2019 | OriginalPaper | Chapter
Zusammenleben in Differenz
Ein kulturanthropologischer Kommentar zur „Anerkennung kultureller Vielfalt“ als Dimension des gerechten Friedens
Author : Jens Adam
Published in: Kulturelle Vielfalt als Dimension des gerechten Friedens
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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„Friede“ – so erklärt die Denkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an einer zentralen Stelle – „ist kein Zustand (weder der bloßen Abwesenheit von Krieg, noch der Stillstellung aller Konflikte), sondern ein gesellschaftlicher Prozess abnehmender Gewalt und zunehmender Gerechtigkeit“ (EKD 2007, Ziff. 80). Zumindest drei Aspekte sind an dieser Formulierung bemerkenswert: Zunächst verweist sie auf den Anspruch, durch die Denkschrift einen expliziten Gegenentwurf zu dem etablierteren, weiterhin wirkmächtigen Konzept vom Frieden „als zentralistischer Herrschaftsordnung, die innerhalb ihrer Grenzen Sicherheit garantiert“ (EKD 2007, Ziff. 75) zu entwickeln. Ein gerechter Frieden soll demnach mehr sein als die bloße Abwesenheit von Gewalt und ist durch die Durchsetzung eines herrschaftsnahen Konzeptes von „Sicherheit“ nicht zu erreichen.