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2023 | OriginalPaper | Chapter

6. Das Weight-loss-journey als Handlungsprojekt

Author : Anja Schünzel

Published in: "Thinspire me"

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel werden pro-anorektische Weight-loss-journeys handlungstheoretisch gedeutet. Es zeigte sich, dass eine Besonderheit des pro-anorektischen Handlungsprojekts darin besteht, dass die Motivation eine eigene Handlung im Projekt darstellt. Sie wird als sogenannte Thinspiration bewusst und planvoll sowohl durch die Betrachtung spezifischer Webmedien als auch durch die Interaktion mit anderen TeilnehmerInnen aufgesucht.

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Footnotes
1
Die Motivation benennt Schütz als eine von drei Relevanzen bzw. Relevanzstrukturen, in denen menschliches Handeln gründet. Neben der Motivationsrelevanz sind dies die thematische und die Interpretationsrelevanz, auf die später in diesem Kapitel noch zu sprechen gekommen wird.
 
2
Für Schütz wären solche Entwürfe, bei denen Handelnde nicht wissen, ob sie diese auch umsetzen können, keine eigentlichen Handlungsentwürfe, sondern reines Phantasieren. Kritik an der Schütz’schen Theorie übt hier etwa Knoblauch, der es als „zweckrationale[s] Modell des Handelns“ (Knoblauch 2011, 113) bezeichnet, „das von einer entschiedenen Kontrolle über die Situation ausgeht“ (ebd., 113).
 
3
URL: https://​pinkfly.​myblog.​de/​pinkfly/​page/​1594723/​Tricks-und-Tipps; Zugriff: 7.11.2018. Der Weblog ist inzwischen gelöscht worden.
 
4
Vor allem die umfangreichen „Tipps & Tricks“-Listen, welche insbesondere auf Pro-Ana-Weblogs kursieren, werden von einigen TeilnehmerInnen belächelt. Anstoß genommen wird etwa an Tipps, wie ‚regelmäßig ein kaltes Bad zu nehmen’ oder ‚sich nach dem Duschen nicht abzutrocknen, um durch Frieren Kalorien zu verbrennen’. Andere Tipps werden aufgrund ihres besonderen Gefahrenpotentials für Leib und Leben kritisiert, wie etwa der Tipp ‚Watte zu essen, um das Hungergefühl zu unterdrücken’. Letzter Tipp findet sich zum Beispiel auf dem Weblog „Pro Ana/ pro Mia“ [URL: http://​anafaryprincess.​blogspot.​com/​2015/​06/​tips.​html; Zugriff: 12.12.2019].
 
5
Wie meine empirischen Analysen zeigten, hadern TeilnehmerInnen immer wieder mit sich selbst, weil in Pro-Ana als wirksam besprochene Handlungsentwürfe für sie nicht funktionieren wollen.
 
7
Allerdings scheint Schütz auch von einem idealen Handelnden auszugehen, dem nicht nur Motivationsprobleme fremd sind, sondern der auch in jeder Situation einzuschätzen vermag, was in „seiner aktuellen oder potentiellen Reichweite“ (Schütz & Luckmann 2003, 483) liegt.
 
8
Hier haben wir es schließlich mit der „Interpretationsrelevanz“ (Schütz & Luckmann 2003, 272 ff.) zu tun. Wird ein Thema zum Problem und stört die Entwurfsverwirklichung, muss es interpretiert und gelöst werden.
 
9
Womöglich spielt die Willenskraft in der Schütz’schen Theorie auch deshalb keine Rolle, weil Schütz vor allem kurze Handlungsketten betrachtet und keine Projekte, die sich über lange Zeitspannen erstrecken.
 
10
Wie beschrieben, kennt die Schütz’sche Handlungstheorie keine Motivationsprobleme, sodass sie an dieser Stelle für den vorliegenden Fall erweitert werden musste.
 
11
Wie bereits erörtert, bezeichnen die TeilnehmerInnen diesen Effekt mit dem psychologisch-psychotherapeutischen Begriff des „Triggers“ bzw. „Trigger-Effekts“ (vgl. Abschnitt 5.​7.​2).
 
Metadata
Title
Das Weight-loss-journey als Handlungsprojekt
Author
Anja Schünzel
Copyright Year
2023
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-42842-6_6

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