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24-08-2016 | Umwelt | Kommentar | Article

Auf die umweltschutzfachliche Vernetzung ist zu reagieren

Author: Dipl.-Ing. Markus Porth

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Umweltziele lassen sich nur über Fachdisziplinen hinweg erreichen. Markus Porth ruft in der Wasser und Abfall dazu auf, das Verschwimmen der fachlichen Grenzen als Herausforderung zu begreifen.

Nicht ohne Grund hat der BWK den Zusatz "die Umweltingenieure" gewählt. Wo wir früher oder heute noch gefühlte Wasserwirtschaftler/-innen, Abfallwirtschaftler-/innen oder klassische Bauingenieure-/innen waren und sind, werden zunehmend über die Grenzen der Disziplinen hinweg geschulte Fachleute benötigt.
Beispielsweise wird die Erreichbarkeit der Umweltziele der Wasserrahmenrichtlinie hinsichtlich des Phosphors zwar auch durch die Einleitungen gereinigten Abwassers gestützt, aber auch das Düngeverhalten der Landwirtschaft spielt hier eine Rolle, wenn nicht sogar den entscheidenden Part. 

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Hinzu kommt die Diskussion um die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung, angebunden an die Rohstofffrage des Düngemittels Phosphor. Gefragt sind hier daher nicht nur Wasser-, Abwasser- oder Abfallfachleute, sondern auch Naturschützer, Ökologen und hinsichtlich der Belange der Landwirtschaft geschulte Spezialisten. Nur alle zusammen können hier zur Entlastung unserer Oberflächengewässer oder des Grundwassers beitragen und dabei ihre Fachbelange gemeinsam verfolgen.

Vergleichbares ist auch im Bereich der Mikroschadstoffe, der Pflanzenschutzmittel oder des Mikroplastiks festzuhalten. Hier setzten sich die betroffenen Fachdisziplinen nur etwas anders zusammen.

Übergreifende Zusammenarbeit führt zu erfolgreicher Gewässerentwicklung

Auch wird die Konzentration des Güterverkehrs auf den Bundeswasserstraßen Veränderungen zur Folge haben. Die thematisierte Umwidmung der Bundeswasserstraßen ohne größere Bedeutung für den Güterverkehr in Bundesnebenwasserstraßen wird den Blick auf das Erhaltungsregime der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) ändern. Dies bringt entlang dieser Wasserstraßen die WSV, die Wasserwirtschaft, den Naturschutz, den Wassertourismus, die Fahrgastschifffahrt, den Tourismus, die Fischerei und viele andere mehr mit ihren jeweiligen fachlichen Verpflichtungen aber auch ihren Nutzungsbedürfnissen in enge Verbindungen. Das jüngst erschienene Wassertourismuskonzept des Bundesverkehrsministeriums deutet hier die kommenden Entwicklungen an. Nur alle zusammen können hier zu einer erfolgreichen Entwicklung unserer Gewässer beitragen und dabei ihre Fachbelange oder Nutzungsinteressen als gemeinsames Optimum verfolgen.

Die Abhängigkeiten werden größer. Diesen Entwicklungen gilt es Rechnung zu tragen. Unser fachlicher Nachwuchs ist angepasst auszubilden. Die eingeübten Kommunikationsstränge sind zu hinterfragen, ob sie den komplexen Fragestellungen noch genügen. Die Arbeitsweisen und Zuordnungen unserer Aufgaben sind weiterzuentwickeln.

Verschwimmen der fachlichen Grenzen als Herausforderung begreifen

Wenn der konstruktive Ingenieurbau mit digitaler Gebäude- und Baustoffsimulation einhergeht, wenn die Synergien der Maßnahmen nach der FFH-Richtlinie mit den Maßnahmen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zu heben sind oder wenn auf Szenarien basierende Simulationen von Starkregenereignissen auf deren Ableitung innerhalb einer Stadt Hinweise auf Verwundbarkeiten der Gebäude liefern: Das Verschwimmen von bisher gelebten fachlichen Grenzen ist als Herausforderung zu begreifen, die es zu gestalten gilt.

Der gleichlautende Kommentar ist in Ausgabe 07-08/2016 der Fachzeitschrift "Wasser und Abfall" erschienen.


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