„Eine Wertekultur ist keine Kuschelzone für Gutmenschen“, ist Wolfgang Kuhs, Chef der Sparkasse Vogtland, überzeugt. Welche Werte Führungskräften und Mitarbeitern wichtig sind.
Die Wertediskussion in der Bankenbranche sei laut Wolfgang Kuhs, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vogtland, nicht nur wegen der Finanzkrise und dem Vertrauensverlust in Gang gekommen. Das Leitbild „Vertriebssparkasse“ sei überholt gewesen. Aus diesem Grund habe das Kreditinstitut das Projekt „Beziehungssparkasse 2020“ im Mai 2012 begonnen, sagt Kuhs.
Angefangen bei den Führungskräften ging die Wertediskussion in der Sparkasse Vogtland auf die gesamten Mitarbeiter über. Zunächst hat der Führungszirkel seinen "Wertediamanten" entwickelt: Integrität, Loyalität, Begeisterung, Freiheit, Mut und dienende Führung. Einzig die Wertschätzung teilen sich die Führungskräfte mit den Mitarbeitern. Diese erarbeiteten nämlich einen eigenen "Wertediamanten", in dem Vertrauen, Zusammenarbeit, Freundlichkeit, Qualität, Ehrlichkeit und Kompetenz zentrale Elemente sind.
Wertekanon zur Vergütung
Auch andere deutsche Institute haben einen neuen Wertekanon veröffentlicht. So hat die Deutsche Bank im Sommer einen Wertekodex veröffentlicht, nach dem sie künftig handeln will. Der Kodex ist Teil des ausgerufenen Kulturwandels. Auch die Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, HSBC Trinkaus & Burkhardt und HypoVereinsbank haben im Juli 2013 zur Management-Vergütung veröffentlicht, wie Springer-Autorin Anja Kühner in dem Beitrag "Kundenbedarf und Teamleistungen werden zu neuen Maßstäben" beschreibt. Ein zentraler Aspekt darin lautete: „Entscheidend für die Leistungsbeurteilung ist das Handeln nach unternehmensspezifischen Werten, die nach innen und außen sichtbar werden müssen“.
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