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1988 | Book

Arbeitslosigkeit

Ursachen und Folgen aus volks- und betriebswirtschaftlicher Sicht

Author: Prof. Dr. Dr. h. c. Herbert Jacob

Publisher: Gabler Verlag

Book Series : Schriften zur Unternehmensführung

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Table of Contents

Frontmatter
Struktur und Entwicklungstendenzen des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik Deutschland
Zusammenfassung
Die schon länger andauernde Krise auf dem Arbeitsmarkt hat viel Aufmerksamkeit auf das Problem der Unterbeschäftigung gerichtet. Nicht immer waren die Einschätzungen und Bewertungen der Arbeitslosigkeit dem Problem adäquat. Trotz intensiver Anstrengungen aller Betroffenen und Beteiligten konnte die Arbeitslosigkeit als bedrohliches Element für Wirtschaft und Gesellschaft bislang kaum reduziert werden. Dies hat viele Gründe, die wesentlichen sollen in diesem Aufsatz angesprochen werden. Allerdings kann damit auch kein Patentrezept geboten werden, da es dieses wohl nicht gibt.
Werner Dostal
Wird die Arbeit knapp? — Fakten, Hypothesen, Lösungsmöglichkeiten —
Zusammenfassung
Wirtschaftspolitische Prioritäten ändern sich rasch. Nach über 20 Jahren fast ungestörten Wachstums bei hoher Beschäftigung und rascher Produktivitätsentwicklung wuchs eingangs der 70er Jahre das Unbehagen am Wachstum. Die Vorteile erschienen immer selbstverständlicher, die Nachteile immer weniger akzeptierbar. Mit einem Paukenschlag führte 1972 der Club of Rome unter dem Titel „Grenzen des Wachstums“ ein düsteres Scenario der weltwirtschaftlichen Zukunft vor. Erst 15 Jahre trennen uns von den über viele Jahre hinweg soviel Aufsehen erregenden Hypothesen. Die allerdings überwiegend erst für das nächste Jahrtausend vorausgesagten Knappheiten an Ressourcen umfaßten als wichtigsten Faktor den drohenden Mangel an Energie, insbesondere aber an Erdöl. Die 1973 ausbrechende erste Ölpreiskrise erschien vielen als eine rasche Bestätigung dieser Aussage, zumal die OPEC diesen künftigen Mangel geschickt für die angestrebte Rationierung über den Preis argumentativ ausnutzte. Trotz der realen Vervierfachung der Preise hielten sich die Einsparungen in den fünf Jahren nach der ersten Ölpreiskrise aber in engen Grenzen. Einmal lag das Ausgangspreisniveau sehr niedrig, die Nachfrage reagierte also kurzfristig ziemlich unelastisch hinsichtlich möglicher Einsparungen. Eine umfassende Substitution von Öl durch neue Techniken hätte mehr Zeit erfordert und wurde auch durch den realen Rückgang der Ölpreise bis 1978 auf noch das 2,6-fache von 1973 nicht gerade gefördert. Damit war auch die zweite Ölpreiskrise 1979/80 wiederum nicht ein Ausfluß von physischer Knappheit an Öl, sondern belegte nur die unveränderte Marktmacht des Anbieterkartells.
Harald Jürgensen
Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland: Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen und Ursachen
Zusammenfassung
Der langanhaltende, wenn auch moderate Konjunkturaufschwung hat in der Bundesrepublik Deutschland von Beginn des Jahres 1983 bis in das Jahr 1987 hinein zwar zu einem kontinuierlichen Anstieg der Auslastung der Sachkapazitäten geführt, die Arbeitslosenquote aber verharrt seither auf dem hohen Niveau von rund neun Prozent. Bis in die Mitte der siebziger Jahre war ein inverser Zusammenhang zu beobachten: Stieg die Kapazitätsauslastung, so fiel die Arbeitslosenquote; ein Sinken der Auslastung ging mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit einher. Daß eine inverse Beziehung nicht generell gelten muß, deutete sich bereits am Ende der siebziger Jahre an, als der damalige Konjunkturaufschwung nur noch von einem geringfügigen Rückgang der Quote der registrierten Arbeitslosen begleitet war. Diese neuen Entwicklungen des Arbeitsmarktes lassen sich weder mit einseitigen Theorien erklären, noch durch einfache wirtschaftspolitische Rezepte schnell in eine andere Richtung lenken.
Uwe Westphal
Technischer Fortschritt und Arbeitslosigkeit
Zusammenfassung
Die Auffassung, daß zwischen dem technischen Fortschritt und dem in einer Volkswirtschaft benötigten Arbeitsvolumen, letztlich also auch der Arbeitslosigkeit, ein Zusammenhang besteht, ist allgemein anerkannt und kaum mehr umstritten. Nicht so eindeutig sind die Ansichten darüber, wie diese Beziehung wirkt. Führt der technische Fortschritt dazu, neue Arbeitsplätze zu schaffen, oder ist eine Verminderung der Zahl der Arbeitsplätze die Folge? Welcher Art sind die Zusammenhänge? Lassen sich daraus Schlußfolgerungen auf das Endergebnis ziehen? Im folgenden soll auf diese und ähnliche Fragen näher eingegangen werden.
Herbert Jacob
Probleme der Eingliederung der Langzeit-Arbeitslosen in den Produktionsprozess
Zusammenfassung
Mit der Belebung der konjunkturellen Entwicklung in der Bundesrepublik wurden neben Facharbeitern auch in größerem Umfang ungelernte Arbeitskräfte eingestellt, zunächt problemlos aus dem Potential der über 2 Mio. Arbeitslosen. Die betroffenen Unternehmen mußten jedoch zunehmend negative Erfahrungen feststellen:
  • qualifizierte Fachkräfte waren aus dem Potential der 2 Mio. Arbeitslosen nur schwer zu generieren,
  • von den neu eingestellten Mitarbeitern verließen (bzw. mußten verlassen) 30–40% innerhalb von 3 Monaten das Unternehmen, da sehr schnell deutlich wurde, daß eine Eingliederung in den Arbeitsprozeß unmöglich war,
  • in allen Bereichen, wo der Anteil der Neueinstellungen bemerkenswert war (größer als 20%), stieg der Krankenstand nachhaltig, zunächst aufgrund von Fehlzeiten der neu eingestellten Mitarbeiter,
  • in der Folge erhöhte sich auch der Krankenstand der ursprünglichen Belegschaft, da plötzlich solche Verhaltensweisen für normal gehalten wurden,
  • die Leistungsbereitschaft nahm in den betroffenen Bereichen ab, und zwar wiederum beginnend bei den neu eingestellten Mitarbeitern, aber auch schnell übergreifend auf die übrige Belegschaft.
Klaus Mentzel
Das Problem Arbeitslosigkeit aus der Sicht eines Großunternehmens
Interview mit Alfred Lackowski, Geschäftsführer der Deutschen Unilever GmbH
Herbert Jacob
Backmatter
Metadata
Title
Arbeitslosigkeit
Author
Prof. Dr. Dr. h. c. Herbert Jacob
Copyright Year
1988
Publisher
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-85379-0
Print ISBN
978-3-409-17906-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-85379-0