2007 | OriginalPaper | Chapter
Deutsche Bildungspolitik und Bildungspraxis für Integration Impulse aus der Interkulturellen Pädagogik
Author : Schahrzad Farrokhzad
Published in: Vorteil Vielfalt
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Als Reaktion auf die Migrationsbewegungen und-folgen seit der Arbeitsmigration der Nachkriegszeit wurden in den letzten Jahrzehnten in der Bundesrepublik im Umgang mit den hier lebenden Familien mit Migrationshintergrund im Bildungs- und Ausbildungssystem verschiedene Strategien verfolgt. Als die ersten Kinder von Arbeitsmigrant/innen der Nachkriegszeit in den 50er/60er Jahren zur Schule gingen, war ihre Zahl noch so gering, dass zunächst keinerlei auf sie abgestimmte bildungspolitische und pädagogische Anstrengungen unternommen wurden. In den 70er Jahren wurde sich bildungspolitisch zunehmend mit den Kindern der Arbeitsmigrant/innen auseinandergesetzt, und das bildungspolitische Vorgehen der jeweiligen Bundes- und Landesregierungen bestand in einer Doppelstrategie von (vorübergehender)
Eingliederung i
n das deutsche Schulsystem mit Hilfe der Einführung von Vorbereitungsklassen bei gleichzeitiger Gewährleistung eines muttersprachlichen Unterrichts, um die
Rückkehrfähigkeit
zu erhalten (Auernheimer 2003: 38). Zu dieser Zeit hielt sich weitgehend die Annahme, dass die Arbeitsmigrant/innen nur vorübergehend bleiben und nach einigen Jahren Erwerbstätigkeit Deutschland wieder verlassen. Spätestens seit den 80er Jahren ist klar, dass der Glaube an eine Rückkehr aller Arbeitsmigrant/innen eine Illusion war. Seit den 80er Jahren bis heute ist es nötiger denn je, das Bildungs-system auf zumal zunehmend heterogene Migrationsgruppen einzustellen.