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24-04-2013 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Article

Aus der Insolvenz in die Zukunft

Author: Andreas Nölting

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Eine Insolvenz muss nicht zwangsläufig das Ende eines Unternehmens bedeuten. Ein potenter Käufer kann das angeschlagene Unternehmen sanieren und in eine neue Zukunft führen. Die Käufer allerdings sollten die speziellen Risiken kennen und diese in ihrem Wert richtig einordnen.

Jedes Jahr melden in Deutschland zwischen 30.000 und 35.000 Unternehmen Insolvenz an. Meist kommen die Firmenpleiten nicht unerwartet, denn viele Insolvenzen sind in Führungsschwächen, Fehleinschätzungen und strukturellen Problemen begründet –  sie sind eben nicht konjunkturabhängig. Die verantwortlichen Manager haben häufig Probleme zu spät erkannt, sie verdrängt oder nicht rechtzeitig gehandelt.

Eine Insolvenz muss allerdings nicht zwangsläufig das Ende des Unternehmens bedeuten. Im Gegenteil: Der Insolvenzverwalter hat diverse Möglichkeiten und Sonderrechte, die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen in die Wege zu leiten. Er kann beispielsweise teure Mietverträge vorzeitig beenden oder Kündigungen aussprechen. Und dann kann das bereinigte Unternehmen natürlich an einen potenten Investor veräußert werden und so einer neuen Zukunft entgegenblicken.

Insolvenzkauf als Chance

Der Kauf von Unternehmen aus der Insolvenz bietet enorme Chancen, birgt aber auch gegenüber dem Kauf von „gesunden“ Unternehmen spezifische Risiken. Sie zu kennen und richtig zu bewerten ist unverzichtbarer Bestandteil jedes Unternehmenskaufs aus der Insolvenz, schreibt Wolfgang Ott, Gründer der auf Insolvenzen spezialisierten Kanzlei Ott Gerloff Rechtsanwälte in seinem Buch „Unternehmenskauf aus der Insolvenz. Ein Praxisleitfaden.“ Dass Interessenten aus der Insolvenzmasse preisgünstig kaufen können, ist laut Ott eine willkommene Unternehmenschance. Die Käufer allerdings sollten die speziellen Risiken kennen und diese in ihrem Wert richtig einordnen. Oftmals hat die Krise zu einem so heftigen Substanzverlust  geführt, dass das Unternehmen auch vom neuen Käufer kaum mehr gerettet werden konnte.

Ott nennt in seinem Buch alle Facetten des Kaufs einer Firma aus der Insolvenzmasse. Er geht auf das Kaufmotiv ein ("Schnäppchenjäger, Finanzinvestor etc.“), beschreibt den Kaufgegenstand sowie die Kaufmodalitäten und diskutiert den Handlungsrahmen des Insolvenzverwalters. Letzterem komme eine zentrale Bedeutung zu, schreibt Ott, und zitiert einen Satz des deutschen Juristen Ernst Jäger aus dem Jahr 1939: "Die Auslese des Verwalters ist die Schicksalsfrage des Konkurses“.

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2012 | OriginalPaper | Chapter

Folgen der Insolvenzeröffnung

Source:
Insolvenzrecht