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2021 | OriginalPaper | Chapter

5. Zinskomponente und Illiquiditätsberücksichtigung im Rahmen der bilanziellen Bewertung von Versicherungsverträgen

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Zusammenfassung

Auch wenn der Wortlaut des IFRS 17.36 dem Zins als Komponente des Bausteinansatzes lediglich eine Funktion als Zeitwert des Geldes zuspricht, drängt sich die Frage auf, inwiefern diese Interpretation vor dem Hintergrund des Versicherungsgeschäfts Gültigkeit beanspruchen kann oder ob eine hiervon abweichende Beurteilung dieser Bewertungskomponente angemessener erscheint. So ist häufig zu beobachten, dass die den Zinseffekt außer Acht lassenden Erträge eines Versicherungsunternehmens – wenn überhaupt – nur eine unterdurchschnittliche Profitabilität widerspiegeln und ein Großteil der Gewinne aus den Erträgen von Kapitalanlagen resultiert.

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Footnotes
1
Vgl. Allianz (2019), S. 97.
 
2
Vgl. Talanx (2019), S. 140.
 
3
Vgl. zur Konkretisierung des Erfüllungsrückstands auch Moxter (1995b), S. 501.
 
4
Vgl. Farny (1994), S. 169; Ellenbürger/Horbach/Kölschbach (2001), S. 55; Perlet (1986), S. 141.
 
5
So im Wesentlichen auch Varain (2004), S. 172–173. Gemäß der Darstellung in Abschn. 2.​4 ist jedoch zu beachten, dass dieser Finanzierungsvorteil ggf. durch einen Abschlag für erwartete Kapitalanlageerträge innerhalb der Prämie relativiert wird.
 
6
Vgl. IFRS 17.BC18(a).
 
7
Zum Anwendungsbereich des modifizierten variable fee approach vgl. IFRS 17.B101.
 
8
Lampenius/Obermaier/Schüler (2008), S. 253.
 
9
Vgl. IFRS 17.B80.
 
10
Vgl. Damodaran (2008), S. 3–4. In diesem Fall besteht auch keinerlei Korrelation mit riskanten Anlagealternativen.
 
11
Vgl. Moxter (1983a), S. 146, der die Existenz von Schuldnern absoluter Bonität verneint. Ferner merkt er an, dass es „außergewöhnliche Ereignisse“ gebe, „die zum Wanken erster Adressen führen“ können, vgl. Moxter (1983a), S. 157. Ballwieser (2003), S. 23 bezeichnet den risikolosen Zins daher auch als „theoretisches Konstrukt“.
 
12
Ballwieser/Hachmeister (2016), S. 90.
 
13
Vgl. Großfeld (2012), S. 185; Siepe (1998), S. 326. Bei Währungen, die keinen entwickelten Anleihemarkt aufweisen, schlägt die IAA etwa eine Ermittlung anhand einer globalen Realrate vor, die um die avisierte Inflationsrate der lokalen Zentralbank zu erhöhen ist, vgl. IAA (2019), S. 47.
 
14
Vgl. hierzu die Bonitätseinordnung der gängigen Ratingagenturen, die u. a. Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg die höchste Bonität der Euro-Staaten zusprechen. Laufend aktualisiert abrufbar z. B. unter https://​www.​boersen-zeitung.​de/​index.​php?​li=​312&​subm=​laender (letzter Abruf: 05.10.2020).
 
15
Vgl. Ballwieser (2003), S. 23; Lampenius/Obermaier/Schüler (2008), S. 246; Widmann/Schieszl/Jeromin (2003), S. 800.
 
16
Damodaran (2008), S. 6.
 
17
Vgl. Damodaran (2008), S. 12.
 
18
Vgl. z. B. BayObLG vom 11.09.2001, 3 Z BR 101/99, S. 37; BayObLG vom 11.07.2001, 3 Z BR 172/99; OLG Stuttgart vom 04.02.2000, 4 W 15/98, S. 431; OLG Düsseldorf vom 19.10.1999, 19 W 1/96 AktE, S. 81; OLG Düsseldorf vom 22.01.1999, 19 W 5/96 AktE; OLG Celle vom 31.07.1998, 9 W 128/97, S. 2006.
 
19
Vgl. Ballwieser (2002), S. 738.
 
20
Vgl. Bassemir/Gebhardt/Leyh (2012), S. 660. Siehe auch Drukarczyk/Schüler (2016), S. 244, die darauf hinweisen, dass eine Übereinstimmung der Durchschnittswerte und der tatsächlich zu einem Zeitpunkt am Kapitalmarkt beobachtbaren Zinssätze rein zufällig ist.
 
21
Vgl. hierzu auch Knoll/Deininger (2004), S. 373.
 
22
Vgl. Drukarczyk/Schüler (2016), S. 238.
 
23
Vgl. z. B. Ballwieser (2002), S. 738.
 
24
Vgl. stellvertretend Lampenius/Obermaier/Schüler (2008), S. 246.
 
25
So auch Drukarczyk/Schüler (2016), S. 239 in Bezug auf den Markt für Bundeswertpapiere.
 
26
Vgl. Ballwieser/Hachmeister (2016), S. 67–68.
 
27
Vgl. Ballwieser/Friedrich (2015), S. 452.
 
28
Vgl. stellvertretend Ballwieser (2003), S. 25.
 
29
So etwa Bassemir/Gebhardt/Leyh (2012), S. 661 und wohl auch Lampenius/Obermaier/Schüler (2008), S. 253. Vgl. ausführlich zur Problematik der Anschlussverzinsung Kruschwitz (2018), S. 9–45.
 
30
Vgl. Ballwieser/Hachmeister (2016), S. 93–94; Drukarczyk/Schüler (2016), S. 238–241; Reese/Wiese (2007), S. 45; Wenger (2003), S. 489–495.
 
31
Diese Erscheinung ist ökonomisch auf den so genannten Konvexitätseffekt zurückzuführen, vgl. Lampenius/Obermaier/Schüler (2008), S. 247.
 
32
Vgl. Drukarczyk/Schüler (2016), S. 238. Siehe dort auch die Abbildung auf S. 239, die im Bereich langer Laufzeiten deutlich geringere Renditeunterschiede von Jahr zu Jahr aufweist. Dybvig/Ingersoll/Ross (1996), S. 1–25 zeigen zudem, dass die Zinsstrukturkurve auf vollkommenen Märkten im Bereich sehr langer Laufzeiten aufgrund von ansonsten auftretenden Arbitragemöglichkeiten nicht fallen kann.
 
33
Ballwieser/Hachmeister (2016), S. 91.
 
34
Vgl. Drukarczyk/Schüler (2016), S. 238–240.
 
35
Vgl. Nelson/Siegel (1987), S. 473–489; Svensson (1994); Franken/Schulte (2019), § 6, Rn. 6.18; Lampenius/Obermaier/Schüler (2008), S. 247. Auch das IDW nimmt Bezug auf die Svensson-Methode, vgl. IDW (2018b), Kap. A, Rn. 375.
 
36
Bode (2017), Rn. 27.
 
37
Vgl. etwa OLG Frankfurt a.M. vom 17.01.2017, 21 W 37/12, S. 1138; OLG Düsseldorf vom 06.06.2016, I-26 W 4/12, Rn. 23; OLG Stuttgart vom 24.07.2013, 20 W 2/12, S. 1922. Siehe hierzu auch Bode (2017), Rn. 27 m. w. N. Eine gute Übersicht der jüngeren Rechtsprechung zum Basiszinssatz liefern auch Franken/Schulte (2019), § 6, Rn. 6.35–42 sowie Popp/Ruthardt (2019), § 12, Rn. 12.67–81.
 
38
Vgl. IDW (2018b), Kap. A, Rn. 375.
 
39
Vgl. Drukarczyk/Schüler (2016), S. 244.
 
40
Vgl. Franken/Schulte (2019), § 6, Rn. 6.33–34. Siehe hierzu auch die Auflistung aktueller und vergangener Basiszinssätze mit weiteren Erläuterungen unter www.​kleeberg.​de/​fileadmin/​download/​uBew/​Kleeberg_​Basiszinssaetze.​pdf (letzter Abruf: 05.10.2020).
 
41
Drukarczyk/Schüler (2016), S. 245.
 
42
IDW (2013), S. 57 (beide Zitate).
 
43
Kruschwitz (2018), S. 17.
 
44
Der Vollständigkeit halber sei zudem die Ermittlungsmethodik des risikolosen Zinssatzes im Bereich langer Laufzeiten durch die europäische Versicherungsaufsichtsbehörde EIOPA erwähnt, die im Rahmen von Solvency II verbindlich anzuwendende Zinsstrukturkurven zur Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen vorgibt, vgl. EIOPA (2018c), S. 22, 31. Die dafür relevante Zinsstrukturkurve wird auf Basis von swap rates von Industrieanleihen ermittelt, die eine Anpassung zur Eliminierung des enthaltenen Kreditrisikos erfahren. Dabei stützt sich das Berechnungsmodell der EIOPA auf die Smith/Wilson-Methode, die im Gegensatz zur Svensson-Methode eine Schätzung des risikolosen Zinses auch für sehr lange Laufzeiten für sich beansprucht. Die Originalversion des von Smith/Wilson (2001) entwickelten Modells ist nicht veröffentlicht, sodass auf verfügbare Sekundärliteratur zurückgegriffen werden muss. Eine detaillierte Beschreibung des Modells ist jedoch im Rahmen dieser Arbeit abdingbar. Kritisch zur Eignung dieser Methode in Zusammenhang mit den Anforderungen von Solvency II äußern sich etwa Lagerås/Lindholm (2016). Kruschwitz (2018), S. 34–38 geht darüber hinaus ausführlich auf die Belastbarkeit des Ansatzes ein. Auch ein im Jahr 2015 veröffentlichtes Gutachten von Warth & Klein, Grant Thornton greift bei der Abschätzung langfristiger Zinssätze für Zwecke der Abzinsung auf das Modell von Smith/Wilson zurück, vgl. WKGT (2015), Rn. 35.
 
45
Vgl. IFRS 17.B73.
 
46
So schreibt Damodaran (2008), S. 12: „Since the rates that we have specified as riskfree rates […] are default-free, the only significant factor that can cause differences is expected inflation“.
 
47
Damodaran (2008), S. 13. Ein derartiges Vorgehen stellt sicher, dass sowohl innerhalb des Zählers als auch des Nenners identische Inflationserwartungen zugrunde gelegt werden.
 
48
Zwar emittieren die meisten Staaten (auch) langfristige Anleihen. Häufig notieren diese aber nicht in der Lokalwährung, sondern greifen etwa auf den US-Dollar zurück, was einer Verwendung für die hier relevanten Zwecke entgegensteht, vgl. Damodaran (2008), S. 17.
 
49
Vgl. Damodaran (2008), S. 19.
 
50
Vgl. ausführlich zu diesen und weiteren Möglichkeiten Damodaran (2008), S. 20–24.
 
51
Vgl. Ballwieser (2009), S. 284. Der Investor verfügt somit über eine Option, das Instrument vorzeitig zu veräußern, wofür ein impliziter „Abschlag von der Rendite des theoretischen Konstruktes eines ansonsten identischen, nicht-handelbaren Instrumentes fällig wird“, Gallasch (2014), S. 136.
 
52
Vgl. Gampenrieder/Behrendt (2004), S. 87.
 
53
Vgl. etwa Lorson et al. (2012), S. 1624.
 
54
Vgl. Moxter (1983a), S. 155–202; Ballwieser/Leuthier (1986), S. 607–610.
 
55
Vgl. Ballwieser (2009), S. 284–285; Barthel (2003), S. 1181, 1185.
 
56
Vgl. zur Sicherheitsäquivalenzmethode im Allgemeinen Hommel/Dehmel (2013), S. 185–194.
 
57
Vgl. auch IFRS 17.B78.
 
58
Vgl. IFRS 17.36(b).
 
59
Vgl. IFRS 17.B78. Auf die Schwierigkeiten einer marktnahen Bestimmung weist auch Barthel (2003), S. 1183 hin.
 
60
Moody’s (2018), S. 2 stellt in diesem Kontext fest, dass „[t]he most challenging aspect of the bottom-up appraoch is most likely to be calculating the illiquidity premium adjustment“.
 
61
Hommel/Bielke/Zicke (2013), S. 406.
 
62
Vgl. Anson (2010), S. 6. Bereits Keynes (1930), S. 67 sah eine hohe Liquidität eines Vermögenswerts dann gegeben, wenn dieser „more certainly realizable at short notice without a loss“ ist.
 
63
Vgl. Ballwieser (2009), S. 287; Gampenrieder/Behrendt (2004), S. 88.
 
64
Vgl. hierzu ausführlich Hill (2009), S. 60–68.
 
65
Vgl. Anson (2010), S. 10.
 
66
Vgl. Anson (2010), S. 10–12.
 
67
Anson (2010), S. 15.
 
68
ED/2013/7.BCA77.
 
69
Vgl. Paulson et al. (2012), S. 2.
 
70
Vgl. Wagner/Warth (2005), S. 247.
 
71
Vgl. etwa Geib (2001), S. 122; Wagner/Warth (2005), S. 247.
 
72
Küting/Cassel (2012), S. 703.
 
73
Vgl. Gampenrieder/Behrendt (2004), S. 85; Barthel (2003), S. 1182. Hierbei wird häufig angeführt, dass die Illiquidität bereits hinreichend im Risikozuschlag berücksichtigt ist, vgl. z. B. Mandl/Rabel (1997), S. 217. Dies ist allerdings in der Bewertungssystematik des IFRS 17 nicht der Fall, da eine davon losgelöste Berücksichtigung der Illiquidität bei Anwendung des bottom up-Ansatzes explizit gefordert wird, vgl. IFRS 17.B80.
 
74
Vgl. Acharya/Pedersen (2005), S. 375–410.
 
75
Vgl. Sharpe (1964), S. 436–442; Lintner (1965), S. 25–28; Mossin (1966), S. 776–779.
 
76
Vgl. Acharya/Pedersen (2005), S. 377, 398. Siehe hierzu auch Iselborn (2017), S. 24–27, der sich ausführlich mit dieser und weiteren Studien im angloamerikanischen Raum auseinandersetzt.
 
77
Für einen Überblick der in den USA durchgeführten empirischen Studien siehe Pratt/Reilly/Schweihs (2000), S. 391–423.
 
78
Vgl. z. B. Pratt (2009), S. 95–112 zu einer umfassenden Auseinandersetzung mit restricted stock studies.
 
79
So stellt Block (2007), S. 33–40 bspw. einen Bewertungsabschlag fest, der je nach Branche und Wahl der finanziellen Variable bis zu 40 % beträgt. Vgl. für eine Übersicht zahlreicher restricted stock studies auch Schütte-Biastoch (2011), S. 202.
 
80
Siehe zur Kritik an diesen Studien u. a. Damodaran (2005), S. 28–29 sowie Ballwieser (2009), S. 289. Lorson et al. (2012), S. 1623 sind daher auch der Auffassung, dass keine der bisher im Schrifttum vorgeschlagenen Methoden „uneingeschränkt zu überzeugen vermag“.
 
81
Vgl. Schmalenbach (1917/18), S. 5; Schmalenbach (1966), S. 53–54.
 
82
Vgl. Münstermann (1970), S. 78.
 
83
Moxter (1983a), S. 161–162. Vgl. auch Moxter (1994), S. 1852.
 
84
Vgl. Moxter (1983a), S. 162. Des Weiteren findet sich hier eine gute Zusammenfassung der zum damaligen Zeitpunkt vorherrschenden Ansichten zum Immobilitätsabschlag, vgl. Moxter (1983a), S. 165–166.
 
85
Vgl. z. B. Böcking/Nowak (1999), S. 173; Zeidler (2006), S. 50; Metz (2007), S. 118.
 
86
Vgl. Barthel (2003), S. 1186.
 
87
Vgl. Barthel (2003), S. 1181, 1186.
 
88
Vgl. Lorson et al. (2012), S. 1624–1625.
 
89
Siehe z. B. Fleischer (2013), S. 331–345.
 
90
Vgl. OLG Düsseldorf vom 31.03.2006, I-26 W 5/06 AktE.
 
91
Vgl. OLG München vom 14.05.2007, 31 Wx 87/06.
 
92
Vgl. Ballwieser (2009), S. 283–300; Ballwieser (2012), S. 35–36. Ähnlich ablehnend stehen z. B. auch Gampenrieder/Behrendt (2004), S. 89 einem Illiquiditätszuschlag gegenüber.
 
93
Ballwieser (2009), S. 294.
 
94
Ballwieser (2009), S. 296.
 
95
Ballwieser (2009), S. 297.
 
96
Vgl. zu diesem Absatz Ballwieser (2009), S. 286–287, 294–297; Ballwieser (2002), S. 742.
 
97
Gleichwohl stellt aber etwa Milliman (2012), S. 5 fest, dass selbst auf Ebene der Unterstützer eines Illiquiditätszuschlags bei der Bewertung versicherungstechnischer Rückstellungen „no consensus view about what should be an appropriate definition, level or application of liquidity premium“ existiert.
 
98
Vgl. Reback (2010), S. 12–15.
 
99
Vgl. Reback (2010), S. 13.
 
100
Vgl. Reback (2010), S. 14.
 
101
Vgl. IAA (2019), S. 55.
 
102
Diese auch als gedeckte Schuldverschreibung bezeichneten Wertpapiere zeichnen sich dadurch aus, dass aufgrund so genannter collaterals (Pfand) ein doppelter Ausfallschutz besteht. Einerseits haftet der Emittent, der zumindest im deutschen Rechtsraum nach § 1 Abs. 1 S. 2 Nr. 1a KWG zwingend ein Kreditinstitut sein muss, mit seinem gesamten Vermögen, andererseits existiert ein separierter Bestand an Sicherheiten, der zusätzlich als Deckungsmasse zur Verfügung steht. Auf diese Deckungsmasse können Gläubiger von Pfandbriefen bevorrechtigt zugreifen, sofern der Emittent seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
 
103
Alternativ kann auch ein Vergleich von Pfandbriefen und Swaps erfolgen, vgl. CEIOPS (2010), S. 12.
 
104
Vgl. Koziol/Sauerbier (2007), S. 101. Siehe auch Sünderhauf (2006), S. 182.
 
105
Vgl. zu diesem Vorschlag etwa IAA (2019), S. 56.
 
106
Vgl. zu diesem Absatz CEIOPS (2010), S. 12–13. Dort findet sich zudem eine Diskussion der den Methoden innewohnenden Schwächen bzw. Limitationen.
 
107
Vgl. hierzu etwa Kempf/Korn/Uhrig-Homburg (2012), S. 1381–1390.
 
108
Vgl. IAA (2019), S. 57.
 
109
Vgl. Kreeb/Zeitler (2017), S. 301.
 
110
Vgl. IFRS 17.B84; siehe auch Milliman (2018), S. 3.
 
111
Vgl. hierzu die grafische Veranschaulichung der im Zeitverlauf abgeleiteten Liquiditätsprämien unter Verwendung der genannten Methoden in CEIOPS (2010), S. 12.
 
112
Vgl. IAA (2019), S. 58.
 
113
Auch in anderen IFRS-Standards findet sich der Wertmaßstab des value-in-use. So ist etwa bei einem impairment nach IAS 36 der Buchwert eines Vermögenswerts mit dem höheren Wert aus value-in-use und Nettoverkaufserlös zu vergleichen.
 
114
So stellen etwa Koziol/Sauerbier (2007), S. 100 fest, dass Liquidität in Bezug auf Vermögenswerte eine wertvolle Option zum Handel verkörpert.
 
115
Vgl. stellvertretend Moxter (1983a), S. 161–162.
 
116
Engeländer/Kölschbach (2007), S. 394.
 
117
Diewald (2002), S. 1658. Wagner/Warth (2005), S. 247 weisen ebenso darauf hin, dass „keine ergiebigen Sekundärmärkte“ existieren.
 
118
Auch Baetge/Lienau (2005), S. 325 weisen darauf hin, dass etwa eine Bewertung zum fair value nur dann sinnvoll ist, „wenn das Unternehmen die Schuld am Markt tatsächlich zum Fair Value ablösen kann“.
 
119
So stellte das IASB bereits in DP/2007.94 selbst fest, dass eine Übertragung weder beabsichtigt noch tatsächlich möglich sein muss. Dies hielt den Standardsetzer jedoch nicht davon ab, damals dennoch einen Wertmaßstab zu fordern, der auf diesen fiktiven Annahmen basierte. Siehe hierzu auch Engeländer/Kölschbach (2007), S. 388; Kölschbach/Engeländer (2007), S. 789.
 
120
Vgl. IFRS 17.B88(a). Zur Relevanz kollektivübergreifender Ausgleichseffekte bei der Bestimmung der Risikomarge vgl. auch Sauer (2006), S. 87.
 
121
Vgl. Hommel/Bielke/Zicke (2013), S. 406.
 
122
Vgl. Hommel/Bielke/Zicke (2013), S. 406–407, die die Auswirkungen einer derartigen Vorgehensweise zudem anhand eines Beispiels veranschaulichen.
 
123
Vgl. hierzu auch Hommel/Dehmel (2013), S. 201–202; Wagner/Warth (2005), S. 247. Auch Drukarczyk/Schüler (2016), S. 74 stellen in diesem Zusammenhang fest: „Aus einem negativen Erwartungswert resultiert ein Risikoabschlag, ansonsten ein Risikozuschlag.“ Auch DSOP/2001.5.80 greift diese Problematik bereits auf.
 
124
Vgl. Sauer (2006), S. 106.
 
125
Vgl. Hesberg (2005), S. 451, 455.
 
126
Vgl. hierzu auch Heinen (2017b), S. 562.
 
127
Vgl. CFO Forum (2016), S. 29: „A liability is liquid if the liability cash flows are not reasonably predictable.
 
128
Vgl. etwa Reback (2010), S. 12; Paulson et al. (2012), S. 2. Auch Rückle (2001), S. 566 weist darauf hin, dass selbst unter ungünstigen Umständen „die vorzeitige Vertragsbeendigung i. d. R. noch schlechter als die Fortführung“ ist. So sieht etwa § 169 Abs. 5 VVG für das Versicherungsunternehmen die Möglichkeit vor, im Falle einer vorzeitigen Kündigung durch den Versicherungsnehmer entsprechende Stornokosten in Abzug zu bringen, die mit einer Reduzierung des Rückkaufswerts einhergehen. Zu beachten ist dabei, dass dem Versicherungsnehmer seit der Reform des § 169 VVG auch in Frühstornofällen ein Mindestrückkaufswert zusteht, vgl. Winter (2013c), § 169 VVG, Rn. 85. Gleichwohl erkennt Flügel (2018), S. 133, dass die den Versicherungsnehmern zustehenden Kündigungs- oder Beitragsfreistellungsoptionen häufig nicht finanzrational ausgeübt, sondern eher an persönlichen Verhältnissen und Bedürfnissen ausgerichtet werden. So stellt auch Grote (2019b), § 169 VVG, Rn. 11 fest, dass „die an sich auf eine lange Laufzeit ausgerichteten Lebensversicherungsverträge zu einem nicht unerheblichen Teil bereits in den ersten Jahren nach Vertragsschluss gekündigt werden“.
 
129
Dies gilt grundsätzlich unabhängig von der Marktsituation, sodass die Illiquidität von Versicherungsverträgen nicht nur in Zusammenhang mit Kapitalmarktkrisen o. ä. zu sehen ist, vgl. Reback (2010), S. 12.
 
130
Vgl. Paulson et al. (2012), S. 2.
 
131
Vgl. Grote (2019b), § 169 VVG, Rn. 52–53, der in diesem Kontext auch auf den dadurch ermöglichten Verzicht des Verkaufs von Vermögenswerten unter Buchwert eingeht. Siehe zur Herabsetzung des Rückkaufswerts bei einer Gefährdung der Belange der Versicherungsnehmer auch Krause (2016b), § 169 VVG, Rn. 66–71.
 
132
Paulson et al. (2012), S. 2.
 
133
Dies entspricht der ersten Leistungsstufe Farnys, vgl. hierzu ausführlicher Abschn. 2.​3.​2.​3.
 
134
IFRS 17.BC193 stellt hierzu in Bezug auf eine Vielzahl von Versicherungsprodukten fest: „[…] the entity cannot be forced to make payments earlier than the occurence of insured events“.
 
135
IAA (2013), S. 38.
 
136
Zur Abhängigkeit von Versicherungs- und Kapitalanlagegeschäft vgl. Asche/Hartung (2011), S. 1187.
 
137
Vgl. Milliman (2019), S. 2.
 
138
Die EIOPA (2018b), S. 4 stellt hierzu fest: „The illiquidity characteristics of liabilities may contribute to the ability of insurers to mitigate short-term volatility by holding assets troughout the duration of the commitments, even in times of market stress.“
 
139
Vgl. Hesberg (2005), S. 455; Perlet (1986), S. 148.
 
140
Schierenbeck/Hölscher (1998), S. 332.
 
141
Weng (2013a), S. 23.
 
142
Gallasch (2014), S. 132.
 
143
Vgl. IFRS 17.BC298. IFRS 17.63 fordert jedoch, dass bei der Bewertung konsistente Rechnungsgrundlagen zu verwenden sind.
 
144
Ungeachtet dessen weisen Asche/Hartung (2011), S. 1188 jedoch auf die grundsätzliche „Erfordernis einer ganzheitlichen Betrachtung von Aktiv- und Passivseite der Bilanz sowie der Erfolgsrechnung“ hin.
 
145
Das matching adjustment führt die Erhöhung des Diskontierungszinses direkt auf die Illiquiditätseigenschaften der Vermögenswerte zurück. Insgesamt zielen beide Verfahren darauf ab, die marktbedingten Spreadschwankungen und die daraus folgende Volatilität des Eigenkapitals abzumildern, was die wirtschaftliche Lage des Versicherungsunternehmens stabilisieren und prozyklischem Anlageverhalten entgegensteuern soll, vgl. BT-Ds. 18/2956, S. 258.
 
146
So erfolgt eine Anwendung des matching adjustment bislang nur im Vereinigten Königreich und in Spanien, vgl. Milliman (2019), S. 2. Vgl. zur Volatilitätsanpassung im deutschen Schrifttum etwa Ellenbürger/Pfaffenzeller/Hammers (2015), S. 894.
 
147
So bezeichnet Milliman (2019), S. 6 das volatility adjustment auch „more as a volatility dampener rather than a liquidity adjustment“.
 
148
Vgl. etwa Heukamp (2016), § 2, Rn. 16.
 
149
Es sei darauf hingewiesen, dass die Höhe der Servicemarge durch die Berücksichtigung eines Illiquiditätszuschlags je nach Auswahl der Einflussgrößen auch sinken kann. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn die zukünftigen Schadenserwartungen sehr gering sind. Diese Eventualität wird im weiteren Verlauf der Argumentation ausgeblendet.
 
150
Vgl. zu dieser Annahme etwa Hommel/Bielke/Zicke (2013), S. 407.
 
151
Die Auswahl der Vertragslaufzeit von drei Jahren geschieht lediglich vor dem Hintergrund einer vereinfachten Veranschaulichung. In der Praxis wäre bei einer derart kurzen Laufzeit zu prüfen, ob der Ansatz eines Illiquiditätszuschlags dem Grunde nach überhaupt angemessen ist.
 
152
Hommel/Dehmel/Kunkel (2018), S. 1707.
 
153
So sprechen sich etwa Barthel (2003), S. 1183 und Gampenrieder/Behrendt (2004), S. 89 aufgrund der Schwierigkeiten der Quantifizierbarkeit im Zweifel gegen eine Berücksichtigung der Illiquidität aus.
 
154
Zur Kritik hierzu vgl. z. B. Hommel/Bielke/Zicke (2013), S. 406, die den Illiquiditätszuschlag nach IFRS 17 auch als „Phantom wie das Ungeheuer von Loch Ness“ bezeichnen. Auch das IDW schweigt bzgl. der Berücksichtigung der Illiquidität in der Unternehmensbewertung weitestgehend und gibt keine klaren Handlungsempfehlungen in IDW S 1, vgl. Lorson et al. (2012), S. 1626.
 
155
Knight zitiert nach Schneider (1982), S. 255.
 
156
Siehe hierzu auch Milliman (2019), S. 1.
 
157
Derartiges schlägt etwa auch Gallasch (2014), S. 88–89 für die Vorgaben zur Bildung der Portfolios vor und spricht dabei von „objektivierenden Leitlinien“.
 
158
So spricht auch das IASB in IFRS 17.BC196(b) von der „difficulty in assessing liquidity premiums“.
 
159
Vgl. EIOPA (2018b), S. 1–30.
 
Metadata
Title
Zinskomponente und Illiquiditätsberücksichtigung im Rahmen der bilanziellen Bewertung von Versicherungsverträgen
Author
Nicholas Zeitler
Copyright Year
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-33165-8_5