2003 | OriginalPaper | Chapter
Dealignment und Wechselwahl — Theoretische Analyse
Author : Harald Schoen
Published in: Wählerwandel und Wechselwahl
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Included in: Professional Book Archive
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In zahlreichen westlichen Demokratien erodieren seit geraumer Zeit die langfristig stabilen Parteiidentifikationen in der Bevölkerung (siehe Dalton et al. 1984a; Dalton 1996, 1999: 65–66; 2000b; Schmitt/Holmberg 1995). Dieser über Staatsgrenzen hinweg verbreiteten Entwicklung wird in der wissenschaftlichen Diskussion große Aufmerksamkeit geschenkt. Ablesen läßt sich dies daran, daß für den Prozeß des Abschmelzens langfristig stabiler affektiver Parteibindungen eigens der Begriff „Dealignment“ (Inglehart/Hochstein 1972) geprägt wurde.15 Ein noch deutlicherer Anhaltspunkt für den diesem Trend beigemessenen Stellenwert ist darin zu sehen, daß er in der wissenschaftlichen Diskussion immer wieder zum Gegenstand detaillierter Analysen gemacht wird sowie zahlreichen Spekulationen und Prognosen zur Entwicklung des politischen Geschehens als Ausgangsprämisse und Interpretationsfolie dient, aber auch als Topos in die politische Publizistik Eingang gefunden hat (siehe für die Bundesrepublik etwa von Alemann 1999; Korte 2000; Walter/Dürr 2000; Neugebauer 2001).