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2020 | Book

Beschaffungskompetenzen 4.0

Berufsbilder im Zeitalter des digitalisierten Einkaufs

Authors: Prof. Dr. Erik Hofmann, Fabian Staiger

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Advanced Purchasing & SCM

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About this book

Obwohl der prozentuale Kostenanteil beschaffter Güter aufgrund des Outsourcing-Trends stetig zugenommen hat, wurde die Beschaffung lange Zeit in Theorie und Praxis vernachlässigt. Mit der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0) hat sie jedoch die einzigartige Möglichkeit, ihr volles Potential zu nutzen und ihre strategische Relevanz auszubauen, wenn sie die richtigen Kompetenzen entwickelt.

Ausgehend von den aktuellen Beschaffungsaufgaben stellt dieses Buch methodisch drei Kompetenzprofile vor, die eine Grundlage für die Entwicklung zukünftiger Berufsbilder in der Beschaffung 4.0 bilden. Es zeigt anschaulich, auf welche Weise sich die heutigen Aufgaben, Anforderungen sowie Kompetenzen in der Beschaffung mit der digitalen Transformation verändern werden und leitet einen konkreten Handlungsbedarf zur Stärkung der Beschaffung im digitalen Zeitalter ab.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung: Auf dem Weg zu neuen Mitarbeiter-Kompetenzen im Einkauf
Zusammenfassung
„Die vierte industrielle Revolution bietet dem Einkauf die einmalige Chance, der Forderung nach seiner strategischen Rolle gerecht zu werden.“ (Pellengahr et al. 2016, S. 10). Lange Zeit wurden die Möglichkeiten der Beschaffung sowohl in Theorie als auch Praxis vernachlässigt und viel Potenzial blieb ungenutzt (Corsten und Gabriel 2002, S. 35). Im neuen Zeitalter der Digitalisierung muss ein Umdenken stattfinden, um den immer schnelleren marktseitigen und technologischen Veränderungen gerecht zu werden. Die Beschaffung wird ganzheitlich integrierte Supply Chains in Echtzeit steuern. In ihrer Rolle als agiler Innovationsführerin wird sie zum Katalysator innovativer Initiativen, indem sie die unternehmensinternen Fähigkeiten mit externem Wissen von Lieferanten und anderen Supply-Chain-Partnern vernetzt (Schreiber et al. 2016, S. 1). Die Digitalisierung wird den Einkauf radikal verändern und ganz neue Anforderungen an ihn stellen, was nach der Entwicklung spezifischer Kompetenzen verlangt.
Erik Hofmann, Fabian Staiger
2. Mitarbeiter-Kompetenzforschung
Zusammenfassung
Das Kompetenzmanagement und die Anforderungsanalyse haben in Unternehmen in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Firmen, die Kompetenzen und Anforderungen aktiv managen und vorantreiben, sind wirtschaftlich erfolgreicher. Sie verfügen über schlankere Strukturen und Prozesse, sind effizienter und zeichnen sich durch stabilere Gewinne sowie bessere Expansionschancen aus (Siddique 2004, S. 238–239). Ausgehend vom Kongruenz- oder AKV-Prinzip müssen die von einer Position zu erfüllenden Aufgaben mit den vorzuweisenden Kompetenzen und den zu übernehmenden Verantwortlichkeiten übereinstimmen. Folglich kann eine Rolle im Unternehmen nur dann zielführend übernommen und produktiv erfüllt werden, wenn diese drei Elemente im Gleichgewicht stehen (Thommen et al. 2016, S. 437–438). Dies bedeutet, dass Mitarbeitende gewisse Kompetenzen benötigen oder entwickeln müssen, um die ihnen zugeordneten Verantwortungen und Aufgaben erfüllen zu können. Um im späteren Verlauf dieser Arbeit eine Einschätzung der benötigten Kompetenzen eines Beschaffungsmanagers und deren Veränderungen im Zeitalter der Digitalisierung vornehmen zu können, wird in diesem Kapitel methodisch eruiert, auf welche Weise die notwendigen Kompetenzen auf Basis von Aufgaben und Verantwortlichkeiten abgeleitet werden können. In den folgenden Kapiteln werden vorerst Kompetenzen definiert, wobei der Diskurs zwischen dem englisch- und dem deutschsprachigen Raum im Zentrum steht. Anschließend wird erklärt, wie diese Kompetenzen gemessen werden können, wobei die Unterscheidung zwischen Anforderungsanalyse und Kompetenzmodellierung diskutiert wird. Anhand der strukturierten Vorgehensweise von Sonntag und Schmidt-Rathjens (2004, S. 20) wird schließlich ein eigenes Kompetenzprofilingmodell auf Basis einer Literaturrecherche unter Einbezug von Fachliteratur, Best-Practice-Ansätzen sowie Zukunftsstudien erstellt.
Erik Hofmann, Fabian Staiger
3. Kompetenzprofiling im heutigen Beschaffungsmanagement
Zusammenfassung
Damit die zukünftigen Aufgaben und Anforderungen sowie die dafür benötigten Kompetenzen von Beschaffungsmanagern im Zeitalter der Digitalisierung angemessen beurteilt werden können, wird zunächst eine detaillierte Analyse der aktuellen Hauptaufgaben durchgeführt. Dazu wird in einem ersten Schritt bestimmt, welche beschaffungsspezifischen Aufgaben für das vorliegende Buch relevant sind, um diese anschließend einzeln analysieren zu können. Ziel dieses Kapitels ist es, aktuelle Kompetenzprofile in der Beschaffung anhand des Spezialisierungskonzepts zu bilden.
Erik Hofmann, Fabian Staiger
4. Digitalisierung und der Einkauf 4.0
Zusammenfassung
Die vierte industrielle Revolution wird in einem Wandel des gesamten Wertschöpfungsprozesses resultieren. Das Aufkommen neuer technologiebasierter Geschäftsmodelle und intelligenter Wertschöpfungsnetzwerke wird die traditionelle Produktion ersetzen. Diese werden eine intensivere Kundenintegration sowie die Selbstorganisation und Selbststeuerung verteilter und vernetzter Systeme ermöglichen. Der Einkauf wird als Dirigent eine zentrale Rolle bei der Gestaltung dieser Wertschöpfungsnetzwerke einnehmen (Ruile und Vollrath 2015, S. 2). Aufgrund seiner Schnittstellenfunktion ist er sogar in mehrfacher Hinsicht gefordert. Einerseits müssen die benötigten Technologien beschafft werden, andererseits steuert er die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit mit den Lieferanten (Kleemann und Glas 2017, S. 6).
Erik Hofmann, Fabian Staiger
5. Beschaffungskompetenzen 4.0
Zusammenfassung
Die Veränderungen der Beschaffungsfunktion im Rahmen der Digitalisierung führen zu neuen Prozessen und Anforderungen. Eine neue ‚Vielseitigkeit‘ wird erforderlich, die weit über Marktkenntnisse und Verhandlungsgeschick hinausgeht. Digitale Lösungen werden sich in allen Bereichen der Beschaffung fest etablieren, sei es als Einkaufssoftware (E-Sourcing, E-Procurement, E-Invoicing etc.), im Lieferanten-Beziehungsmanagement (Supplier-Relationship-Systeme) oder im Risikomanagement (Albrecht 2016a, S. 2–4). Der Einkauf wird digital. Die Realisierung von Automatisierungspotenzialen und die Tatsache, dass der Mensch im operativen sowie im unterstützenden Bereich durch Technik abgelöst wird, erlauben einen verstärkten Fokus auf strategische und kreative Aufgaben. Diese Veränderungen äußern sich in drei neuen Kompetenzprofilen.
Erik Hofmann, Fabian Staiger
6. Fazit: Die neue Rolle des Einkaufs der Zukunft
Zusammenfassung
In diesem Buch wurde in einem ersten Schritt versucht, mithilfe der eigenständig entwickelten AKEK-Methode den aktuellen Tätigkeitsbereich der Beschaffung zu untersuchen. Ausgehend vom zentralen Beschaffungsprozess wurden die beschaffungsspezifischen Aufgaben analysiert, Anforderungen und Kompetenzen abgeleitet und diese anhand des Spezialisierungskonzepts zu drei Kompetenzbereichen verdichtet: dem Informationsmanagement, dem Beziehungsmanagement und der operativen Abwicklung. In einem zweiten Schritt wurden diese Kompetenzprofile in den Kontext der Digitalisierung gestellt. Dies bedeutet, dass analysiert wurde, wie sich die Aufgabenbereiche der Kompetenzprofile mit der vierten industriellen Revolution verändern werden. Es wurde untersucht, welche neuen Herausforderungen auf die Beschaffung zukommen und welche Kompetenzen für deren Bewältigung benötigt werden. Ziel war der Vergleich zwischen der aktuellen und zukünftigen Situation, um herausfinden zu können, wo sich allfällige Kompetenzlücken ergeben werden.
Erik Hofmann, Fabian Staiger
Backmatter
Metadata
Title
Beschaffungskompetenzen 4.0
Authors
Prof. Dr. Erik Hofmann
Fabian Staiger
Copyright Year
2020
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-61838-7
Print ISBN
978-3-662-61837-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61838-7