2002 | OriginalPaper | Chapter
Versuch der Definition Interorganisationaler, Strategischer Kooperationsnetzwerke (ISKN)
Author : Ursula E. Liebhart
Published in: Strategische Kooperationsnetzwerke
Publisher: Deutscher Universitätsverlag
Included in: Professional Book Archive
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Auf der Suche nach den Wurzeln der Netzwerkforschung stößt man auf wissenschaftliche Untersuchungen unterschiedlichster Strömungen, welche zahlreiche Verzahnungen aufweisen.1 Das Netzwerkkonzept hat sich ursprünglich aus dem Bereich der Soziologie sowie aus der Sozialanthropologie entwickelt,2 und zwar überwiegend innerhalb und zwischen Non-Profit Organisationen. Grundlegende theoretische Beiträge zum Wissen über Netzwerke können auf den Soziologen Simmel zurückgeführt werden, der auf die Relevanz von Interaktion und Kommunikation für soziale Systeme hingewiesen hat.3 Metaphorisch wurde der Begriff durch Radcliff-Brown geprägt, welcher mit seinen Arbeiten über sogenannte primitive Stammesgesellschaften aufzeigte, dass bei der Beschreibung und Interpretation der real existierenden, vielschichtigen Beziehungen zwischen Mitgliedern der Gesellschaft vor allem die losen und wenig institutionalisierten Verbindungen von hohem Interesse seien.4 Der Sozialanthropologe Mitchell prägte die heute noch geläufige Terminologie, derer sich auch zum Teil Vertreter der in diesem Kapitel noch angeführten Konzepte bedienen: „A social network is a specific set of linkages among defined set of persons, with the additional property that the characteristics of these linkages as a whole may be used to interpret the social behaviour of the person involved.“5 Da Implikationen für das Management und die strategische Orientierung von Netzwerken in den ersten Ansätzen und Forschungsfeldern über Netzwerke kaum thematisiert wurden, fand das interorganisationale Netzwerkkonzept allerdings kaum praktische Anwendung und theoretische Entwicklung.6