensraum. Mitunter führen diese Gewässer nur im Sommer ein paar Wochen Wasser, bevor sie wieder austrocknen. Selbst Viehtränken und wassergefüllte Wagenspuren reichen als Lebensraum aus.

Neue Heimat in Sekundär-Lebensräumen

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Die Befestigung der Wege, die Reduzierung der Viehtränken und die Begradigung von Bächen und Flüssen nahmen der Gelbbauchunke ihren Lebensraum. Übrig blieben Sekundär-Lebensräume wie Truppenübungsplätze, Steinbrüche und Ton-, Sand- und Kiesgruben. Diese Lebensräume werden durch Rekultivierungsmaßnahmen nun auch rar. Gruben werden wieder verfüllt, Truppenübungsplätze aufgeforstet. Die Gelbbauchunke ist damit zu einer der stärksten gefährdeten Amphibienarten in Deutschland geworden. In Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen ist sie sogar vom Aussterben bedroht.

Kleinbiotope und ihre Bedeutung für Biodiversität und Naturschutz

Aus Sicht des Naturschutzes schildert Klaus-Dieter Hupke die vielfältigen Aufgaben, die Kleinbiotope für die Tier- und Pflanzenwelt übernehmen im Buchkapitel "Kleinbiotope und ihre Bedeutung für Biodiversität und Naturschutz". Hupke weist auf Seite 207 darauf hin, dass von Wanderern und Umweltschützern häufig kritisierte Wagenspuren der mechanisierten Forstwirtschaft auch einen Lebensraum für bedrohte Amphibien wie die Gelbbauchunke bilden und damit einen nicht oft gesehenen Vorteil haben.

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