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05-08-2016 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Article

Nachwuchsbedarf der Bauwirtschaft wird nicht gedeckt

Author: Christoph Berger

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Der Bausektor prosperiert. Und es spricht einiges für einen Einstieg in die Branche. Trotzdem kann der Bedarf an Auszubildenden nicht gedeckt werden.

Trotz einer Stabilisation bei der Zahl der neuen Ausbildungsverträge: "Die Hoffnungen auf eine Wende am Ausbildungsmarkt haben sich aber trotz prosperierender Baukonjunktur, guter Arbeitsbedingungen und hoher Einstiegsgehälter noch nicht erfüllt", sagte Dipl.-oec. Andreas Schmieg, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, als Reaktion auf die jüngsten Ausbildungszahlen der Sozialkassen der Bauwirtschaft SOKA-BAU.

Demnach haben die Unternehmen des deutschen Bauhauptgewerbes im zweiten Quartal 2016 bundesweit zwar 11.300 neue Lehrverträge abgeschlossen – und weitere Verträge kommen bis Ende des Jahres mit Sicherheit noch dazu –, doch dies reiche laut Schmieg bei Weitem nicht aus, um den steigenden Bedarf zu decken.

Tiefbau ist besonders betroffen

Vielmehr stelle die derzeitige Situation ein großes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung vieler Unternehmen dar. So hätten sich nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) im Frühsommer über 60 Prozent der befragten Bauunternehmen besorgt diesbezüglich geäußert. Anfang 2010 lag dieser Wert noch bei 20 Prozent.

Gewerke beschreiben die Aufgliederung der Arbeiten auf einer Baustelle, die sich an den traditionellen Gewerbezweigen orientiert. Die traditionellen Gewerbezweige sind teilweise identisch mit Handwerksberufen, wie zum Beispiel der Zimmerer, der den Dachstuhl errichtet. In anderen Gewerken kommen mehrere Berufe zum Einsatz, wie zum Beispiel beim Gewerk "Betonarbeiten". Hier kommen Personen mit einer Berufsausbildung als Maurer, Betonbauer oder Zimmerer zum Einsatz.
(Aus dem Kapitel "Strukturen der Bauwirtschaft" im Springer-Fachbuch "Grundlagen der Baubetriebslehre 1") 

Gerade den Tiefbau trifft es laut Schwieg besonders hart, ihm scheint es zunehmend schwerer zu fallen, ausreichend Nachwuchs zu gewinnen. In dieser Berufsgruppe sei die Zahl der neuen Lehrverträge um 1,6 Prozent gesunken. Bauaufgaben, Vorarbeiten und Begriffe in diesem Bereich werden im Kapitel "Bauverfahren im Erdbau" des Springer-Fachbuchs "Baubetrieb" beschrieben.

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Der Vizepräsident des BHD fügte jedoch auch an, dass trotz des Fachkräftemangels die Zahl der Ausbildungsbetriebe Ende Juni ein Bestandstief von 14.400 Betrieben erreicht habe - paradoxerweise. Zurückzuführen sei dies auf die zunehmenden Schwierigkeiten, überhaupt Lehrstellen besetzen zu können, weniger auf ein gesunkenes Interesse auszubilden. Doch Schmieg fordert: "Lassen Sie trotzdem in Ihren Ausbildungsanstrengungen nicht nach. Die fehlenden Azubis von heute sind die fehlenden Fachkräfte von morgen." Schon allein den Personalbestand zu halten, sei eine große Herausforderung.

Altersbedingte Abgänge überschreiten Neueinstellungen

Dies liegt vor allem an den altersbedingten Abgängen, die die Zugänge deutlich überschreiten. 2015 wurden 16.000 Abgänge aufgrund des Renteneintritts verzeichnet. Nur 10.600 Nachwuchskräfte im ersten Lehrjahr standen diesem Abgang gegenüber. Überhaupt ist mehr als ein Drittel der gewerblichen Arbeitnehmer schon heute älter als 50 Jahre.

Um vor diesem Hintergrund bestehen zu können, fordert Schmieg auch unkonventionelle Wege zu gehen. Eine virtuelle Vorstellung der Berufe am Bau, multimedial ausgebaute Baustellenbegehungen oder Campwochen könnten geeignete Maßnahmen sein. Und es brauche Selbstbewusstsein. Er sagte: "Wir müssen uns als Branche nicht verstecken. Wir bieten engagierten jungen Menschen eine attraktive Ausbildung. Die monatliche Ausbildungsvergütung im 1. Lehrjahr für Gewerbliche ist mit 755 Euro im Westen und 675 Euro im Osten überdurchschnittlich."

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Source:
Baubetrieb