2011 | OriginalPaper | Chapter
Beschaffen (Source)
Authors : Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
Published in: Logistik
Publisher: Gabler Verlag
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Die Beschaffung hat die Aufgabe, einem Unternehmen die benötigten, aber nicht selbst hergestellten Güter verfügbar zu machen. Im Sinne dieser Definition wurde die Beschaffung viele Jahre unter dem Hauptziel der Versorgungssicherheit betrieben. Die weltweite Wirtschaftssituation nach dem zweiten Weltkrieg war durch sogenannte Verkäufermärkte und Engpässe bei der Güterbeschaffung geprägt. Die Sicherstellung der Versorgung war folgerichtig eine schwierige Aufgabe, deren Bewältigung notwendig war, um bei einer hohen Fertigungstiefe die Unternehmensziele zu erreichen. Seit einigen Jahrzehnten hat sich die weltweite Versorgungslage allerdings grundlegend verändert. In vielen Bereichen besteht ein Kapazitätsüberschuss, die Märkte haben sich zu sogenannten Käufermärkten gewandelt, in denen die Käufer bedeutend mehr Verhandlungsspielraum haben. Zudem hat sich die Struktur der betriebsübergreifenden Arbeitsteilung dahingehend verändert, dass die Wertschöpfung in stärkerem Maße auf Wertschöpfungsnetzwerke verteilt ist. Dadurch weist jedes einzelne Unternehmen eine weit geringere Wertschöpfungsquote auf. In der Kostenstruktur des verarbeitenden Gewerbes nahm im Jahre 2006 der Materialverbrauch incl. Energie bereits einen Anteil von 44,8% des Bruttoproduktionswertes an. Addiert man Handelswaren, Lohnfertigung und sonstige produktionsnahen Dienstleistungen dazu, so ergibt sich ein Wert von deutlich über 50%. In einigen Branchen, wie dem Automobilbau, ist die Wertschöpfungsquote auf unter 25% gesunken.