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11-08-2020 | Cash Management | Nachricht | Article

Zahl der Zehn- und 20-Euro-Fälschungen gestiegen

Author: Angelika Breinich-Schilly

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Nach dem in der Vergangenheit immer weniger gefälschte Banknoten auftauchten, meldet die Deutsche Bundesbank aktuell wieder steigende Zahlen. Besonders rege waren die Fälscher in der ersten Jahreshälfte bei den Zehn- und 20-Euro-Blüten.

Der rückläufige Trend bei den Geldfälschungen scheint gebrochen. Aktuell sind laut Deutscher Bundesbank wieder mehr Blüten im Umlauf. Während das Institut für das Gesamtjahr 2019 noch 55.200 gefälschte Euro-Banknoten im Nennwert von 3,3 Millionen Euro registrierte, sind es in der ersten Jahreshälfte 2020 bereits rund 34.000 falsche Scheine im Nennwert von 1,6 Millionen Euro. 

Fälschungen leicht zu erkennen

"Die Anzahl der Zehn- und 20-Euro-Fälschungen am Gesamtaufkommen ist gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen", erläutert Johannes Beermann, bei der Deutschen Bundesbank im Vorstand für Bargeld zuständig. Ihr Anteil am Gesamtaufkommen betrage nun 46 Prozent, während es im zweiten Halbjahr 2019 noch 34 Prozent waren. Dabei handele es sich vor allem um einfache Druckfälschungen ohne Sicherheitsmerkmale. "Eigentlich sind diese Fälschungen leicht zu erkennen. Es steht sogar 'MovieMoney' auf der Vorderseite oder 'Prop copy' auf der Rückseite", betont Beermann.

Doch nicht nur bei den kleineren Geldscheinen hat die Zahl der Blüten zugenommen. Insgesamt gibt es 20 Prozent mehr Fälschungen als im zweiten Halbjahr 2019. Im europäischen Vergleich komme Falschgeld in Deutschland allerdings weiterhin nur unterdurchschnittlich vor. "Das Risiko in Deutschland mit Falschgeld in Berührung zu kommen, ist nach wie vor sehr gering. Rechnerisch entfallen pro Jahr rund acht falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner", so Beermann.

Überblick über falsche Banknoten im ersten Halbjahr 2020 

Noten

Anzahl

Anteil*

5 €

      465

1 %

10 €

   5.945

                       17 %

20 €

 10.024

29 %

50 €

 13.751

40 %

100 €

   2.886

9 %

200 €

 384

1 %

500 €

   659

2 %

Gesamt

34.118

   

* gerundet

Quelle: Deutsche Bundesbank, August 2020

Bei den Münzen wurden im ersten Halbjahr 2020 knapp 22.400 Stück im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im zweiten Halbjahr 2019 lag das Aufkommen mit rund 22.300 auf einem ähnlichen Niveau. 

Erkennen falscher Banknoten

Um Unternehmen und Bürger aufzuklären, bietet die Bundesbank über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen an. Neben typischen Fälschungen lernen die Teilnehmer auch Sicherheitsmerkmale kennen, die sich mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen überprüfen lassen. Zudem bietet das Institut auch Informationsmaterialien sowie ein interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" auf der Homepage an.

Gefälschte Banknoten lassen sich unter anderem an drei Merkmalen erkennen: 

  • Fühlen: Echte Geldscheine sind laut Bundesband griffig und fest. Fünf- und Zehn-Euro-Noten sind zudem noch lackiert und daher glatt in der Oberfläche. Außerdem sind auf der Vorderseite hervorgehobene Teile des Druckbildes als Relief spürbar. 
  • Sehen: Hält man den Schein gegen das Licht, wird das Wasserzeichen im unbedruckten Bereich der Note als Schattenbild sichtbar. 
  • Kippen: Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Es zeigen sich regenbogenfarbige Effekte, die die Motive umgeben.

Besonderheiten falscher Münzen

Auch Münzen können auf ihre Echtheit hin nach Merkmalen überprüft werden. Sind sie echt, tritt das Münzbild laut Bundesbank deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf. Auch die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.

Die Randprägungen der echten Zwei-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf. Echte Ein-Euro- und Zwei-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.

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