2007 | OriginalPaper | Chapter
Der industriegesellschaftliche Diskurs über Nachhaltige Entwicklung
Published in: Politik der Ideen
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Das Leitbild Nachhaltiger Entwicklung entstand aus der Verbindung zweier zuvor separater Ziele: Umweltschutz und Entwicklung. In ihrem Bericht stellte die Brundtland Kommission besonders die Verflechtung ökologischer Krisenphänomene mit wachsenden Entwicklungsungleichheiten zwischen dem Norden und dem Süden heraus. Gleichwohl erweist sich diese Perspektive nicht unbedingt als geeignet, die Dynamik von Umweltpolitik innerhalb der Industrieländer zu verstehen (vgl. Baker
et al.
1997a). Nachhaltige Entwicklung soll im Folgenden explizit im Kontext der industrialisierten Welt betrachtet werden. Der gesamte Komplex von Umwelt und Entwicklung in der Dritten Welt, die Zusammenhänge zwischen reichtumsbedingter Umweltzerstörung in den Ländern des Nordens und armutsbedingter Umweltzerstörung in den Ländern des Südens fallen somit aus der Betrachtung heraus. In den Mittelpunkt rücken vielmehr das prekäre Verhältnis zwischen dem konventionellen Wachstumsmodell industrieller Gesellschaften und der natürlichen Umwelt sowie die als notwendig erachteten Wandlungsprozesse im Übergang zu einer Politik der Nachhaltigkeit. Wie wird also Nachhaltige Entwicklung im industriegesellschaftlichen Diskurs interpretiert? Wie soll in Anbetracht der gegenwärtigen ökologischen Probleme die weitere industriegesellschaftliche Entwicklung verlaufen?