Wie können Vorkommen von Grundwasser möglichst einfach und kostengünstig in unzugänglichen Gebieten erkundet werden? Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe erprobt ein neues mobiles System.
Auf der Welt gibt es rund 23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser. Die Erkundung dieser Vorkommen in unzugänglichen Gebieten kann häufig nur erfolgen, wenn das Gebiet vorher zum Beispiel durch Roden von Buschwerk vorbereitet wird. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) erprobt nun ein mobiles System zur schnellen und kostengünstigen Durchführung von geophysikalischen Messungen aus der Luft, das vor allem die Erkundung in Entwicklungsländern erleichtern soll.
Heliumballon erkundet schwebend den Untergrund
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Ein mit Sende- und Empfangsspulen ausgestatteter Heliumballon untersucht den geologischen Untergrund bis zu einer Tiefe von mehreren hundert Metern. Die Untersuchungsmethode basiert auf der Transienten-Elektromagnetik (TEM). Der Heliumballon wird mit Leinen zwischen zwei Geländewagen befestigt. Der Ballon schwebt mit der Sende- und Empfangsspule bis maximal 5 Metern über dem Gelände. Das An- und Abschalten der Spulenströme erwirkt eine Induktion von Magnetfeldern im Untergrund. Deren zeitliches Verhalten wird in der Empfangsspule im Ballon gemessen und gibt so den spezifischen Widerstand des Untergrundes wider. Hieraus kann dann auf Grundwasservorkommen geschlossen werden.
Vorteile der neuen Messmethode
Keine spezielle Vorbereitung der Oberfläche des Untersuchungsgebietes
Schnellere Erkundung
Kostengünstig
Größere Anzahl von Untersuchungen während einer Messkampagne erhöht die Qualität der Untersuchungsergebnisse
Grundwassererkundung
Allgemeine Voraussetzungen, hydrogeologische Untersuchungen und geophysikalische Methoden zur Grundwassererkundung stellt Peter Fritsch im Buchkapitel "Wassergewinnung" in Abschnitt 3.3.1.4 (ab Seite 79) im Buch "Mutschmann/Stimmelmayr - Taschenbuch der Wasserversorgung" vor.