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1991 | OriginalPaper | Chapter

Was geschieht mit der Materie im Wirtschaftsprozess?

Author : Nicholas Georgescu-Roegen

Published in: Umwelt und Ökonomie

Publisher: Gabler Verlag

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Das überlieferte wirtschaftswissenschaftliche Denken ist oft immer noch von einem mechanistischen Leitbild aus der Physik geprägt. Obwohl dieses Prinzip durch die Entwicklung der modernen Physik relativiert wurde, hält man in der Nationalökonomie noch immer daran fest: Der Wirtschaftsprozess wird als Pendelbewegung zwischen Produktion und Konsum dargestellt. Demgegenüber macht der Autor geltend, dass die Dimension der Natur ebenfalls berücksichtigt werden sollte. So haben schon etliche Nationalökonomen darauf hingewiesen, dass der Mensch Materie/ Energie auch in der Wirtschaft weder schaffen noch vernichten könne (entsprechend dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik). Demzufolge kann der Mensch Materielles gar nicht produzieren. Er absorbiert vielmehr Materie/Energie und gibt sie fortwährend wieder von sich. Dabei beschäftigt sich der Autor mit dem Begriff der Entropie, den er — für seinen Zweck — als «Mass der nicht-verfügbaren Energie in einem thermodynamischen System» definiert. Unter diesem Gesichtspunkt treten Materie/Energie in einen Zustand der niedrigen Entropie in den Wirtschaftsprozess und verlassen diesen in einem Zustand der hohen Entropie. Entscheidend ist dabei, dass die verfügbare Energie durch den Abbau und die Verwendung von nicht-erneuerbaren Ressourcen abnimmt. Damit stellt sich aber die Frage nach der Weiterexistenz des industriellen Systems überhaupt.

Metadata
Title
Was geschieht mit der Materie im Wirtschaftsprozess?
Author
Nicholas Georgescu-Roegen
Copyright Year
1991
Publisher
Gabler Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-82545-2_3

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