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18-03-2021 | Wasserstoff | Infografik | Article

Markt für Wasserstoff gewinnt an Dynamik

Author: Christiane Köllner

2:30 min reading time

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Mehr Tankstellen, geringere Kosten, steigende Investitionen: Wasserstoff gewinnt als Energieträger an Bedeutung. Unter günstigen Bedingungen könnte grüner Wasserstoff mittelfristig konkurrenzfähig werden. 

2020 sind weltweit so viele Wasserstoff-Tankstellen wie nie zuvor in Betrieb gegangen. Demnach waren es im vergangenen Jahr 107 neue H2-Tankstellen. Das zeigt eine Auswertung von H2stations.org, einer Website der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST). Neu eröffnet wurden 29 Tankstellen in Europa, 72 in Asien und 6 in Nordamerika. Vier Länder zeigen laut Auswertung eine besondere Dynamik beim Ausbau: Deutschland erweiterte sein Netz um 14 Tankstellen, China um 18, Korea um 26 und Japan um 28.

Damit waren zum Jahresende 2020 weltweit 553 Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb. Weitere 7 Tankstellen kamen bereits in den ersten Wochen dieses Jahres hinzu, für 225 weitere Tankstellenstandorte bestünden bereits konkrete Planungen, so die Auswertung.

Asien betreibt die meisten H2-Tankstellen

Europa verfügte der Auswertung zufolge zum Jahresende über 200 Tankstellen, davon 100 in Deutschland. In Asien waren Ende 2020 insgesamt 275 Tankstellen in Betrieb: 142 in Japan und 60 in Korea. Die 69 erfassten chinesischen Tankstellen dienen fast ausschließlich zur Betankung von Bussen oder Lkw. Von den 75 Tankstellen in Nordamerika befindet sich auch weiterhin der größte Teil mit 49 in Kalifornien. Im Jahr 2020 gingen dort wieder vier neue Tankstellen in Betrieb, die Zahl der geplanten Tankstellen erhöhte sich auf 43. 

Investitionen nehmen zu

Schaut man sich den Status Quo und die Entwicklung von Wasserstoff-Projekten weltweit genauer an, dann gewinnt der Markt für den Energieträger Wasserstoff an Dynamik. Mehr als 200 Wasserstoffprojekte gibt es weltweit und über als 30 Länder haben Wasserstoff-Roadmaps vorgelegt, wie eine gemeinsame Studie des Hydrogen Council mit der Beratungsfirma McKinsey zeigt. 

Laut Studie hat die öffentliche Hand weltweit rund 59 Milliarden Euro (70 Milliarden US-Dollar) an Investitionen in Wasserstoffprojekte zugesagt. Private Investitionsankündigungen beliefen sich bis 2030 auf über 251 Milliarden Euro (300 Milliarden US-Dollar), davon seien 67 Milliarden Euro (80 Milliarden US-Dollar) in Planung oder schon entschieden. Die Mitglieder des Hydrogen Council planen ihre Investments bis 2030 um den Faktor 20 erhöhen.

H2-Produktionskosten sinken schneller als gedacht

Zudem sollen die Produktionskosten für Wasserstoff schneller sinken als gedacht. Die Studie geht von 15 Prozent niedrigeren Kosten aus als noch 2019 angenommen. Damit könne der Preis auf 1,17 bis 1,93 Euro (1,40 bis 2,30 US-Dollar) pro kg im Jahr 2030 fallen. Auch die Kosten für Elektrolyseure sollen abnehmen – auf bis zu rund 193 bis 318 Euro (230 bis 380 US-Dollar) pro kW in 2030. 

Grüner und grauer Wasserstoff könnten demnach 2028 in vorteilhaften Regionen auf einem ähnlichen Kostenniveau liegen; in durchschnittlichen Regionen werde dies zwischen 2032 und 2034 der Fall sein. Ferner könnte der Transport von Wasserstoff von Nordafrika nach Deutschland zu einem Preis von 0,42 Euro (0,50 US-Dollar) pro kg realisierbar sein. Die Studie kommt darüber hinaus zu dem Schluss, dass Wasserstoff langfristig in 21 untersuchten Anwendungen kostengünstiger sein kann als konventionelle Kraftstoffe – zum Beispiel im Schwerlastverkehr ab 2028.

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