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2006 | Book

Chargenverfolgung

Möglichkeiten, Grenzen und Anwendungsgebiete

Editors: Corinna Engelhardt-Nowitzki, Elsabeth Lackner

Publisher: DUV

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Table of Contents

Frontmatter

Technologien und Trends

Frontmatter
1. Logistik im Zeitalter der schnellen Veränderung, der Identifikation und der Ortung — Fünf Thesen zur künftigen Entwicklung
Auszug
Die Logistik ist im Rahmen der Betriebswissenschaften eine vergleichsweise junge Disziplin. Dennoch hat sie vom „unklen Kontinent der physischen Distribution“ (Drucker, 1962) bis zum heutigen Grundverständnis des Managements von Wertschöpfungsketten (Porter, 1985; Klaus, 1994), Flussorientierung und Organisation von Abläufen (Nordsieck, 1962; Gaitanides, 1983) eine recht bewegte Entwicklung durchlaufen. Wichtige Wegemarken waren Lean Management (Womack et al., 1990) und Business Process Reengineering (Hammer und Champy, 1994) sowie die nachfolgende Entwicklung vom Kostensenkungsfokus zum strategischen Wettbewerbsfaktor (Bowersox, 1999). Aktuelle Überlegungen befassen sich mit dem Management der Komplexität und Dynamik, die das Wertschöpfungsnetzwerk zwischenzeitlich verstärkt kennzeichnet (Engelhardt-Nowitzki und Zsifkovits, 2006). Im Vordergrund stehen dabei einerseits Prozessstandardisierung (z. B. SCOR, vgl. Supply Chain Council, 2005) und Prozessautomation als beherrschende Elemente, andererseits aber auch logistische Prinzipien und Lenkungsmechanismen (um nur einige zu nennen z. B. Konzepte wie Kanban (Ohno, 1993; Wildemann, 2001), Vendor Managed Inventory (Simacek, 1999), Efficient Consumer Response (von der Heydt, 1999) und weitere). Ein drittes zentrales Thema ist die Gestaltung und Lenkung von Kooperationen (Horvath, 2001). Zentrale Anforderungen an eine wettbewerbsfähige Supply Chain sind zusammenfassend Zuverlässigkeit, Effizienz und Beweglichkeit (Agilität) im komplexen und schnell veränderlichen Umfeld. (Engelhardt-Nowitzki und Zsifkovits, 2006; Anderson, 1997)
Corinna Engelhardt-Nowitzki
2. Technologie als Enabler für selbststeuernde Prozessketten: Evolution oder Revolution — vom „Smart Label“ zum autonomen „Smart Object“
Auszug
Aus den seit vielen Jahren in der Praxis tief verwurzelten Konzepten des Supply Chain Managements resultieren vielfältige Integrationsbedarfe. Die Umsetzung von Just-in-Time-Modellen in der Automobilindustrie oder Efficient Consumer Response-Ansätzen im Bereich der schnell drehenden Konsumgüter wären ohne vernünftige organisatorische und informationstechnische Integrationsmechanismen nie möglich gewesen.
Alexander Pflaum
3. Technologie und Anwendungsfelder von RFID
Auszug
Spätestens seit Beginn der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts ist die Bedeutung der Logistik für effiziente Prozesse im Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg allgemein erkannt worden. In Märkten, in denen eine Differenzierung allein durch herausragende Produktmerkmale zunehmend schwieriger wird, trägt logistische Kompetenz wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Die räumliche Verteilung heutiger Produktionsprozesse, häufig sogar weltweit, unterstützt die Forderung nach effizienten und leistungsfahigen Logistikprozessen.
Inga-Lena Darkow, Josef Decker
4. Warenflusssteuerung mit RFID
Auszug
Der Einsatz der RFID-Technologie eröffnet Unternehmen eine Vielzahl an Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung der Geschäftsprozesse. Schwerpunkt liegt neben der Optimierung von Qualität und Kosten, auf der Transparenz über die Wertschöpfungskette und damit der Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit.
Barbara Resl, Heinz Windischbauer
5. Prozessführung mit intelligenten Logistikobjekten
Auszug
Die Entwicklung der Logistik von der einstigen Funktionslehre, in der vornehmlich die logistischen Operationen zur Raum-/Zeitüberbrückung betrachtet wurden, zum heutigen Führungskonzept, das auf die wirtschaftliche, ganzheitliche Gestaltung der Objektflüsse in Prozessketten und Wertschöpfungsnetzen abzielt, ist immer wieder auch durch technologische Fortschritte im Bereich der Materialfluss-, Automatisierungs- und Steuerungstechnik sowie der Informations- und Kommunikationstechnologien initiiert und ermöglicht worden. Neue technisch-technologische Möglichkeiten haben nicht nur punktuelle Verbesserungen oder Effizienzsteigerungen für einzelne logistische Operationen bewirkt, sondern regelmäβig auch zu neuartigen Prozessabläufen mit wachsendem Integrationsgrad der Material- und Informationsflüsse sowie grundlegend veränderten Geschäftsprozessen geführt. Als jüngstes Glied in der Folge dieser Veränderungstreiber ist die RFID-(Radio Frequency Identification) Technologie anzusehen.
Gaby Neumann

Potentiale und Grenzen

Frontmatter
6. Grenzen der RFID-Technologie in der Logistik
Auszug
RFID wird in Fachmedien und bei Branchenveranstaltungen als Technologie dargestellt, die zu einer Revolution in der Logistik führen wird, da sie komplett neue Prozessführungen ermöglicht. Aus der Sicht der logistischen Praxis kann dieser These nur bedingt zugestimmt werden: Bei geschlossenen Kreisläufen, klar geführten Prozessen, hochwertigen Gütern bzw. Transporthilfsmitteln und geeigneten physikalischen Rahmenbedingungen (d. h. wenig Flüssigkeiten und/oder Metall) kann RFID dieses Versprechen tatsächlich halten. Bei offenen Kreisläufen und dementsprechend uneinheitlich gefüuhrten Prozessen jedoch schrumpft der Vorteil von RFID und kehrt sich bei entsprechend schlechten physikalischen Rahmenbedingungen sogar ins Gegenteil um.
Gerald Gregori
7. Akzeptanz der RFID Technologie in Österreich
Auszug
Der Begriff „RFID“ und auch die dahinter stehende Technik sind weiten Teilen der Bevölkerung noch nicht bekannt. Durch diese Studie wird gezeigt, wie es um die Bekanntheit tatsächlich steht, für welche Anwendungen bereits Akzeptanz existiert und wogegen sich Vorbehalte richten.
David Pietzka
8. Wirtschaftliche Bewertung der Konsequenzen des RFID-Einsatzes in der Supply Chain
Auszug
Es herrscht allgemeiner Optimismus ℏer die Zukunft des Einsatzes der RFID- Technologie in der Logistik. Von vielen als Wunderwaffe oder Panazee der Logistikoptimierung betitelt, ist der Vormarsch der intelligenten Chips inzwischen nicht mehr zu leugnen. Dabei werden die klassischen Anforderungen nach kürzeren Durchlaufzeiten, steigender Transparenz der gesamten Supply Chain und verbesserter Gestaltung der logistischen Prozesse immer wieder hervorgehoben. Jedoch kann auch RFID nur im Zusammenspiel mit modernen Informations- und Kommunikationssystemen als „Enabling Technology“ wirken.
Frank Czaja, René Koch

Chargenverfolgung und Produktverfolgung

Frontmatter
9. Von der Chargenverfolgung zur Produktverfolgung — Veränderungen in der logistischen Rückverfolgung auf Basis innovativer Identifikationstechnologien
Auszug
In jungster Zeit ist die Rückverfolgung von Gütern ℏer die einzelnen Produkti-ons- und Versandstufen entlang der Supply Chain von steigendem Interesse für Industrie, Gesetzgeber und Verbraucher. Im Rahmen dieses Beitrags soil ein Überblick uber Veränderungstreiber für den Einsatz der Chargenverfolgung gegeben und die damit verbundenen Auswirkungen auf die logistische Auftragsabwicklung dargelegt werden. Dazu werden innovative Technologien zur automatischen Identifikation vorgestellt, welche die Grundlage für die Rückverfolgung von kompletten Chargen bis hin zum einzelnen Produkt erlauben. Die sich daraus ergebenden organisatorischen Anforderungen an die Chargen- und Produktverfolgung werden erläutert und ihre Optimierungspotenziale sowie Grenzen anhand von Anwendungsbeispielen aufgezeigt.
Felix Böse, Dieter Uckelmann
10. Risikominimierung durch Prozess-Performance Messung bei Chargen-Fertigung
Auszug
Urn die vom Markt geforderte Durchgängigkeit der Qualitätsverfolgung gewährleisten zu können wurde eine einheitliche Systematik entwickelt, die insbesondere in der Prozessindustrie ihren Einsatz findet. Diese gliedert sich einerseits in die technologische Kennzeichnung (RFID, Barcode) sowie in die darauf aufbauende Verfolgung der gekennzeichneten Produkte und deren Inhalte über die gesamte Supply Chain (Chargenverfolgung).
Sabine Bäck, Jörg Schweiger
11. Traceability Management: Wie Unternehmen die Risiken von Produktrückrufen begrenzen können
Auszug
Mit dem Konzept der Rückverfolgbarkeit konnen Hersteller ihre Produkte, Komponenten und Teile über deren gesamte Lebensdauer verfolgen. Dadurch kann die Gefahr und das Ausmaß eines Warenruckrufs erheblich eingeschränkt werden.
Stefan Fischer
12. Logistiktelematik als Ansatzpunkt effizienter Chargenverfolgung
Auszug
In der letzten Dekade hat die Bedeutung der Telematik stetig zugenommen. Zu Beginn der neunziger Jahre kam der Begriff Telematik auf. Er wurde zunächst primär auf die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Verkehrsbereich bezogen. Telematik ist ein Kunstwort, welches sich aus den beiden Begriffen Telekommunikation und Informatik zusammensetzt. Generell geht es bei der Telematik um die Erfassung, Übermittlung, Verarbeitung und Nutzung von Daten. Dazu bedarf es Geräte, mit denen bestimmte Dienstleistungen angeboten werden können, die auf der Nutzung von Datenverarbeitungs-und Telekommunikationstechnologien basieren (vgl. Stough / Maggio / Dingjian, 2001; Bilchev / Marston / Peytchev / Wall, 2004).
Marcus Einbock, Sebastian Kummer
13. RFID- basierte Prozesskontrolle in der Halbleiterfertigung
Auszug
Die Idee, Radio Frequency Identifikation (RFID), Infrarot- oder Ultraschall-Technologien bzw. Kombinationen dieser Technologien für die Objektlokalisierung in Innenräumen zu nutzen, wird bereits seit Jahren diskutiert [1]. Obwohl Industrie und akademische Forschung mittlerweile einen beträchtlichen Forschungsaufwand in diesem Bereich unternommen haben, sind kommerziell verfügbare System für die Lokalisierung von Objekten und Personen immer noch vergleichsweise selten. Ein Grund hierfür mag die grosse Anzahl an technischen Hindernissen in vielen Konzepten sein, wie z. B. die unzureichende Robustheit bei schwierigen Umgebungsbedingungen oder die begrenzte Anzahl an Objekten, die gleichzeitig lokalisiert werden können. Ein weiterer Grund ist jedoch bislang auch der Mangel an betriebswirtschaftlich sinnvollen Anwendungsszenarien, die die hohen Investitionen in eine Lokalisierungsinfrastruktur und in die Systemintegration rechtfertigen könnten [2]. Vor diesem Hintergrund beschreibt dieser Artikel den Entwurf und die Implementierung eines Echtzeit-Lokalisierungssystems, welches für den Einsatz in der Halbleiterfertigung von Infineon Technologies entwickelt wurde. Das System vereint aktive RFID-, passive RFID- und Ultraschalltechnologie zur Verfolgung von Produktionslosen im Reinraum eines Halbleiterwerks.
Markus Dierkes, Elgar Fleisch, Frédéric Thiesse

Behältermanagement und Branchenlösungen

Frontmatter
14. RFID als Rückgrat eines modernen Qualitätssicherungssystems
Auszug
Die Österreichische Post AG ist Österreichs führendes Dienstleistungsunternehmen in der Postbeförderung. Am 3. März 1999 wurde die Österreichische Post AG rechtlich verselbstständigt. Rückwirkend zum 1. Jänner 1999 wurden die Unternehmensbereiche Post und Postauto von der damaligen Post und Telekom Austria AG abgespalten und auf die Österreichische Post AG übertragen. Der Bereich Postautodienst wurde rückwirkend mit 1.1.2000 abgespalten. Die Österreichische Postbus AG ist nunmehr eine hundertprozentige Tochter der ÖIAG.
Walter Hitziger, Franz Leitner
15. Pilotprojekt RFID im Zentral-OP des KH Innsbruck Feldexperiment zum Multipurpose RFID Einsatz — Patientensicherheit, Objektschutz, Medizintechnik-Geräte-Logistik und Wartung
Auszug
Im Zentral-OP des Landeskrankenhauses Innsbruck wurde Anfang 2006 im Rahmen eines umfangreichen Feldtests ein RFID-System eingeführt. Dieses soil drei — speziell im Krankenhausumfeld — wesentlichen Herausforderungen gerecht werden:
1.
Das System muss — einem Sicherheitsnetz gleich — unbemerkt im Hintergrund arbeiten ohne personellen Mehraufwand zu verursachen. Nur bei Unregelmäßigkeiten- bzw. im Bedarfsfaii wird durch das System Personal gewarnt bzw. verständigt.
 
2.
Das System muss in der Lage sein, unterschiediichste Prozesse zu unterstützen — Prozesse zur Erhohung der Patientensicherheit, zur Medizintechnikgeräte-Wartung und Logistik, zum Objekt- und Personenschutz, zur Bereitstellung von Kontext bezogener Information.
 
3.
Das System muss in der Lage sein, Informationen aus den bestehenden Krankenhaus-IT-Systemen zu importieren, zu anaiysieren und zu bewerten. Weiters muss das System die aufbereiteten Daten Drittsystemen zur Verfülgung stellen.
 
Claudius Kaloczy, Franz Mannsberger, Bernhard Pohl, Christian Rangger, Klaus Schindelwig, Bart Schouwink, Jürgen Schreiber, Theo Wilhelm
16. Die Rolle von Behältern in der Supply Chain
Auszug
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Rolle des Behältermanagements in der Logistik. Hierfür werden zuerst die Logistik als Wissenschaft bzw. das Behältermanagement näher definiert, um danach im Hauptteil der Arbeit die Rolle des Behältermanagements in Material- und Informationsflüssen genau darstellen zu können. Die Praxis des Behältermanagements sieht sich in Verbindung mit aktuellen Entwicklungen in der Supply Chain vor allem mit folgenden Problemen konfrontiert: erhöhter Planungsaufwand für das Unternehmen, erhöhter Aufwand zur Steuerung der Prozesse, die mangelnde Transparenz der Ressourcensteuerung (Behälter) sowie Schwierigkeiten in der Transportorganisation (Disposition) und Schwund. Auswirkungen sind hoher Kapitalaufwand, hohe Kosten, Fehler und Störungen im Prozess, Instabilität der Prozesse sowie mangelnde Zuverlässigkeit. In der Theorie ist das Fehlen von Konzepten, Modellen und Methoden bzw. konzeptionellen Grundlagen für die erfolgreiche Umsetzung von Behältermanagementansätzen festzustellen.
Elisabeth Lackner, Helmut Zsifkovits
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Metadata
Title
Chargenverfolgung
Editors
Corinna Engelhardt-Nowitzki
Elsabeth Lackner
Copyright Year
2006
Publisher
DUV
Electronic ISBN
978-3-8350-9482-6
Print ISBN
978-3-8350-0639-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9482-6