Wer Sinnkrisen entgehen möchte, sollte sich Frühwarnsysteme schaffen, um schnell auf eine mögliche Karriere-Sackgasse zu reagieren. Eine Checkliste hilft, die Bedrohung rechtzeitig zu erkennen und den Handlungsbedarf zu ermitteln, so Gastautor Gustav Klötzl im zweiten Teil seiner Serie.
Checkliste als Frühwarnsystem gegen Sinnkrisen |
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Je mehr Fragen von Führungskräften mit "Ja" beantwortet werden können, desto höher ist der Handlungsdruck – und desto tiefer stecken sie schon in der Krise. Aber auch wenige "Ja's" lassen Rückschlüsse darauf ziehen, wie wichtig für den betroffenen Manager eine Neuausrichtung ist. Wer sich diese Fragen regelmäßig stellt, wird schon nach einer Lösung suchen, bevor er in die Krise gerät und dann zu den "sechs Wichtigen" greifen. Oder sich eigene Unterstützung organisieren.
Raus aus dem eigenen Saft
Individuelles Coaching hilft, wird aber zu selten in Anspruch genommen, da hier das nötige Vertrauen häufig in Zweifel gezogen wird. Besonders bei Coaches, die vom Unternehmen bezahlt werden. Ein intensiver Gedankenaustausch mit gleichrangigen und gleichaltrigen Führungskräften schafft mehr Abhilfe. Raus aus dem eigenen Unternehmen und dem eigenen Saft. Mit anderen Führungskräften in vergleichbarer Situation gemeinsam erfahren und erleben, wie die mit den Fragen umgehen. Die eigenen Stärken, Kompetenzen und Werte reflektieren und mit anderen prüfen und schärfen. Also nicht allein, sondern voneinander und von den Unterschieden lernen und so die eigene Exzellenz entdecken. Mit adäquaten Weggefährten, mit denen Manager ihre beruflichen und persönlichen Orientierungen vertrauensvoll besprechen können. Denn wer im Vergleich mit anderen besteht, muss den Vergleich im eigenen Haus nicht fürchten.
Fazit: Es geht um die persönliche Entwicklung
Führungskräfte um die 50, die nach den sechs Wichtigen handeln und sich selbst wieder entdecken, verstehen: Karriere bezieht sich nicht nur auf die bisher erlangten Positionen, sondern vor allem auf die bisherige, eigene Entwicklung und das persönliche Können. Auf die eigene Meisterschaft. Nach dieser Erkenntnis erwacht die Kraft neu, den anstehenden Entwicklungsschritt selbst zu gestalten, sich mehr um sich selbst zu kümmern und Positionen anzustreben, die das Arbeiten in dieser Meisterschaft ermöglichen. Dann spiegeln sich auch die Leidenschaften im Beruf wider, ohne kraftvollen Aufwand zu betreiben. Denn was Meister tun, wirkt stets leicht und erhaben.