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2016 | Book

Weltregionen im globalen Zeitalter

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About this book

Dieses Lehrbuch behandelt die internationalen Beziehungen in fünf Weltregionen: Europa, Naher und Mittlerer Osten, Afrika, Ost-und Südost-Asien und Südamerika. Globalisierung führt nicht zur Vereinheitlichung internationaler Politik. Internationale Kooperation und Konflikte folgen in unterschiedlichen Regionen der Welt spezifischen Mustern. Diese spiegeln neben kulturellen und historischen Unterschieden insbesondere die Interessen der jeweils herrschenden Eliten. In die kritische und theoriebezogene politikwissenschaftliche Analyse dieser Phänomene wird vertieft eingeführt. Fachlich wie allgemein an der internationalen Politik in den Regionen der Welt Interessierte erhalten einen anregenden Überblick.

Table of Contents

Frontmatter
1. Theoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Politikwissenschaft hat zum Ziel, Politik in verallgemeinernder Absicht, nicht nur einzelfall-bezogen zu erklären. Anders gesagt: durch die Erklärung konkreter empirischer Phänomene erprobte verallgemeinernde Erklärungsstrategien werden auf neue ‚Rätsel‘, erklärungsbedürftige Phänomene angewandt – und gegebenenfalls dabei modifiziert. Analyse bewegt sich also zwischen verallgemeinernder Erklärung(sstrategie), also Theorie, und Empirie hin und her.
Martin List
2. Europa
Zusammenfassung
Europa ist gewissermaßen das Spielfeld, auf dem sich sowohl zwischenstaatliche Integration als auch das Nachdenken darüber entwickelt haben. Beides birgt eine negative wie eine positive Botschaft. Was die reale Entwicklung anbelangt, so war das Niveau des gewaltsamen zwischenstaatlichen Konfliktaustrags, an Kriegen, im neuzeitlichen Europa weltregional vergleichend betrachtet besonders hoch; dafür hat Europa heute die größte Dichte an weltregional-zwischenstaatlich institutionalisierter Kooperation und Integration (vgl. Übersicht 2.1 und 2.2).
Martin List
3. Naher und Mittlerer Osten
Zusammenfassung
Im vorausgehenden Kapitel wurden die gewaltsamen Ursprünge des zunächst europäischen Staatensystems angesprochen. Der von der historischen Soziologie herausgearbeitete Zusammenhang zwischen Staatsentwicklung und zwischenstaatlichem Krieg wurde angeführt und die Formulierung des Soziologen Norbert Elias von den frühneuzeitlichen europäischen „Ausscheidungswettkämpfen“ zitiert. Aus dieser gewaltsamen Herausbildung des europäischen Staatensystems wurden zwei gedankliche Entwicklungen hergeleitet: die Dominanz realistischen Denkens, das das internationale Verhältnis im Sinne von Thomas Hobbes als permanenten Kriegs- und Bedrohungszustand interpretiert, im Fachjargon: als anarchisches Staatensystem; und die Herausbildung und schließlich, nach zwei Weltkriegen, auch Durchsetzung eines diesen Zustand überwindenden Denkens und dann auch diesem entsprechender Institutionen zwischenstaatlicher Kooperation und, in Gestalt der heutigen EU, auch Integration.
Martin List
4. Afrika südlich der Sahara
Zusammenfassung
Afrika in seiner Gesamtheit zerfällt in fünf Teile. Mit leichtem Augenzwinkern leihe ich mir den Kapitelanfang von einem Klassiker imperialistischer Geschichtsschreibung. Das ist insofern angemessen, als die Unterscheidung dieser fünf Teile: Nord-, West-, Zentral-, Ost- und Süd-Afrika nicht nur geografische Fakten widerspiegelt, sondern auch die koloniale Geschichte des Kontinents. Zu den geografischen Fakten gehört die trennende Rolle, welche von der Wüste Sahara ausgeht – ungeachtet der Tatsache, dass sie über Karawanentransporte auch ein Jahrhunderte alter Verbindungsraum ist (Austen 2010).
Martin List
5. Ost- und Südost-Asien
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wenden wir uns der internationalen Konflikt- und Kooperationslandschaft derjenigen Weltregion zu, die gelegentlich als pazifisches Asien bezeichnet wird und aus den – vielfach miteinander wechselwirkenden – Teilregionen (Nord-)Ost- und Südost-Asien besteht. Zusammen umfassen sie rund ein Drittel der Weltbevölkerung, verteilt auf 16 Staaten und Territorien (vgl. Übersicht 5.1). Mit der VR China und Japan gehören dazu die heute zweit- und drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt, die ökonomische Dynamik der Region war und ist Gegenstand sowohl der globalen Berichterstattung wie der wissenschaftlichen Analyse (und Kontroverse über ihre Erklärung). Dies sind jedoch Fragestellungen der international vergleichenden politischen Ökonomie bzw. der Entwicklungsforschung, die uns hier nur insoweit beschäftigen werden, wie sie mit intraregionalen Beziehungen zu tun haben. Wie in den vorausgegangenen Kapiteln sind solche, konflikthafter Natur wie kooperativ, der zentrale Gegenstand des vorliegenden Kapitels.
Martin List
6. Die Amerikas, insbesondere Südamerika
Zusammenfassung
Im vorliegenden letzten Kapitel des Weltregionen-Buches wollen wir uns in gewohnter Perspektive, die Muster des (gewaltsam ausgetragenen zwischenstaatlichen) Konflikts und der Kooperation umfasst, mit den Amerikas befassen. Mit diesem Plural sind zunächst die beiden Sub-Kontinente Nord-Amerika und Süd-Amerika angesprochen, verbunden durch die Staaten der Landrücke Zentralamerikas; hinzuzufügen wären die 13 unabhängigen Staaten der Karibik (vgl. Übersicht 6.1). Allerdings werden wir, anders als im Falle Afrikas, dessen fünf Subregionen in den Kapiteln 3 (Nord-Afrika) und 4 (subsaharisches Afrika) vollständig behandelt wurden, hier im Wesentlichen auf Süd-Amerika einerseits und einige hemisphärische Beziehungen (fast) aller amerikanischer Staaten eingehen. Welt(sub)regionale Vollständigkeit war nicht Ziel dieses Buches.
Martin List
7. Schluss
Zusammenfassung
Im vorliegenden Buch ging es um einen einführenden Überblick über die weltregional desaggregierte Analyse internationaler Politik. Wie die vorausgehenden Kapitel gezeigt haben, weisen die Weltregionen durchaus ihre je eigenen Muster von regionaler internationaler Politik auf. Doch sind die Unterschiede nicht so groß, als dass sie nicht durch Einsatz des analytischen Instrumentariums der Sozialwissenschaften im Allgemeinen und der Internationalen Beziehungen im Besonderen erschlossen werden könnten.
Martin List
Metadata
Title
Weltregionen im globalen Zeitalter
Author
Martin List
Copyright Year
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11767-2
Print ISBN
978-3-658-11766-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11767-2

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