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2015 | OriginalPaper | Chapter

8. Verfahren zur Erhebung der Abgeltungsteuer

Authors : Ellen Ashauer-Moll, Sonja Schwerdtner

Published in: Abgeltungsteuer

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Abgeltungsteuer wird bereits an der Quelle einbehalten. D. h., dass das System des Kapitalertragsteuerabzugs auch für die Zeit nach 2008 erhalten bleibt. Insbesondere die inländischen Zahlstellen (z. B. Banken und Sparkassen) sowie inländischen Schuldner (z. B. Kapitalgesellschaften bzw. ihre Zahlstellen) führen die Kapitalertragsteuer für den Anleger an das Finanzamt ab. Die Abgeltungsteuer wird mit dem Kapitalertragsteuerabzug definitiv: Der Anleger muss die Kapitalerträge nicht mehr in der Einkommensteuererklärung angeben, wenn bzw. soweit sie der Kapitalertragsteuer unterlegen haben. Eine Veranlagung der Kapitalerträge durch das Finanzamt unterbleibt somit. Es ist zu berücksichtigen, dass es sich bei dem Kapitalertragsteuerabzug systematisch um das Verfahren zum Einbehalt der Abgeltungsteuer handelt. Damit ist auch ab 2009 zwischen der Ebene der Zahlstelle – des Kapitalertragsteuerabzugs – und der Ebene des Anlegers – der Abgeltungsteuer – zu unterscheiden (siehe Abb. 8.1).
Die Kapitalertragsteuer spielt eine noch wichtigere Rolle als im alten System des Vorauseinbehalts – Der Kapitalertragsteuerabzug ist seit 2009 Dreh- und Angelpunkt der Abgeltungsteuer.
Die Kapitalertragsteuer stellt die Abgeltungsteuer des Anlegers dar, die bereits durch den Einbehalt weitgehend endgültig wird. Neu mit Einführung der Abgeltungsteuer ist, dass ab 2009 insbesondere Veräußerungs- und Einlösungsgewinne unter den Kapitalertragsteuerabzug fallen.

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Footnotes
1
§ 43 Abs. 5 EStG.
 
2
§ 43 Abs. 1 S. 3 EStG, dies gilt für Anlagen im Betriebsvermögen, z. B. für Dividenden und Gewinne aus Aktienverkäufen im Betriebsvermögen einer gewerblichen Personengesellschaft oder einer Kapitalgesellschaft.
 
3
§ 43 Abs. 4 EStG.
 
4
Beschränkt steuerpflichtig sind insbesondere grundpfandrechtlich gesicherte Kapitalforderungen, wenn sie nicht verbrieft sind, sowie Zinsen aus obligationsähnlichen Genussrechten und Zinsen bei Tafelgeschäften, § 49 Abs. 1 Nr. 5 EStG.
 
5
§ 43 Abs. 1 Nr. 4 EStG.
 
6
Siehe Abschn. 2.​2.​2.​2.
 
7
Siehe Abschn. 2.​2.​2.​1.
 
8
Siehe Abschn. 8.5.
 
9
Im Folgenden wird vereinfachend nur von Veräußerungen gesprochen.
 
10
Ausnahme: fiktive Veräußerung bei Depotübertrag auf Fremdgläubiger, siehe Abschn. 8.2.
 
11
Siehe Abschn. 8.4.5.
 
12
Siehe Abschn. 8.6.
 
13
§ 43 Abs. 1 S. 4 EStG.
 
14
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 3. a); BMF vom 13.06.2008, a. a. O., IV C 1 – S 2000/07/0009, a. a. O., BFM vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 163 und Rn. 169.
 
15
Begründung zum Unternehmensteuerreformgesetz 2008, a. a. O., Besonderer Teil zu § 43 EStG.
 
16
§ 170 Abs. 5 Nr. 2 AO.
 
17
Siehe auch BFH vom 06.06.2007, II R 20/06, BFH/NV 2008, 4; im Hinblick auf das Verhältnis von § 170 Abs. 5 Nr. 2 2. Alt. zu § 170 Abs. 2 Nr. 2 AO.
 
18
Vorbehaltlich etwaiger Tatbestände, die zu einer Ablaufhemmung im Sinne des § 171 AO führen.
 
19
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 3. a); BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 168.
 
20
Ebenso sind in der Folge Vermögenszuwächse und Erträge den Ehegatten entsprechend ihrer Beteiligungshöhe zuzurechnen.
 
21
§ 43a Abs. 2 S. 4 i. V. m. § 43 Abs. 1 Satz 5 EStG.
 
22
Zur Anwendung von Ersatzbemessungsgrundlagen bei Depotüberträgen siehe Abschn. 8.4.5.
 
23
§ 43 Abs. 3 S. 1 EStG.
 
24
Siehe Abschn. 8.5.
 
25
§ 43a Abs. 1 S. 1 Nr. 1 EStG.
 
26
§ 43a Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG.
 
27
Siehe Abschn. 8.6.
 
28
§ 43 a Abs. 1 S. 3 i. V. m. § 32 Abs. 1 S. 4 und 5 EStG, hier vereinfachend ohne Berücksichtigung einer ausländischen Quellensteuer.
 
29
§ 51a Abs. 2 b EStG.
 
30
Unternehmenssteuerreformgesetz 2008, Begründung zum Gesetzesentwurf, Besonderer Teil, a. a. O., zu § 51 a Abs. 2 e EStG.
 
31
Vereinfachungshalber ohne Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags.
 
32
§ 51 a Abs. 2 c EStG i. d. F. Art 2 Nr. 38 AmtshilfeRL-Umsetzungsgesetz vom 26.6.2013, BGBl. 2013 I, 1809.
 
33
Ausdrücklich geregelt im § 51 a Abs. 2 d S. 1 und 2 e S. 3 EStG i. d. F. Art 2 Nr. 38 AmtshilfeRL-Umsetzungsgesetz vom 26.6.2013, a. a. O.
 
34
Gesetzliche Frist gem. § 51 a Abs. 2 c Nr. 3 S. 6 EStG i. d. F. Art 2 Nr. 38 AmtshilfeRL-Umsetzungsgesetz vom 26.6.2013, a. a. O.
 
35
§ 51 a Abs. 2 e S. 4 und 5 EStG i. d. F. Art 2 Nr. 38 AmtshilfeRL-Umsetzungsgesetz vom 26.6.2013, a. a. O.
 
36
§ 43a Abs. 3 S. 1 i. V. m. § 32d Abs. 5 EStG i. d. F. Art 2 Nr. 38 AmtshilfeRL-Umsetzungsgesetz vom 26.6.2013, BGBl. I 2013, 1809.
 
37
§ 32d Abs. 5 S. 2 EStG.
 
38
Hier vereinfachend ohne Berücksichtigung einer etwaigen Kirchensteuer.
 
39
Vereinfachungshalber ohne Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags.
 
40
Siehe Abschn. 7.​3.
 
41
Bzw. wird in der Jahressteuerbescheinigung ausgewiesen und kann ggf. im Rahmen der Veranlagung verrechnet werden. Im Gegensatz dazu werden die Verlusttöpfe, die am Jahresende noch bestehen, automatisch in das Folgejahr fortgetragen – nach aktuellem Recht so lange, bis sie aufgezehrt sind.
 
42
Vereinfachungshalber ohne Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags.
 
43
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 2, siehe dort auch die Beispiele 1 bis 3; BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 201 ff.
 
44
Siehe Abschn. 7.​3 sowie www.​bzst.​de.
 
45
BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 207 a.
 
46
Siehe auch BMF vom 08.09.2011, IV C 1 S 2406/10/10001, BStBl. 2011 I, 854 sowie BMF vom 15.11.2011, IV C 1 S 2406/10/10001, BStBl. 2011 I, 1113.
 
47
Siehe vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 207 a.
 
48
Siehe Abschn. 3.​3.
 
49
§ 43a Abs. 2 S. 2 EStG.
 
50
Vereinfachungshalber ohne Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags.
 
51
Nach dem bis zum 01.01.2009 geltenden Recht durften Anschaffungsnebenkosten den Ertrag aus Finanzinnovationen nicht mindern. Ebenso war die Marktrendite in ausländischer Währung zu ermitteln.
 
52
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 4. d); BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 56.
 
53
§ 43a Abs. 2 S. 3 EStG.
 
54
§ 43a Abs. 2 S. 4 EStG.
 
55
§ 43a Abs. 2 S. 6 EStG.
 
56
§ 43a Abs. 2 S. 5 EStG, BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 193.
 
57
Beschränkter Bestandsschutz für Zertifikate, siehe Abschn. 9.​1.​1.
 
58
Vereinfachungshalber ohne Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags.
 
59
§ 32d Abs. 4 EStG.
 
60
§ 43 Abs. 5 EStG.
 
61
Beschränkter Bestandsschutz für Zertifikate, siehe Abschn. 9.​1.​1.
 
62
Vereinfachungshalber ohne Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags.
 
63
Siehe Abschn. 8.2.
 
64
§ 43a Abs. 2 S. 8 EStG.
 
65
§ 43a Abs. 2 S. 9 EStG.
 
66
§ 43a Abs. 2 S. 10 EStG, siehe auch nachfolgend unter 2.
 
67
BMF vom 13.06.2008, a. a. O., I. 18.
 
68
§ 43a Abs. 2 S. 11 und 12 EStG; Nach Schreiben des BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 3. b), dürfen die Zahlstellen auf den Börsenkurs des Vortages abstellen.
 
69
§ 43a Abs. 2 S. 13 EStG.
 
70
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 3. c) und d); BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 184 ff.
 
71
§ 43a Abs. 2 S. 14 EStG.
 
72
§ 43a Abs. 3 S. 1 EStG.
 
73
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 1. a).
 
74
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 1. g).
 
75
In Anlehnung an BMF vom 14.12.2007, a. a. O.
 
76
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 1. h), BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 230.
 
77
BFM vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rz. 230.
 
78
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 1. b).
 
79
Kapitaleinnahmen im Sinne von § 43 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 und 8 bis 12 sowie S. 2 EStG; BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 176; siehe Muster der Freistellungserklärung in Anlage 6.
 
80
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 1. c).
 
81
Siehe Abschn. 8.7.
 
82
Siehe Muster des Freistellungsauftrages in der Anlage 7.
 
83
BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 266.
 
84
vgl. BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn 266.
 
85
vgl. BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn 269.
 
86
vgl. BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn 270.
 
87
BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 273.
 
88
BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 274.
 
89
BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 275.
 
90
§ 20 Abs. 9 S. 4 EStG.
 
91
BFM vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 276.
 
92
BFM vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Beispiel in Rn. 276.
 
93
§ 43 a Abs. 3 S. 3 EStG.
 
94
Siehe Muster Jahressteuerbescheinigung/Verlustbescheinigung in Anlage 8.
 
95
§ 43 a Abs. 3 S. 4 EStG.
 
96
§ 43 a Abs. 3 S. 5 EStG.
 
97
BMF vom 14.12.2007, a. a. O., Abschn. 1. i); BMF von 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 233.
 
98
§ 20 Abs. 6 S. 4 i. V. m. § 10 d Abs. 4 EStG.
 
99
§ 43 a Abs. 3 S. 6 EStG.
 
100
BMF vom 13.06.2008, a. a. O., I. 4; BMF vom 09.10.2012, IV C 1 S 2252/10/10013, a. a. O., Rn. 238.
 
101
§ 43a Abs. 3 S. 7 EStG.
 
102
Ab 2012 stellt die Kapitalgesellschaft die Dividenden brutto zur Verfügung – die entsprechende Zahlstelle kümmert sich dann um den Einbehalt und die Abführung der Kapitalertragsteuer, wenn nicht Freistellungsauftrag, Verlustverrechnung oder Nichtveranlagungsbescheinigung dem entgegenstehen. In diesen Fällen erfolgt die Auszahlung entsprechend mit weniger oder gar keinen Steuerabzügen.
 
103
Siehe ausführlich zur Gesetzeslage vor dem 01.01.2009: Ashauer und Bonenberger 2007, S. 148 ff.
 
104
Veräußerungsgewinne sind insoweit steuerpflichtig, als die zugrundeliegenden Wertpapiere nach dem 31.12.2008 angeschafft worden sind bzw. die Termingeschäfte nach dem 31.12.2008 eingegangen worden sind.
 
106
§ 18 Abs. 2 S. 1 InvStG.
 
107
Ab 2012 wird von den depotführenden Stellen auch bei thesaurierenden inländischen Investmentfonds die ggf. anfallende Kirchensteuer einbehalten.
 
108
§ 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 InvStG.
 
109
Siehe Muster der Jahressteuerbescheinigung in Anlage 8.
 
110
§ 32 d Abs. 6 S. 1 EStG, der Antrag stellt die Abgabe der Steuererklärung dar; siehe Anlage 9: Anlage KAP, Zeile 4.
 
111
§ 43 Abs. 5 S. 3 EStG.
 
112
Siehe Abschn. 8.4.5.
 
113
BMF vom 13.06.2008, a. a. O., I. 9.
 
114
Die Erläuterung der einzelnen Sachverhalte erfolgt in den entsprechenden einzelnen Abschnitten.
 
115
§ 43 Abs. 5 S. 2 EStG, für die Fälle der Versagung siehe Abschn. 10.​2.
 
116
Siehe Abschn. 10.​2.
 
117
§ 32 d Abs. 3 EStG.
 
Literature
go back to reference Ashauer, E., und S. Bonenberger. 2007. Besteuerung von Kapitalanlagen. Wiesbaden: Gabler Verlag. Ashauer, E., und S. Bonenberger. 2007. Besteuerung von Kapitalanlagen. Wiesbaden: Gabler Verlag.
Metadata
Title
Verfahren zur Erhebung der Abgeltungsteuer
Authors
Ellen Ashauer-Moll
Sonja Schwerdtner
Copyright Year
2015
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-05918-7_8