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2011 | Book

Logistik

Eine praxisorientierte Einführung

Authors: Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann

Publisher: Gabler Verlag

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Table of Contents

Frontmatter
1. Grundlagen der Logistik
Zusammenfassung
Der Aufbau des Buches orientiert sich an den realen Rahmenbedingungen, unter denen Unternehmen augenblicklich wirtschaften. Die Leserinnen und Leser sollen einen praxisorientierten Einblick erhalten in die strategischen und operativen Aufgaben, Prozesse und Systeme der Logistik über die gesamte Wertschöpfungskette bzw. über gesamte Wertschöpfungsnetzwerke (siehe Abb. 1-1).
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
2. Gestalten und Betreiben von Wertschöpfungsnetzwerken
Zusammenfassung
Für Produkte einer gewissen Komplexität wird die Herstellung seit je her nicht durch eine einzige organisatorische Einheit durchgeführt. Die verschiedenen Schritte der Leistungserstellung sind auf unterschiedliche Unternehmen aufgeteilt.
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
3. Physische Kernprozesse der Logistik
Zusammenfassung
Aus einer vorwiegend ingenieurwissenschaftlich geprägten Betrachtungsweise wurden bereits in Abschnitt 1.2.2 die (technischen bzw. physischen) Kernprozesse der Logistik benannt:
  • Transport: Überwinden räumlicher Distanzen
  • Umschlag: Überwinden von Mengenunterschieden
  • Lagerung: Überwinden zeitlicher Differenzen
  • Kommissionierung: Überwinden von Sortimentsunterschieden.
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
4. Planen (Plan)
Zusammenfassung
Im SCOR-Modell (siehe Abschnitt 1.3.4.2) ist „Planen“ einer der fünf Kernprozesse und mit den folgenden Inhalten belegt:
  • Übergreifender Ausgleich zwischen den gesamten Ressourcen eines Wertschöpfungsnetzwerkes mit der Nachfrage nach Erzeugnissen bzw. den aus der Nachfrage abgeleiteten Bedarfen an Materialien (Rohstoffen, Teilen, Komponenten) sowie die Erstellung und Kommunikation der entsprechenden Pläne über die gesamte Lieferkette, einschließlich der Pläne:
    • zur externen Versorgung mit Materialien und Komponenten (Beschaffen/Source);
    • zur internen Versorgung mit innerhalb der Lieferkette selbst erstellen Teilen und Kompenenten (Herstellen/Make);
    • zur Belieferung der Kunden (Liefern/Deliver) und
    • zur Rückführung von Reststoffen oder Erzeugnissen (Rückführen/Return).
  • Abstimmung und Definition der Geschäftsregeln, der Leistungsfähigkeit, der Bestände, der Kapitalausstattung und weiterer Aspekte, die Konfiguration der gesamten Wertschöpfungskette betreffend.
  • Abstimmung der logistischen Planung mit der Finanzplanung.
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
5. Beschaffen (Source)
Zusammenfassung
Die Beschaffung hat die Aufgabe, einem Unternehmen die benötigten, aber nicht selbst hergestellten Güter verfügbar zu machen. Im Sinne dieser Definition wurde die Beschaffung viele Jahre unter dem Hauptziel der Versorgungssicherheit betrieben. Die weltweite Wirtschaftssituation nach dem zweiten Weltkrieg war durch sogenannte Verkäufermärkte und Engpässe bei der Güterbeschaffung geprägt. Die Sicherstellung der Versorgung war folgerichtig eine schwierige Aufgabe, deren Bewältigung notwendig war, um bei einer hohen Fertigungstiefe die Unternehmensziele zu erreichen. Seit einigen Jahrzehnten hat sich die weltweite Versorgungslage allerdings grundlegend verändert. In vielen Bereichen besteht ein Kapazitätsüberschuss, die Märkte haben sich zu sogenannten Käufermärkten gewandelt, in denen die Käufer bedeutend mehr Verhandlungsspielraum haben. Zudem hat sich die Struktur der betriebsübergreifenden Arbeitsteilung dahingehend verändert, dass die Wertschöpfung in stärkerem Maße auf Wertschöpfungsnetzwerke verteilt ist. Dadurch weist jedes einzelne Unternehmen eine weit geringere Wertschöpfungsquote auf. In der Kostenstruktur des verarbeitenden Gewerbes nahm im Jahre 2006 der Materialverbrauch incl. Energie bereits einen Anteil von 44,8% des Bruttoproduktionswertes an. Addiert man Handelswaren, Lohnfertigung und sonstige produktionsnahen Dienstleistungen dazu, so ergibt sich ein Wert von deutlich über 50%. In einigen Branchen, wie dem Automobilbau, ist die Wertschöpfungsquote auf unter 25% gesunken.
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
6. Herstellen (Make)
Zusammenfassung
Der Industriebetrieb ist charakterisiert durch seine Leistung (siehe Abb. 6-1): Im Allgemeinen werden in industriellen Fertigungen durch Wertschöpfung Sachleistungen erstellt - dies sind vorrangig Veredelungen oder die Umwandlung von Gütern in höherwertige Güter. Die Leistungen werden erbracht durch materielle und technische Transformation unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit. Die betriebswirtschaftliche Theorie spricht von der „Kombination der Produktionsfaktoren“: Betriebsmittel, Werkstoffe (Material) und ausführende bzw. dispositive menschliche Arbeit.
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
7. Liefern (Deliver)
Zusammenfassung
Mit der Fertigstellung industrieller Produkte ist die Schnittstelle zum Absatzmarkt bzw. zum Kunden erreicht: Die betriebliche Leistung muss nun verwertet werden, um durch Verkauf bzw. Lieferung das im Produktionsprozess eingesetzte Kapital durch Umsatz wiederzugewinnen. Die Aufgabe des Absatzes beschränkt sich aber nicht lediglich auf das Verkaufen und Liefern der Erzeugnisse zur Sicherung beispielsweise der Liquidität, des Erfolges und des Bestandes der Unternehmung. Sondern in den Absatzfunktionen sind alle Entscheidungen und Handlungen gebündelt, die die Gestaltungen und Dispositionen eines Industriebetriebes bzw. einer Wertschöpfungsgemeinschaft am Absatzmarkt zum Inhalt haben. Diese Aktivitäten werden heute unter dem Begriff „Marketing“ zusammengefasst: Marketing ist somit ein Instrument der Unternehmensführung zur Ausrichtung des Unternehmens auf den - heute im Allgemeinen gesättigten - Absatzmarkt eines Überflussangebotes (Käufermarkt) und auf die Bedürfnisse der Käufer. Marketing umfasst dabei nicht nur die technisch-organisatorische Auftragsabwicklung, sondern die Führung der Unternehmung vom Markte her als Unternehmensphilosophie. Marketing ist damit eine marktorientierte unternehmerische Denkhaltung. Ein Produkt wird gekauft, weil Leistung und Technik, Design und Qualität, Service und auch der Preis mit den Kundenwünschen übereinstimmen bzw. entsprechende Wünsche geweckt und bedient werden.
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
8. Rückführen (Return)
Zusammenfassung
Mit der Herstellung, dem Verkauf und der Auslieferung der Produkte an die Kunden bzw. Konsumenten ist die Versorgungsaufgabe einer Wertschöpfungskette zunächst erfüllt. Das unternehmerische Denken darf aber nicht mit der Auslieferung der Produkte an den Kunden enden - dies ist eine lineare, nur auf die Versorgung der Kunden gerichtete Philosophie (End-of-the-pipe-Philosophie) und kümmert sich wenig um den Verbleib von Reststoffen (Restmaterial, Betriebsstoffen), Verpackungen oder Altprodukten. Das Denken muss - im Sinne einer Kreislaufwirtschaft - die Verantwortung für die Entsorgung verbrauchter Güter, für den sparsamen Einsatz von Ressourcen, für Rückführung verwertbarer Abfälle in den Kreislauf und die umweltverträgliche Beseitigung von Abfällen (Ausschluss aus dem Kreislauf) einschließen.
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
9. Logistische Dienstleistungen
Zusammenfassung
Als Dienstleistungen werden Leistungen bezeichnet, die nicht der Produktion eines materiellen Gutes dienen; sie werden dem tertiären Sektor einer Volkswirtschaft zugeordnet. Die Logistikbranche erbringt vorrangig Dienstleistungen und hat sich in Deutschland zum drittgrößten Wirtschaftszweig (nach dem Automobilsektor und dem Handel) entwickelt, der mit 2,7 Millionen Arbeitsplätzen und 200 Mrd. € Umsatz – nach einer Studie der Weltbank - leistungsfähigster Logistikstandort weltweit ist.
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
10. Informations- und Kommunikationssysteme der Logistik
Zusammenfassung
Im Zuge netzwerkorientierter Wertschöpfungsstrukturen werden neben den Materialströmen auch die - zunächst vorrangig innerbetrieblich betrachteten - Informationsflüsse in die Beschaffungs- und Absatzmärkte verlängert. Die Informationen fließen im Allgemeinen getrennt von den Gütern (Entkoppelung von Material- und Informationsfluss) und dienen als Entscheidungsgrundlage zur strategischen Gestaltung der Strukturen und Strategien und der operativen Planung, Steuerung und Kontrolle der Abläufe zur Auftragsabwicklung – sowohl innerhalb der Wirtschaftseinheiten als auch zwischen Zulieferern, Assemblern, Dienstleistern und Endkunden (von der Quelle bis zur Senke).
Otto-Ernst Heiserich, Klaus Helbig, Werner Ullmann
Backmatter
Metadata
Title
Logistik
Authors
Otto-Ernst Heiserich
Klaus Helbig
Werner Ullmann
Copyright Year
2011
Publisher
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-8349-6451-9
Print ISBN
978-3-8349-1852-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6451-9