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03-05-2016 | Betriebsstoffe | Nachricht | Article

Honeywell lässt 1234yf auch in China produzieren

Author: Christiane Brünglinghaus

2:30 min reading time

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Honeywell hat eine Liefervereinbarung mit dem Hersteller Juhua Group Cooperation für die Produktion von 1234yf geschlossen. Damit soll der Einsatz des Kältemittels in China unterstützt werden.

Honeywell hat kürzlich eine Liefervereinbarung mit einem chinesischen Hersteller für die Produktion des Fahrzeug-Kältemittels Solstice yf, auch bekannt als HFO-1234yf (Handelsname: R-1234yf), geschlossen. Damit soll die globale Versorgung mit dem Fahrzeug-Kältemittel weiter ausgebaut werden.

Im Rahmen der mehrjährigen Vereinbarung soll die Juhua Gruppe, ein chinesischer Hersteller von Fluor-Chemikalien, Solstice yf für Honeywell in China produzieren. Das dort hergestellte Kältemittel sei für den Verkauf an Kunden in den USA und Europa bestimmt. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Juhua-Gruppe die Produktion Ende 2016 aufnehmen wird, erklärt Honeywell. Neben der Deckung des weltweiten Bedarfs soll die Produktion in China auch den künftig steigenden Einsatz von Solstice yf in der Region selbst unterstützen. Die Erweiterung der Produktion ergänze den derzeitigen Ausbau der Produktionskapazitäten durch Honeywell in den USA.

Honeywell investiert nach eigenen Angaben gemeinsam mit Zulieferern rund 300 Millionen US-Dollar, um die weltweiten Produktionskapazitäten für Solstice yf zu erhöhen. Im Zuge dieses Investitionsprogramms baut Honeywell ein Werk am bestehenden Unternehmensstandort für die Herstellung von Kältemitteln in Geismar, Louisiana, USA, das unter Einsatz neuer Prozesstechnologien die Massenfertigung aufnehmen soll. Vergangenen März hat Honeywell bekannt gegeben, eine Liefer- und Lizenzvereinbarung mit dem indischen Fluorchemikalien-Hersteller NFIL für die Produktion des Fahrzeug-Kältemittels HFO-1234yf abgeschlossen zu haben.

Hintergrund

Solstice yf beziehungsweise HFO-1234yf (Handelsname: R-1234yf) ist ein Hydrofluor-Olefin-(HFO)-Kältemittel. Es wurde entwickelt, um das aktuell noch in Fahrzeugklimaanlagen weltweit verwendete R-134a - ein auf Fluorkohlenwasserstoff (HFC) basierendes Kältemittel mit einem Erderwärmungspotenzial (GWP) von 1300 (IPCC, 2013) in bestehenden Systemen zu ersetzen. HFO-1234yf hat einen GWP-Wert von weniger als eins (IPCC, 2013).

Gemäß der Richtlinie 2006/40/EG über Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen (MAC-Richtlinie) dürfen Klimaanlagen, die vom 1. Januar 2011 an in typgenehmigte Fahrzeuge eingebaut wurden, nicht mit fluorierten Treibhausgasen mit einem Treibhauspotenzial über 150 befüllt werden. Somit ist die Verwendung des Kältemittels R-134a für Fahrzeuge mit neuer Typgenehmigung in der EU nicht erlaubt. Ab dem 1. Januar 2017 wird die Verwendung fluorierter Treibhausgase mit einem Treibhauspotenzial über 150 in allen neuen, auf dem EU-Markt in Verkehr gebrachten Kraftfahrzeugen ohne Ausnahme verboten sein.

Das Kältemittel R1234yf ist weniger umweltschädlich als bisherige Stoffe und erfüllt die EU-Vorgaben - doch es ist umstritten. Bei Unfällen kann sich R1234yf entzünden, dabei entsteht unter anderem ätzende Flusssäure, wie Daimler bei eigenen Tests bereits vor über drei Jahren feststellte. Eine jüngst vorgestellte technische Lösung der Stuttgarter soll aber das Risiko des Kältemittels beherrschbar machen. Der Chemiker Andreas Kornath von der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat in der Vergangenheit nachgewiesen, dass das Kältemittel R1234yf beim Verbrennen das hochgiftige Carbonylfluorid bilden kann.

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