2012 | OriginalPaper | Chapter
Werte, Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit
Authors : Jürgen Hellbrück, Elisabeth Kals
Published in: Umweltpsychologie
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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In diesem Kapitel werden zunächst Werte und der Wertewandel von materialistischen zu postmaterialistischen Werten mit seinen möglichen Ursachen betrachtet. Im Zuge dieses Wertewandels hat der Umweltschutz deutlich an Anerkennung gewonnen, wie die Forschung zum „Umweltbewusstsein“ mit seinen unterschiedlichen Bedeutungsumfängen zeigt. Doch sind die Anerkennung ökologischer Probleme und die Akzeptanz von Umweltschutz als Wert nicht mit entsprechenden ökologischen Handlungsentscheidungen im Alltag gleichzusetzen. Die Situation wird noch ein wenig komplexer, weil Umweltschutz als Wert zunehmend durch das Leitbild der Nachhaltigkeit ersetzt wird. Nachhaltigkeit zielt darauf ab, ökologische Interessen in Einklang mit ökonomischen und sozialen Zielen zu bringen. Und auch hier geht es letztlich darum, dass sich Nachhaltigkeit als Wert auch im individuellen, wirtschaftlichen und politischen Handeln niederschlägt. Bei der Anerkennung von Werten und ihrer Umsetzung in alltägliches Handeln gibt es zudem Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen bzw. „Milieus“, wie die Lebensstilforschung zeigt. Daher kann weder von dem einen westlichen Lebensstil gesprochen werden, noch von der durchgängigen Akzeptanz von Umweltschutz als Wert in der Gesellschaft – zumindest in dem Moment nicht, in dem Umweltschutz mit anderen, ebenfalls sozial anerkannten Werten in Konkurrenz steht bzw. in dem es nicht nur um Einstellungen, sondern auch um Verhalten geht.