1985 | OriginalPaper | Chapter
Der Chef im Streß
Author : Klaus Rischar
Published in: Spielregeln für den Umgang mit Chefs
Publisher: Gabler Verlag
Included in: Professional Book Archive
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Wenn hier von Streß die Rede ist, dann wird darunter nur das schädliche Zuviel an Streß (= Distreß) verstanden. Daneben gibt es den positiven, lebensnotwendigen Streß (= Eustreß). Der Wissenschaftler Seyle, der den Begriff „Streß“ eingeführt hat, definiert ihn als die unspezifische Reaktion des Körpers auf jede Anforderung, die an ihn gestellt wird. Es geht nach Meinung eines anderen ebenfalls bedeutenden Wissenschaftlers beim Streß um die Auseinandersetzung des Menschen mit bestimmten Umweltbedingungen. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen steht die subjektive Einschätzung der Umweltsituation durch den einzelnen Menschen. Er bestimmt durch seine Deutung im Hinblick auf die zu erwartenden Konsequenzen, ob Streß vorliegt. Solange der Mensch für sich erfolgreiche Möglichkeiten zum Handeln sieht, also die an ihn gestellten Anforderungen glaubt bewältigen zu können, liegt für ihn kein negativer Streß vor. Häufig tritt aber die Angst auf, zu versagen und sich dadurch vor anderen Menschen zu blamieren. Streß läßt sich somit auffassen als die emotionale Belastung, die entsteht, wenn der Mensch davon überzeugt ist, daß er sich durch seine Aktivitäten gegenüber einer Bedrohung oder Überforderung nicht behaupten kann. Die objektiv unterschiedlichen Umweltsituationen müssen aber beim Phänomen „Streß“ mitbeachtet werden. In sehr extremen Situationen reagieren alle Menschen ähnlich, beispielsweise bei Lärm,bei Krankheiten,bei einem Unfall,beim Fällen schwerwiegender Entscheidungen,bei Existenzbedrohung. Bei diesen streßauslösenden Bedingungen spricht man von Stressoren.