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23-03-2016 | Betriebsstoffe | Nachricht | Article

Honeywell-Kooperation erhöht Produktionskapazitäten für 1234yf

Author: Christiane Brünglinghaus

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Honeywell hat eine Liefer- und Lizenzvereinbarung mit dem indischen Fluorchemikalien-Hersteller NFIL abgeschlossen. Honeywell will damit die steigende Nachfrage nach dem Kältemittel 1234yf bedienen.

Honeywell hat eine Liefer- und Lizenzvereinbarung mit einem indischen Hersteller für die Produktion des Fahrzeug-Kältemittels Solstice yf, auch bekannt als HFO-1234yf (Handelsname: R-1234yf), geschlossen. Das Unternehmen lizensiert das patentierte Herstellungsverfahren des Kältemittels für Navin Fluorine International Limited (NFIL), einem der größten indischen Hersteller spezieller Fluorchemikalien. Das indische Unternehmen soll Solstice yf exklusiv für Honeywell produzieren. Kleinere Mengen werden voraussichtlich ab Ende 2016 hergestellt.

Diese Vereinbarung entspreche Honeywells Bestreben, der wachsenden Nachfrage mit einer starken, globalen Lieferinfrastruktur gerecht zu werden, so das Unternehmen. "Schon heute sind mehr als acht Millionen Fahrzeuge mit Solstice yf auf unseren Straßen unterwegs und wir erwarten, dass es bis Ende 2016 über 18 Millionen sein werden", sagt Ken Gayer, Vice President und Geschäftsführer von Honeywell Fluorine Products.

Honeywell investiert nach eigenen Angaben gemeinsam mit Zulieferern rund 300 Millionen Dollar, um die weltweiten Produktionskapazitäten für Solstice yf zu erhöhen. Im Rahmen dieses Investitionsprogrammes baut Honeywell ein Werk am bestehenden Unternehmensstandort für die Herstellung von Kältemitteln in Geismar, Louisiana, USA, das unter Einsatz neuer Prozesstechnologien die Massenfertigung aufnehmen soll.

Hintergrund

Solstice yf beziehungsweise HFO-1234yf (Handelsname: R-1234yf) ist ein Hydrofluor-Olefin-(HFO)-Kältemittel. Es wurde entwickelt, um das aktuell noch in Fahrzeugklimaanlagen weltweit verwendete R-134a - ein auf Fluorkohlenwasserstoff (HFC) basierendes Kältemittel mit einem Erderwärmungspotenzial (GWP) von 1300 (IPCC, 2013) in bestehenden Systemen zu ersetzen. HFO-1234yf hat einen GWP-Wert von weniger als eins (IPCC, 2013).

Gemäß der Richtlinie 2006/40/EG über Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen (MAC-Richtlinie) dürfen Klimaanlagen, die vom 1. Januar 2011 an in typgenehmigte Fahrzeuge eingebaut wurden, nicht mit fluorierten Treibhausgasen mit einem Treibhauspotenzial über 150 befüllt werden. Somit ist die Verwendung des Kältemittels R-134a für Fahrzeuge mit neuer Typgenehmigung in der EU nicht erlaubt. Ab dem 1. Januar 2017 wird die Verwendung fluorierter Treibhausgase mit einem Treibhauspotenzial über 150 in allen neuen, auf dem EU-Markt in Verkehr gebrachten Kraftfahrzeugen ohne Ausnahme verboten sein. 

Das Kältemittel R1234yf ist weniger umweltschädlich als bisherige Stoffe und erfüllt die EU-Vorgaben - doch es ist umstritten. Bei Unfällen kann sich R1234yf entzünden, dabei entsteht unter anderem ätzende Flusssäure, wie Daimler bei eigenen Tests bereits vor über drei Jahren feststellte. Eine jüngst vorgestellte technische Lösung der Stuttgarter soll aber das Risiko des Kältemittels beherrschbar machen. Der Chemiker Andreas Kornath von der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat in der Vergangenheit nachgewiesen, dass das Kältemittel R1234yf beim Verbrennen das hochgiftige Carbonylfluorid bilden kann.

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