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2003 | OriginalPaper | Chapter

Die Große Koalition und die Institutionalisierung der Verhandlungsdemokratie

Author : Gerhard Lehmbruch

Published in: Verhandlungsdemokratie

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Deutungen der Entwicklung der westdeutschen Demokratie nach dem zweiten Weltkrieg sind heute oft stark durch die Erfahrungen geprägt, wie sie die Generation der sogenannten Achtundsechziger in ihrem politischen Sozialisationsprozeß gemacht hat. Es waren ja vor allem Angehörige dieser Generation, die in die vielen während der Expansionsphase des Universitätssystems neu eingerichteten sozialwissenschaftlichen Professuren einrückte. Ein Autor aus der vorangegangenen Generation, in dessen politischer Sozialisation das Jahr 1945 die Schlüsselrolle gespielt hat und der bei der Wahl zum ersten Bundestag erstmals wahlberechtigt war, neigt naturgemäß zu einer anderen Zeitperspektive. Da relativiert sich die Bedeutung jenes Schlüsseljahres 1968, wie groß sie auch gewesen mag. Das ist vorauszuschicken, wenn im folgenden davon die Rede sein soll, daß die Große Koalition der Jahre 1966 bis 1969 für eines der folgenreichsten Reformprojekte in der Entwicklung der alten Bundesrepublik verantwortlich war, und daß die pfadabhängige Entwicklung der deutschen Verhandlungsdemokratie ohne die institutionellen Weichenstellungen jener Jahre nicht angemessen zu verstehen sind.

Metadata
Title
Die Große Koalition und die Institutionalisierung der Verhandlungsdemokratie
Author
Gerhard Lehmbruch
Copyright Year
2003
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-80515-7_8