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2014 | Book

Wettbewerbsfähigkeit von Tourismusdestinationen

Bürgerbeteiligung als Erfolgsfaktor?

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About this book

Marcus Herntrei geht der Fragestellung nach, welche mögliche Rolle der Bürger bei der Gestaltung zukunftsfähiger Tourismusdestinationen einnehmen kann. Mittels umfangreicher empirischer Erhebungen in vier Beispielregionen mit teils langjährigen Erfahrungen in der Bürgerbeteiligung (Biosphärenreservat Rhön, Vulkaneifel sowie die Gemeinden Naturns/Italien und Werfenweng/Österreich) untersucht er das Partizipationsverständnis der zentralen Akteure. Vor dem Hintergrund, dass Tourismusdestinationen nicht nur Wirtschaftsräume, sondern vor allem Lebensräume darstellen, zeigt der Autor die Auslöser, die Erwartungen und die Zielsetzungen bei der Einführung der Bürgerbeteiligung auf und beleuchtet die Chancen und Grenzen der Bürgerbeteiligung im Tourismus. ​

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung und Zielsetzung
Zusammenfassung
Mit Beginn der 1990er-Jahre setzt sich in Wissenschaft und Politik die Auffassung durch, dass Tourismusdestinationen – ähnlich wie Nationalstaaten oder Regionen – in einem zunehmend scharf geführten Verdrängungswettbewerb zueinander stehen. Um in diesem bestehen zu können – so die vorherrschende Meinung – müssen Regionen bzw. Tourismusdestinationen lernen, wie Unternehmen zu denken und zu handeln (vgl. Kotler/Haider/Rein 1993, S. 346). Diese Vorstellungsweise, die in der Lehre des Destinationsmanagements mündete, basierte auf dem maßgeblich von Porter geprägten Konzept der Wettbewerbsfähigkeit, welches dieser sukzessive von der Unternehmens- auf die Raumebene übertrug (vgl. Porter 1985, 1990).
Marcus Herntrei
2. Wettbewerbsfähigkeit und Wettbewerbsfaktoren
Zusammenfassung
Das Eingangszitat lässt aufmerken: Aus welchem Grund hinterfragt Paul Robin Krugman, Träger des Wirtschaftsnobelpreises 2008, die zentrale Bedeutung des Ansatzes der Wettbewerbsfähigkeit? Warum zweifelt er sogar an den Wurzeln des Ansatzes in den Wirtschaftswissenschaften, obwohl der Ursprung der Wettbewerbsfähigkeit zunächst ebenso klar erscheint wie seine Allgemeingültigkeit im Wirtschafts- und Alltagsleben?
Marcus Herntrei
3. Räume als Wettbewerbseinheiten
Zusammenfassung
Die wissenschaftliche Diskussion über die Wettbewerbsfähigkeit auf Unternehmensebene (vgl. Kap. 2) ist von Widersprüchen, aber auch von klaren Entwicklungspfaden – wie z. B. innerhalb des Resource-based View – geprägt. Auf der räumlichen Ebene der Nationalstaaten und Regionen wird der Begriff der Wettbewerbsfähigkeit seit Jahren kontrovers diskutiert (vgl. Mitschke 2009, S. 5; Bristow 2005). Gründe hierfür sind in den betriebswirtschaftlichen Wurzeln des Konzepts der Wettbewerbsfähigkeit sowie in der multidisziplinären Weiterbearbeitung des Konzepts durch verschiedene Denkschulen zu sehen, wie in Kap. 2 am Beispiel der Ökonomie veranschaulicht wurde.
Marcus Herntrei
4. Wettbewerbsfähigkeit und Wettbewerbsfaktoren von Tourismusdestinationen
Zusammenfassung
Die Betrachtung des Konzepts der Destination hat aufgezeigt, dass dieses, ebenso wie das zuvor dargestellte Konzept der Wettbewerbsfähigkeit, über ein hohes Maß an Komplexität bestimmt wird (vgl. Kap. 2, 3, 4). Dabei wird die Debatte um die Wettbewerbsfähigkeit nicht nur im Unternehmenskontext, sondern auch im Raum bzw. der Region von der wirtschaftswissenschaftlich-neoklassischen Perspektive geprägt, welche sich in der Wissenschaft sowie auch in Lehre, Politik und Praxis durchgesetzt hat. Die Zusammenführung der Diskussion im Hinblick auf ihre Relevanz für die Tourismusdestination führt neben den klassischen Wettbewerbsfaktoren aus der Wirtschaftswissenschaft zwei Aspekte aus den Raum- und Gesellschaftswissenschaften an, welche Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit einer Tourismusdestination ausüben können: die Einbindung der Einwohner in die Tourismusarbeit sowie den Ansatz der Nachhaltigkeit.
Marcus Herntrei
5. Destinationen in der Praxis: Zwischen Wettbewerbseinheit, Region und Lebensraum – die Rolle der Bürgerbeteiligung
Zusammenfassung
Mit der Diffusion des von Porter entscheidend geprägten Wettbewerbsverständnisses von der Unternehmens- auf die Regionsebene hat die Bürgerbeteiligung in der Entwicklung von Tourismusdestinationen an Bedeutung verloren. Die traditionellen Verschönerungs- und Tourismusvereine arbeiteten viele Jahre unter einer aktiven Beteiligung der Bürger und trugen wesentlich mit dazu bei, dass breite Bevölkerungsschichten von der Tourismusentwicklung profitieren konnten.
Marcus Herntrei
6. Fazit und Ausblick: Bürgerbeteiligung und ihr möglicher Beitrag zur Verbesserung der Zukunftsfähigkeit von Tourismusdestinationen
Zusammenfassung
In den theoretischen Kapiteln dieser Arbeit wurden – aufbauend auf einer kritischen Betrachtung des Begriffs der Wettbewerbsfähigkeit und seiner Anwendbarkeit im räumlichen Kontext – gängige Wettbewerbsfaktoren und -modelle von Tourismusdestinationen vorgestellt. Es wurde argumentiert, dass Tourismusdestinationen als Regionen und Lebensräume zu verstehen sind, deren Zukunftsgestaltung nur schwer auf der Basis wirtschaftswissenschaftlich dominierter Ansätze gelingen kann.
Marcus Herntrei
Backmatter
Metadata
Title
Wettbewerbsfähigkeit von Tourismusdestinationen
Author
Marcus Herntrei
Copyright Year
2014
Electronic ISBN
978-3-658-07676-4
Print ISBN
978-3-658-07675-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-07676-4